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BND-Affäre: Mutmaßlicher Komplize belastet offenbar Carsten L.


Geheimnisverrat an Russland
Mutmaßlicher Komplize belastet BND-Spion schwer

Von t-online
Aktualisiert am 01.02.2023Lesedauer: 2 Min.
1094470526Vergrößern des BildesBND-Zentrale in Berlin (Archiv): Bei einem Treffen in Moskau sollen geheime Tabellen übergeben worden sein. (Quelle: Michele Tantussi/Getty Images)
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Ein ehemaliger Mitarbeiter des Geheimdienstes wird des Landesverrats beschuldigt. Nun berichtet ein mutmaßlicher Komplize von Geheimtreffen in Moskau.

Die Affäre um einen leitenden BND-Mitarbeiter, der geheime Unterlagen des deutschen Auslandsgeheimdienstes an den russischen Geheimdienst weitergegeben haben soll, weitet sich aus: Ein mutmaßlicher Komplize des BND-Mitarbeiters Carsten L. hat mittlerweile eingeräumt, mindestens zweimal nach Moskau gereist zu sein, um dort geheime BND-Unterlagen an Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB zu übergeben. Das berichtete der "Spiegel". Die konspirativen Treffen in einem Moskauer Restaurant fanden dem Bericht des Nachrichtenmagazins zufolge im Oktober und November 2022 statt.

Der mittlerweile festgenommene Verdächtige Arthur E. sagte zudem aus, dass die FSB-Agenten ihm beim zweiten Treffen in Moskau einen Briefumschlag mit Bargeld als Gegenleistung für die geheimen BND-Unterlagen übergeben hätten.

Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) hatten den 31-jährigen Deutschrussen Arthur E. am vorvergangenen Samstag nach seiner Einreise aus den USA am Münchner Flughafen festgenommen. Zuvor hatten ihn Ermittler der US-Bundespolizei FBI bereits in den USA befragt und E.s Handys, Laptop und eine Festplatte beschlagnahmt.

Verdacht des Landesverrats

Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen Arthur E. und Carsten L. wegen des Verdachts des Landesverrats. Beide Beschuldigte sind ehemalige Bundeswehrsoldaten. E. hatte sich 2009 als Zeitsoldat verpflichtet und wurde zum IT-Fachmann ausgebildet, er schied 2015 auf eigenen Wunsch aus der Bundeswehr aus.

Nach Informationen des "Spiegel" handelte es sich bei dem in Moskau übergebenen Material unter anderem um ausgedruckte Screenshots geheimer Tabellen und Daten zu russischen Opferzahlen in der Ukraine, die der BND offenbar im Rahmen verdeckter Operationen abgefangen hatte. Mit den Dokumenten waren dem russischen Geheimdienst womöglich Rückschlüsse auf die Spionage-Methoden des BND möglich.

Noch weitere Komplizen?

Die Aussagen von E. deuten zudem darauf hin, dass Carsten L. möglicherweise noch weitere Helfer beim BND hatte. So sagte E. aus, er sei nach seiner Rückkehr von der zweiten Reise nach Moskau am Münchner Flughafen nicht von L., sondern von einem anderen BND-Mitarbeiter abgeholt worden. Auch den Briefumschlag mit dem Bargeld habe dieser an sich genommen. Nach Informationen des "Spiegel" haben die Ermittler hierzu ein Verfahren eingeleitet. Viel spricht allerdings dafür, dass der BND-Mann unwissentlich eingespannt wurde.

Dass Arthur E. tatsächlich nach Moskau reiste und sich dort zweimal mehrere Tage lang aufhielt, wird durch Daten aus russischen Flugdatenbanken gestützt. Diese hat der "Spiegel" gemeinsam mit der Investigativplattform "Bellingcat" untersucht.

Die Verteidiger von Arthur E. und Carsten L. wollten sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Auch der BND und die Bundesanwaltschaft wollten die neuen Details in dem Spionage-Fall nicht kommentieren.

Verwendete Quellen
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