Operation "Spinnennetz" im Ukraine-Krieg Bundeswehr äußert sich zu verlorenen russischen Bombern

Die Geheimoperation "Spinnennetz" hat international für Furore gesorgt. Nun kommt auch aus Deutschland eine Einschätzung zu den Verlusten, die Russland erlitten haben könnte.
Der ukrainische Drohnenangriff vom vergangenen Wochenende auf teils weit entfernte russische Ziele hat nach deutschen Angaben wahrscheinlich etwa zehn Prozent der strategischen Bomber Russlands beschädigt.
Es habe wohl Schäden an mehr als einem Dutzend Flugzeugen gegeben, sagte Generalmajor Christian Freuding in einem YouTube-Podcast vom Samstag zur Operation "Spinnennetz" im Ukraine-Krieg. Dabei gehe es um Maschinen der Typen TU-95 und TU-22 sowie A-50-Aufklärungsflugzeuge.
Geheimoperation im Ukraine-Krieg: Putins A-50-Flieger getroffen
Die A-50, die ähnlich wie die AWACS-Flugzeuge der Nato für die Situationserkennung aus der Luft zuständig sind, seien wahrscheinlich nicht einsatzbereit gewesen, als sie getroffen wurden, so Freuding über Russlands mögliche Verluste bei Kiews Operation im Ukraine-Krieg. Sie könnten wohl aber auch nicht mehr für Ersatzteile verwendet werden. Das sei für Russland ein Verlust, denn es gebe nur noch eine Handvoll dieser Flugzeuge.
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Die USA schätzen laut Insidern aus ihren Reihen, dass der Drohnenangriff der Ukraine bis zu 20 russische Kampfflugzeuge getroffen hat, von denen etwa zehn zerstört wurden. Experten zufolge dürfte Russland Jahre brauchen, um diese zu ersetzen.
"Spinnennetz" hat wohl Konsequenzen für Russland
Trotz der Verluste geht Freuding aber nicht von unmittelbar weniger russischen Angriffen auf die Ukraine aus, da das Land immer noch 90 Prozent seiner strategischen Bomber besitze, die neben Bomben auch ballistische und Marschflugkörper abwerfen könnten.
Allerdings gebe es eine indirekte Auswirkung für Russland, da die verbleibenden Flugzeuge mehr Einsätze im Ukraine-Krieg fliegen müssten. Das nutze sie schneller ab. Zudem habe der ukrainische Angriff eine enorme psychologische Auswirkung. Russland habe sich in seinem riesigen Territorium sicher gefühlt, was auch erkläre, warum die Flugzeuge kaum geschützt gewesen seien. Das werde sich nun ändern.
Laut Freuding griff die Ukraine zwei rund 100 Kilometer von Moskau entfernte Flugplätze sowie den Flugplatz Olenya in der Region Murmansk und den Flugplatz Belaya mit Drohnen an, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz trainiert wurden. Ein fünfter Angriff auf den Flugplatz Ukrainka in der Nähe der chinesischen Grenze sei gescheitert.
- Nachrichtenagentur Reuters