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Forsa-Chef warnt vor AfD-Erfolg bei Nicht-Wählern: "Sie haben höllische Angst"


Forsa-Chef warnt
AfD-Erfolg bei Nicht-Wählern? "Sie haben höllische Angst"

Von reuters, mam

16.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Manfred Güllner, Forsa-Chef (Archivbild): Besonders bei der FDP gebe es eine Abwanderung hin zur AfD.Vergrößern des BildesManfred Güllner, Forsa-Chef (Archivbild): Besonders bei der FDP gebe es eine Abwanderung hin zur AfD. (Quelle: Jürgen Heinrich/imago-images-bilder)
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Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa warnt davor, dass die AfD auch bei Nicht-Wählern Stimmen machen könnte. Die Bundesregierung nimmt er in die Pflicht.

Forsa-Chef Manfred Güllner hat vor weiteren Zugewinnen für die AfD aus der stark gewachsenen Gruppe der unzufriedenen Nicht-Wähler gewarnt. "28 bis 29 Prozent der Wahlberechtigten würden derzeit keiner Partei ihre Stimme geben. Da besteht die Gefahr, dass auch diese unzufriedenen Nicht-Wähler noch zu AfD-Wählern werden", sagte Güllner der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag) laut Vorabbericht. Die demokratischen Parteien müssten demnach aufpassen. "Die Stimmung in der Bevölkerung ist extrem ernst", sagte der Chef des Berliner Meinungsforschungsinstituts.

Die Leute hätten das Gefühl, dass sich die Parteien nicht um das kümmern, was sie im Alltag wirklich bewegt und ängstigt. Daraus resultiere eine große Entfremdung zwischen der Politik in Berlin und dem Wahlvolk. "Viele haben das Gefühl, dass es wirklich abwärtsgeht in Deutschland, sie haben höllische Angst vor dem sozialen Abstieg", sagte Güllner. Die wirtschaftliche Lage werde als sehr schlecht wahrgenommen. "Das darf die Ampel-Regierung nicht mehr weiter schönreden", forderte er.

Das Abstimmungsverhalten von Union und FDP gemeinsam mit der AfD in Thüringen werde den Rückhalt für Union und FDP voraussichtlich weiter schmälern. Mehr zu dem Vorfall im Thüringer Landtag lesen Sie hier.

Video | "Was heute als rechts gilt, ist einfach nur normal"
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Quelle: t-online

Abwanderung bei FDP am größten

Bis zum Frühjahr habe die AfD noch bei keiner Wahl mehr Wähler mobilisiert als bei der Bundestagswahl 2017, als sie 12,6 Prozent hinter sich gebracht hatte. "Aber aktuell käme sie bundesweit auf 21 bis 22 Prozent der Wähler, das entspricht 15 Prozent aller Wahlberechtigten", so Güllner.

Von den in diesem Jahr zur AfD gewanderten neuen Anhängern hätten bei der Bundestagswahl 2021 noch 28 Prozent die Union gewählt. 35 Prozent der heutigen AfD-Anhänger hätten bei der letzten Bundestagswahl eine der drei Ampel-Parteien gewählt: 17 Prozent hat laut Forsa in diesem Jahr die SPD an die AfD verloren, 15 Prozent die FDP und drei Prozent sogar die Grünen. "Gemessen am geringeren Stimmenanteil der FDP fällt die Abwanderung hier relativ gesehen am größten aus", sagte der Meinungsforscher.

"Es hängt an der Politik"

Auch Politikwissenschaftler Hajo Funke sieht die demokratischen Parteien in der Pflicht. "Es hängt an der Politik", sagt er im Interview mit t-online. Die Politik müsse nicht nur von 20 Prozent für gut befunden werden, sondern es müssten Mehrheiten sein, die der Regierung Vertrauen oder zumindest Achtung entgegenbringen und nicht unzufrieden sind.

"Das ist gegenwärtig nicht der Fall und wird durch die multiplen Krisen in Deutschland erschwert", so Funke. "Kurzum: Es braucht den Protest gegen die AfD und eine Politik, die die Probleme der Menschen ernst nimmt", sagt er. Die demokratischen Parteien müssten die vielen Krisen kooperativ und nicht wie im bisherigen Parteienstreit angehen. Das ganze Interview mit Politikwissenschaftler Hajo Funke lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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