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"Hart aber fair": Amthor attackiert Wagenknecht – Einigkeit mit Kühnert


"Hart aber fair"
Amthor zu Wagenknecht: "Spur der Verwüstung hinterlassen"

Von t-online
Aktualisiert am 24.09.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0764175817Vergrößern des Bildes
Philipp Amthor griff bei "Hart aber fair" Sahra Wagenknecht an. (Quelle: IMAGO/Uwe Koch/imago)

Bei "Hart aber fair" eskaliert ein hitziges Wortduell: CDU-Politiker Philipp Amthor und Sahra Wagenknecht geraten aneinander. Selbst Kevin Kühnert und er sind sich kurz einig.

In der ARD-Talksendung "Hart aber fair" haben sich Sahra Wagenknecht, Chefin der nach ihr benannten Partei BSW, CDU-Politiker Philipp Amthor und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert ein heftiges Wortgefecht geliefert. Kurz waren sich Amthor und Kühnert sogar einig – und verbündeten sich gegen Wagenknecht.

Kevin Kühnert prangerte insbesondere mit Blick auf die AfD an, dass man nicht nur ein "Schwarz-Weiß-Zerrbild" malen solle. "Es ist keine Politik, einfach 20 Sachen, die in den letzten 30 Jahren doof gelaufen sind, aufzuzählen und zu sagen: 'Das ist die Gesamt-Scheiße in dem Land' – und den Leuten stinkt es am Ende."

Er verweist dazu auf den Mindestlohn oder die Rentenangleichung. "Niemand muss sagen: Damit ist alles tutti in Deutschland, erst recht nicht in Ostdeutschland. Aber das ist gehört worden." Die Politik habe da etwas gemacht.

Wagenknecht greift Kühnert an

Das lässt Wagenknecht nicht gelten: "Herr Kühnert, Sie können doch nicht leugnen, dass sich unsere Gesellschaft in den letzten 20 Jahren massiv verändert hat. Und diese Veränderungen sind zum Nachteil einer großen Mehrheit der Menschen." Das könne man so pauschal nicht sagen, entgegnet Kühnert. "Das ist eine viel zu einfache Betrachtung unserer Gesellschaft."

Wagenknecht hält dagegen und führt aus, verweist auf die "wachsende Ungleichheit" oder die marode Infrastruktur. "Jetzt zählen Sie wieder 20 Probleme auf", versucht Kühnert Wagenknecht zu unterbrechen. "Aber das ist keine Politik, Frau Wagenknecht."

Moderator Louis Klamroth hat Mühe, die beiden auseinanderzubringen – und gibt das Wort schließlich an Philipp Amthor. Die Situation sei ganz interessant für ihn selbst, so Klamroth, weil "Ihre beiden Parteien womöglich in Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen gehen".

Amthor zu Wagenknecht: "Nicht ein Gesetz durchgebracht"

Jetzt übernimmt Amthor – und schießt gegen Wagenknecht. Das, was Wagenknecht mache, sei zwar Politik – anders, als Kühnert das gesagt habe – aber, so Amthor: "Das ist Politik, Ihre Politik, die nämlich in 20 Jahren Ihrer Berufspolitik nicht ein Gesetz durch irgendein Parlament gebracht hat." Und weiter: "Sie haben in der Parteienlandschaft eine Spur der Verwüstung hinterlassen, eine Partei nach der nächsten."

Philipp Amthor spielt damit auf Wagenknechts wechselnde Parteizugehörigkeit an. Nach der Wende war sie zunächst Mitglied der PDS, dann gehörte sie der Linken an und ist jetzt in ihrem eigenen Bündnis aktiv. Wagenknecht versucht sich zu wehren, sie habe "fast 30 Jahre einer Partei angehört".

"Aber auch in der haben Sie nie Verantwortung übernommen", setzt Amthor gleich nach. Es wäre sehr einfach gegenüber denjenigen, die Verantwortung übernommen hätten, zu sagen: "Alles schlecht gelaufen in diesem Land". Wohl um sich zu verbünden, zeigt er auch kurz in Kühnerts Richtung – und meint dann zu Wagenknecht: "Ich bin mal gespannt, wenn Sie Verantwortung übernehmen, dann haben wir auch schlaue Kommentare."

Das könnte in Brandenburg bald der Fall werden: Denn nach ihrem Wahlsieg bei der Landtagswahl will die SPD zügig Gespräche mit der CDU und dem BSW führen, auf der Suche nach einer Regierung. Die SPD erreichte bei der Landtagswahl am Sonntag 30,9 Prozent vor der AfD mit 29,2 Prozent. Das BSW kam aus dem Stand auf 13,5 Prozent. Die CDU rutschte auf 12,1 Prozent ab. Die SPD, die seit 1990 den Regierungschef stellt, hat zuletzt mit CDU und Grünen regiert. Diese Koalition ist rechnerisch nicht mehr möglich.

Verwendete Quellen
  • "Hart aber fair" vom 23.09.2024
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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