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Corona-Beratungen: Impfung beim Hausarzt soll ab Anfang April möglich sein


Corona-Beratungen
Impfung beim Hausarzt soll ab Anfang April möglich sein

Von dpa, reuters, lw, aj

Aktualisiert am 04.03.2021Lesedauer: 3 Min.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU): Eine Änderung der Impfverordnung soll Hausärzten mehr Freiraum geben.Vergrößern des BildesGesundheitsminister Jens Spahn (CDU): Eine Änderung der Impfverordnung soll Hausärzten mehr Freiraum geben. (Quelle: Wolfgang Kumm/dpa)
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Die Impfkampagne in Deutschland soll nun deutlich an Fahrt gewinnen. Ab spätestens Anfang April sollen Hausärzte "umfassend" in die Impfungen eingebunden werden. Erste Sorgen darüber, dass die Ärzte damit zunächst überfordert sein könnten, werden laut.

Bund und Länder wollen die stockende Impfkampagne beschleunigen. Dafür soll unter anderem der maximale Zeitraum zwischen der ersten und der zweiten Impfung möglichst ausgeschöpft werden. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten haben sich bei den jüngsten Beratungen auch darauf geeinigt, dass die Hausärzte zum Monatswechsel mit den Corona-Impfungen in ihren Praxen beginnen sollen. Damit folgen die Ministerpräsidenten dem Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der ab kommender Woche eine Pilotphase starten will.

"Wir glauben, dass wir hier noch Steigerungspotenzial haben", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz. Vereinbart wurde, dass Ende März/Anfang April die haus- und fachärztlichen Praxen "umfassend" in die Impfkampagne eingebunden werden. Das Gesundheitsministerium hatte zuvor betont, dass die Länder selbst über den Einsatz von Hausärzten zum Impfen entscheiden könnten. Bisher werden die Corona-Impfstoffe in erster Linie in den Impfzentren gegeben oder durch mobile Teams in Altenheimen verabreicht.

Der "Bild" zufolge soll die geltende Prioritätenliste den Praxen nur noch als Richtschnur dienen. Die Entscheidung, wer geimpft wird, läge dann beim Hausarzt. Dies könne laut Gesundheitsminister Spahn durch eine Änderung in der Impfverordnung erreicht werden.


Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte in den Corona-Beratungen zuvor eine Beschleunigung der Impfkampagne gefordert. Es sollten "so schnell wie möglich" auch niedergelassene Hausärzte, Betriebsärzte, Krankenhäuser und Schulärzte einbezogen werden, so Söder. Man müsse aus der starren "Impfbürokratie" in mehr Flexibilität kommen. Söder bezog sich dabei dem Vernehmen nach zunächst auf den Impfstoff von Astrazeneca, später müsse dies auch für andere Impfstoffe gelten.

Astrazeneca auch für Menschen über 65

Bund und Länder gehen zudem davon aus, dass ältere Menschen bald auch mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft werden können. Der Impfstoff werde mit hoher Wahrscheinlichkeit für über 65-Jährige zugelassen, sagte Spahn bei den Beratungen von Bund und Ländern. Dies sei Daten zu verdanken, die man aus Schottland und England habe. Die Ständige Impfkommission (Stiko) befinde sich dazu in der finalen Entscheidungsfindung.

Bislang empfiehlt die Stiko das Mittel von Astrazeneca nur für 18- bis 64-Jährige, da für Ältere zunächst nicht genügend Studiendaten vorlagen. Am Mittwochmorgen sagte Spahn in der ARD, dass er die Stiko mit Blick auf neuere Studien gebeten habe, ihre Empfehlungen anzupassen.

Verbandschef befürchtet "bürokratischen Overkill"

Hausärzte forderten nach dem Gipfel bürokratische Entlastungen. Um neben der Versorgung der Patienten auch die Impfungen sowie die zusätzlichen Testungen stemmen zu können, müsse jeglicher vermeidbarer Aufwand wegfallen, sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Er warnt, dass die Atteste, die die Hausärzte im Rahmen der Impfpriorisierung für Patienten ausstellen sollen, den Prozess enorm verlangsamten und "schnell zum bürokratischen Overkill" werden. Stattdessen könnten die Krankenkassen bei der Vorrangprüfung "durch ein flächendeckendes Einladungsverfahren" unterstützen.

Der Groß- und Außenhandel forderte nach den Beratungen mehr und schnellere Impfungen und Tests. "Um aus dem Schlamassel zu kommen, brauchen wir mehr Tempo beim Testen und Impfen", sagt Anton Börner, Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". "Wir haben in Handel und Industrie Spezialisten, die Logistik und Distribution ebenso können wie das Entwickeln von Öffnungsstrategien ohne jegliche Abstriche beim Gesundheitsschutz." Bei der Lösung der Krise müsse die Politik endlich die Kompetenzen der Unternehmen nutzen und die Wirtschaft mit an den Tisch holen.

Verwendete Quellen
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