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Nach AfD-Austritt: So heißt die neue politische Heimat von Petry


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So heißt Petrys neue politische Heimat

Von dpa, afp, pdi

Aktualisiert am 27.09.2017Lesedauer: 3 Min.
Wäre sie erfolgreicher als Bernd Lucke? Frauke Petry könnte nach dem AfD-Austritt eine neue Partei gründen.Vergrößern des BildesWäre sie erfolgreicher als Bernd Lucke? Frauke Petry könnte nach dem AfD-Austritt eine neue Partei gründen. (Quelle: dpa-bilder)
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Welche Pläne haben Frauke Petry und ihr Mann Marcus Pretzell? Die aus der AfD scheidende Vorsitzende hat nach eigenen Angaben die Internetadresse "dieblauen.de" angemeldet.

Der Domain-Eintrag nährt Gerüchte, wonach Petry und ihr Mann Marcus Pretzell eine neue Partei "Die Blauen" gründen wollen. Eine Partei stecke aber nicht dahinter, sagte Petry am Rande einer Sitzung des sächsischen Landtages. Das "Blau" verkörpere eine Idee, sei aber kein Parteiname. Sie werde sich zu gegebener Zeit dazu äußern. Es sei noch zu früh, um über Details zu sprechen: "Mehr möchte ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht darüber sagen." Petry bekräftigte, dass sie politisch aktiv bleiben wolle.

Auch auf Twitter tauchten am Mittwoch Profile unter dem Namen "Die Blauen" auf, die sich aber schnell als Fake-Accounts erwiesen.

"Menschlich eine schwierige Situation"

Petry nahm nach ihrem Austritt aus der sächsischen AfD-Landtagsfraktion mit ihren beiden Mitstreitern Kirsten Muster und Uwe Wurlitzer in der letzten Reihe der AfD-Fraktion im Plenarsaal als fraktionslose Abgeordnete Platz. Eine räumliche Trennung soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Das Trio wurde bei der Landtagssitzung aber von mehreren ihrer früheren Kollegen mit Handschlag begrüßt.

Petry räumte ein, dass es menschlich eine schwierige Situation sei: "Wenn man sich von einer Partei trennt, da hängen auch Emotionen dran." Man versuche aber, das menschlich fair durchzuziehen. Man sollte das so handhaben "wie bei einer Ehescheidung, wenn Kinder betroffen sind", sagte sie.

Petry-Partei macht uns keine Sorgen

Die AfD-Fraktion im Bundestag sieht einer möglichen Parteigründung durch Petry nach eigenen Angaben ohne Sorge entgegen. Dass es zu einer solchen Abspaltung kommen würde, habe sich bereits vor einer Weile angedeutet, sagte die Fraktionsvorsitzende Alice Weidel in Berlin zu Beginn der zweiten Sitzung der Bundestagsfraktion. Eine Petry-Partei werde "zum Scheitern verurteilt sein", so Weidel.

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Lediglich André Poggenburg, AfD-Landesvorsitzender in Sachsen-Anhalt, äußerte sich wiederholt kritisch über den Austritt von Petry und Pretzell: "Es würde vollkommen in mein Bild von Petry und Pretzell passen. Mandate auf AfD-Ticket abstauben und dann Abschied."

"Lassen Sie sich überraschen"

Nach dem Abgang von Petry und Pretzell von ihrer Partei sondieren beide derzeit die Möglichkeiten eines politischen Neuanfangs. Pretzell hatte am Mittwoch die Gründung einer neuen Partei angedeutet. "Lassen Sie sich mal überraschen. Es wird einige Zeit, einige Wochen dauern. Dann werden wir das machen, was wir uns für die Zukunft vorgenommen haben", sagte Pretzell im ZDF.

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Derzeit gebe es in Deutschland "nur eine relevante Volkspartei, das ist die CSU". Diese habe sich aber regional beschränkt, sei deshalb handlungsunfähig und "bundespolitisch völlig kastriert", sagte Pretzell weiter. Es gebe "keine Partei, die in der Lage wäre, politische Änderungen in Deutschland durchzusetzen".

"Wahlkampf nicht versauen"

Auf die Frage nach den Gründen für die Parteiaustritte von ihm und seiner Frau sagte Pretzell, "wenn man inhaltlich nicht mehr an die Durchsetzung von Positionen glaubt, muss man einen anderen Weg gehen". Es bestehe überhaupt kein Zweifel, dass sich Parteivize Alexander Gauland im innerparteilichen Machtkampf mit seiner Strategie durchgesetzt habe.

Es reiche aber nicht aus, sich mit der Position zu begnügen, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "weg muss", so Pretzell. Es gehe vielmehr um die "Frage von Regierungsfähigkeit". Dass seine Frau erst nach der Wahl ihren Austritt aus der Fraktion und der Partei ankündigte, verteidigte Pretzell. "Kurz vor der Wahl den Bettel hinzuschmeißen und den Wahlkampf zu versauen, wäre auch nicht der richtige Weg gewesen", sagte er.

Am Dienstag hatte der bisherige Landes- und Fraktionschef in Nordrhein-Westfalen seinen Austritt aus der AfD angekündigt. Mit Pretzell will auch Vizefraktionschef Alexander Langguth gehen. Beide wollen ihr Mandat im Düsseldorfer Landtag zunächst als parteilose Abgeordnete ausüben.

Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) war bei der Bundestagswahl als drittstärkste Kraft ins Parlament eingezogen. Erstmals seit 60 Jahren ist damit wieder eine Rechtsaußen-Partei im Bundestag vertreten.

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