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Modellprojekt gescheitert? RKI prangert Saarland an – Infektionszahlen steigen


Modellprojekt gescheitert?
RKI prangert Saarland an – Infektionszahlen steigen


Aktualisiert am 14.04.2021Lesedauer: 2 Min.
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Innenstadt in Saarbrücken: Ist das saarländische Modellprojekt gescheitert?Vergrößern des Bildes
Innenstadt in Saarbrücken: Ist das saarländische Modellprojekt gescheitert? (Quelle: BeckerBredel/imago-images-bilder)

Ist das Modellprojekt mit Öffnungen im Saarland schon kurz nach Beginn gescheitert? Das RKI stellt das Bundesland bei der Inzidenz als "besonders stark" betroffen heraus. Und die Zahlen steigen weiter.

Im Saarland haben die Gesundheitsbehörden binnen eines Tages 205 Corona-Neuinfektionen registriert. Das teilte das Gesundheitsministerium in Saarbrücken am Dienstag mit. Aktuellere Zahlen liegen derzeit noch nicht vor.

Die landesweite Inzidenz, also die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage, stieg von 119,1 auf 134,4. In den Regionen wies der Kreis Neunkirchen mit 178,2 die höchste Inzidenz auf, der Kreis St. Wendel mit 54,2 die niedrigste. "In den meisten Bundesländern ist eine Zunahme der 7-Tage-Inzidenz zu beobachten, im Saarland ist diese Entwicklung besonders stark", schätzt das Robert Koch-Institut die Lage in seinem aktuellen Tagesbericht vom Mittwoch ein.

Mehr Jüngere in Kliniken

Derzeit müssen sich zudem mehr Jüngere in den Kliniken behandeln lassen, berichtet der "Saarländische Rundfunk". Ein Chefarzt erklärte, dass der Anstieg bei jüngeren Patienten auf den Impffortschritt bei Älteren zurückzuführen sei. Dass sich trotz sinkender Fallzahlen bei den über 80-Jährigen gleichzeitig aber mehr jüngere Menschen infizieren und auf den Intensivstationen landen würden, lasse sich unter anderem auf die Mutanten, ein riskanteres Sozialverhalten und die aktuell hohe Inzidenz zurückführen, erklärt Dr. Konrad Schwarzkopf, Chefarzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Saarbrücken. "Das Virus grassiert momentan in der Breite – also auch an den Arbeitsstätten."

Eine Woche nach dem Start seines umstrittenen Öffnungsmodells hat das Saarland wegen gestiegener Corona-Zahlen nachgeschärft: Seit Montag gilt eine erweiterte Testpflicht, nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage in Folge über 100 gelegen hatte. Konkret heißt das: Nun müssen auch Kunden im Einzelhandel, bei Friseuren oder bei Kosmetikern ein negatives Schnelltest-Ergebnis vorlegen, das nicht älter als 24 Stunden sein darf. Ausgenommen sind nur Läden des täglichen Bedarfs wie Supermärkte sowie Banken oder medizinische Behandlungen.

Ampel steht auf "Gelb"

Damit ist im bundesweit beachteten "Saarland-Modell" die Ampel auf Gelb gesprungen. "Wenn das Infektionsgeschehen nicht unter Kontrolle bleibt und dem Gesundheitssystem eine Überlastung droht, werden wir, ohne zu zögern auf Stufe Rot stellen und die Notbremse ziehen", teilte die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) nach dem Beschluss der Landesregierung vom Sonntagabend mit. Dann würden Öffnungen kassiert – es folgt ein Lockdown.

Das Saarland-Modell könnte aber auch mit der geplanten bundeseinheitlichen Notbremse für Landkreise ab einer Inzidenz von 100 beendet werden. Am Sonntag lagen im Saarland vier von sechs Kreisen über 100. Die landesweite Inzidenz, also die Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen 7 Tage, betrug 121,1.

Das an das Saarland grenzende französische Gebiet Moselle gilt seit dem 2. März laut Robert Koch-Institut als Virusvariantengebiet: Einreisende müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Das gilt auch für Pendler.

Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht wurden, stieg im Saarland um vier auf 954. Seit Beginn der Pandemie wurden landesweit insgesamt 33.866 Infektionen nachgewiesen. Derzeit sind den Angaben zufolge 2.258 Menschen aktiv infiziert. 176 Patienten wurden in Krankenhäusern behandelt, davon 56 auf einer Intensivstation.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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