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Gewalt bei Joe Bidens Amtseinführung? Diese drei Horrorszenarien gibt es


Waffen, Morde, Putschversuch
Biden-Vereidigung: Behörden warnen vor drei Horrorszenarien

Von Patrick Diekmann

Aktualisiert am 12.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Videos sorgen für Aufsehen: Ein Pilot droht Trump-Anhängern in der Flugzeugkabine mit drastischen Maßnahmen – andere, an der Kapitol-Erstürmung beteiligte Personen dürfen gar nicht mitfliegen und erfahren das am Flughafen. (Quelle: t-online)

Nach dem Sturm auf das Kapitol wächst in den USA die Angst, dass es auch bei der Vereidigung von Joe Biden zu Gewalt kommen könnte. Die Polizei warnt vor Mordversuchen und einem möglichen Putsch.

Die "Capitol Police" in Washington hat die Demokraten vor drei Demonstrationen am Tag der Vereidigung von Joe Biden zum US-Präsidenten gewarnt. Die Behörde der Bundespolizei sieht die Gefahr einer gewaltsamen Eskalation, sogar ein Putschversuch sowie Mordversuche gegen Demokraten und Teile der Republikaner seien möglich.

Mit einem Anruf haben die Behörden am Montagabend die Demokraten des Repräsentantenhauses über ernstzunehmende Bedrohungen informiert, die derzeit überwacht würden. Das berichtet die "Huffington Post" unter Berufung auf Kongressmitglieder, mit denen die US-Zeitung sprach.

Besonders gefährlich seien drei Demonstrationen, die am 20. Januar während der Vereidigung von Biden stattfinden könnten:

  1. In Washington ist eine Demonstration geplant, die von den Organisatoren als "größter bewaffneter Protest, der jemals auf amerikanischem Boden stattgefunden hat" bezeichnet wird.
  2. Eine zweite Protestveranstaltung werde zu Ehren von Ashli Babbitt abgehalten. Die Frau wurde bei der Stürmung des US-Kapitols am Mittwoch erschossen. Auch in dieser Demonstration sehen die Behörden Gewaltpotenzial.
  3. Besonders besorgt sind die Sicherheitskräfte wegen der Protestgruppe "Stürmen". Sie drohen damit, das Kapitol, das Weiße Haus und den Obersten Gerichtshof zu stürmen und zu besetzen. Dabei wollen sie Demokraten und Teile der Republikaner daran hindern, das Kapitol zu betreten und diese vielleicht sogar töten, damit Republikaner, die zu Donald Trump stehen, die Macht übernehmen könnten.

Das FBI warnte insgesamt vor Protesten, Besetzungen und möglicher Gewalt vom 16. bis 20. Januar und zwar im gesamten Land. Die örtlichen Strafverfolgungsbehörden wurden über das Potenzial bewaffneter Proteste, die von rechtsextremistischen Gruppen organisiert werden, in allen 50 Bundesstaaten informiert. Sechzehn Gruppen – einige von ihnen bewaffnet und die meisten von ihnen hartnäckige Anhänger von Präsident Trump – haben sich allein für Proteste in Washington bei der Vereidigung von Biden angemeldet.

"Regeln der Kriegsführung"

In der US-Hauptstadt wachsen deshalb die Sorgen vor "kriegsähnlichen Zuständen", wie die "Huffington Post" schreibt. Den Demokraten wurde demnach von den Behörden mitgeteilt, dass sich die Bundespolizei und die Nationalgarde mit "Regeln der Kriegsführung" auf die Situation einstellen und sich auf Zehntausende bewaffneter Demonstranten vorbereiteten. Allgemein würden Militär und Polizei nicht planen, Menschen zu erschießen, bis aus den Reihen der Randalierer gefeuert werden würde. Es könne aber Ausnahmen geben.

Der noch amtierende US-Präsident rief am Montag den Ausnahmezustand für Washington D.C. bis zum 24. Januar aus. Dadurch kann das Department of Homeland Security (DHS) handeln, um "die Gefahr einer Katastrophe abzuwenden". Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser rief das Innenministerium dazu auf, keine Genehmigungen für öffentliche Versammlungen bis zum 24. Januar zu erteilen.

Vor der Vereidigung wappnen sich die USA demnach gegen drohende landesweite Ausschreitungen. In Washington werden zur Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen bis Samstag etwa 10.000 Nationalgardisten erwartet. 6.000 weitere Soldaten könnten hinzugezogen werden, wenn die Behörden dies anfordern sollten, erklärte der Chef der Koordinationsstelle für die Nationalgarde der Bundesstaaten, General Daniel Hokanson.

Biden: "Ich habe keine Angst"

Am vergangenen Mittwoch hatten Anhänger Trumps das Kapitol in Washington gestürmt, als die Kongressmitglieder gerade dabei waren, Bidens Wahlsieg formell zu bestätigen. Fünf Menschen starben. Trump wird für die Vorgänge verantwortlich gemacht, weil er kurz vor den Ausschreitungen in einer Rede zum Marsch auf das Kapitol aufgerufen und über Wochen hinweg, ohne Belege zu liefern, angeblichen Wahlbetrug angeprangert hatte.

"Ich habe keine Angst, den Eid im Freien abzulegen", erklärte der künftige Präsident Biden. Der für den Schutz des Präsidenten zuständige Secret Service erhielt Anweisung, bereits ab diesem Mittwoch mit zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen rund um die Amtseinführung zu beginnen, statt wie bisher vorgesehen erst am kommenden Dienstag.

Eines der markantesten Wahrzeichen der Bundeshauptstadt, das Washington Monument, wird für Touristen gesperrt. Auf dem Parkstreifen zwischen dem etwa 170 Meter hohen Obelisken und dem Kapitol kommen normalerweise Hunderttausende Menschen zusammen, um bei der Amtseinführung des Präsidenten auf der Westterrasse des Parlamentsgebäudes dabei zu sein.

Verwendete Quellen
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