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Reichsbürger-Putsch: Nach Schüssen auf Polizei neue Vorwürfe


"Reichsbürger"-Putsch
Schütze von Reutlingen soll Terrorgruppe angehört haben


Aktualisiert am 08.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Polizisten am Rande des Einsatzes im März: Gegen den Schützen von Reutlingen ist ein neuer Haftbefehl erlassen worden. (Quelle: Markus Ulmer/reuters)

Bei einer Durchsuchung zum "Reichsbürger"-Putsch eröffnete Markus L. in Reutlingen das Feuer. Nun glauben Ermittler, dass er Teil der Terrorgruppe war. Offenbar belasten ihn auch Mitbeschuldigte.

Der verhinderte mutmaßliche Polizistenmörder von Reutlingen war möglicherweise tiefer in den vereitelten "Reichsbürger"-Putsch eingebunden als bislang bekannt. Markus L. hatte bei einer Durchsuchung seiner Wohnung im März mit einer großkalibrigen Schusswaffe das Feuer auf Polizisten eröffnet. Mehrere Kugeln schlugen auf Brusthöhe in die Schutzschilde des Spezialeinsatzkommandos und in den Türrahmen ein.

Eine Kugel traf einen Polizisten am Arm, ein weiterer Beamter wurde verletzt. Deswegen werden L. bereits unter anderem versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Belastende Aussagen und E-Mails

Nun erhebt der Generalbundesanwalt nach Informationen von t-online allerdings neue Vorwürfe gegen den Mann, der bis zur Schussabgabe lediglich als Zeuge im Verfahren um den mutmaßlichen Putschversuch galt. Beim ersten Schlag gegen die "Reichsbürger"-Gruppe um Prinz Reuß im Dezember 2022 hatte die Polizei eine von ihm unterzeichnete Verschwiegenheitsverpflichtung gefunden und über Chatverläufe festgestellt, dass er in Kontakt mit Beschuldigten stand. Die Razzia im März lieferte einem Beschluss des Bundesgerichtshofs zufolge weitere Erkenntnisse, die zu einem neuen Haftbefehl führten.

Demnach soll der Mann Mitglied in der Terrorgruppe gewesen sein, die plante, bewaffnet den Bundestag zu stürmen und die staatliche Ordnung zu beseitigen. Der Tatvorwurf erstreckt sich deswegen wie bei anderen Beschuldigten mittlerweile auch auf die mutmaßliche Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens. Der Schütze habe sich im Juli 2022 einer sogenannten "Heimatschutzkompanie" der Reichsbürger angeschlossen. Als belastend werten die Ermittler sichergestellte Chatverläufe und E-Mails, aber auch Aussagen mehrerer Mitbeschuldigter.

Der Reutlinger habe sich daran beteiligt, den "Tag X" vorzubereiten, an dem die Gruppe mutmaßlich losschlagen wollte. In seiner Wohnung seien zahlreiche Waffen und Munition gefunden worden, ebenso militärische Ausrüstungsgegenstände und Militärverpflegung. Sichergestellte Chat-Nachrichten ließen "mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf schließen, dass der Beschuldigte der Vereinigung Waffen überließ". Es bestehe weiterhin Fluchtgefahr. Die Untersuchungshaft dauert an.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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