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"Unkoordiniert": Virologe Kekulé kritisiert Grenzöffnungen


Warnung vor übereilten Lockerungen
"Unkoordiniert": Virologe Kekulé rügt Grenzöffnungen

Von afp, t-online
Aktualisiert am 14.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Alexander Kekule (Archivbild): Der Virologe hat das Vorgehen der Regierung bei den Grenzöffnungen kritisiert.Vergrößern des BildesAlexander Kekule (Archivbild): Der Virologe hat das Vorgehen der Regierung bei den Grenzöffnungen kritisiert. (Quelle: imago images)
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Das perfekte Saubermachen im eigenen Zimmer habe keinen Sinn, wenn sich nebenan Staub bis an die Decke türmt: Der Virologe Alexander Kekulé hat die von der Regierung geplanten Grenzöffnungen scharf kritisiert.

Der Virologe Alexander Kekulé hält die von der Regierung geplanten Grenzöffnungen für "ein bisschen zu schnell und zu unkoordiniert". Im Sender MDR Aktuell äußerte er am Mittwoch die Befürchtung, dass das Corona-Virus langfristig immer wieder über die Grenzen eingeschleppt werde. Das betreffe nicht nur die unmittelbaren Nachbarländer, sondern auch entferntere Länder.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte zuvor nach einer Kabinettssitzung in Berlin mitgeteilt, dass Deutschland ab Samstag die Corona-bedingten Grenzkontrollen lockert. Zudem strebt die Bundesregierung bis Mitte Juni die Rückkehr zum freien Reiseverkehr in der EU an.

Kekulé: Ausbruchslage in Frankreich ist weniger unter Kontrolle

Aus virologischer Sicht seien Grenzöffnungen verantwortbar, wenn es auf beiden Seiten der Grenze ähnlich viele Corona-Nachweise gebe und auch die Kontrollmechanismen ähnlich seien, argumentierte der Virologe der Universität Halle. Bei Österreich sei das sicher der Fall, bei Frankreich eher nicht. "Frankreich ist wesentlich schlechter aufgestellt bei der Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter als Deutschland", warnte Kekulé. Zudem sei die Ausbruchslage dort weniger unter Kontrolle.

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In Osteuropa würden zwar nur wenige Fälle gemeldet, jedoch seien dort die Überwachungssysteme auch nicht ansatzweise mit denen in Deutschland vergleichbar, argumentierte Kekulé. Deshalb sei nicht davon ausgehen, dass die Meldezahlen dort der tatsächlichen Verbreitung von Covid-19 entsprechen. Der Virologe warnte daher, "dass das perfekte Saubermachen im eigenen Zimmer keinen Sinn hat, wenn die Tür offen ist und nebenan der Staub sich bis an die Decke türmt".

Die Kontrollen an den Grenzen zu Luxemburg, Dänemark, Frankreich, Österreich und der Schweiz waren am 16. März eingeführt worden, um das Infektionsgeschehen in Deutschland einzudämmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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