CSU-Chef besorgt Söder zur Wahl: "Es wird jetzt richtig knapp"
Die Union ist in Umfragen vor der Bundestagswahl zuletzt abgestürzt – und liegt in etwa gleichauf mit der SPD. Für die schwachen Werte sei aber nicht die CSU verantwortlich, sagt Parteichef Markus Söder.
Angesichts der jüngsten Umfragen sehen führende Politiker der Union ihre Partei in einem harten Endspurt bis zur Bundestagswahl. "Es wird jetzt richtig knapp", sagte CSU-Chef Markus Söder der "Passauer Neuen Presse" und dem "Donaukurier" vom Donnerstag. Es stehe "Spitz auf Knopf", urteilte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) in der "Rheinischen Post".
Söder sagte den Zeitungen, entweder rutsche Deutschland mit der Bundestagswahl "nach links" oder aber das Land bleibe "bürgerlich stabil". Zur Kritik aus der Schwesterpartei CDU, er unterstütze den gemeinsamen Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) nicht ausreichend, sagte der bayerische Ministerpräsident: "Die Verantwortung für die Umfragen liegt nicht in Bayern." Während er und die CSU für Laschet kämpften, würde er sich "ehrlich wünschen, dass sie auch in der CDU mehr für ihn werben".
Keine Kandidatenaustausch geplant
Einem immer wieder ins Gespräch gebrachten Austausch des Kanzlerkandidaten erteilte Söder eine Absage. "Die Wahlzettel sind gedruckt und die Wahlplakate geklebt, da macht es keinen Sinn, über einen Kandidatentausch zu reden." Söder hatte sich mit Laschet einen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur geliefert. Sein Angebot sei damals "auf eine breite Zustimmung an der CDU-Basis gestoßen", sagte er. "Die CDU-Führung hat aber am Ende anders entschieden. Das ist in Ordnung, und damit für mich erledigt."
Bundestagspräsident Schäuble sagte zur Lage der CDU/CSU im Wahlkampf, wenn es "Spitz auf Knopf" stehe, "dann kämpft man". "Jetzt müssen wir in der Union uns um unseren Kanzlerkandidaten scharen, ihn unterstützen und ihn nicht durch Sticheleien schwächen", sagte er der "Rheinischen Post" vom Donnerstag.
Schäuble: Union hat "bestes Angebot"
Forderungen nach einem Austausch des Kanzlerkandidaten halte er "für ganz falsch", fügte Schäuble hinzu. "Die Union hat mit Abstand das beste Angebot. Das müssen wir im Wahlkampf geschlossen klar machen."
Ziel müsse es sein, "mit möglichst großem Abstand stärkste Fraktion zu werden", unterstrich Schäuble. "Danach werden wir mit den anderen demokratischen Parteien reden."
- Nachrichtenagentur AFP