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Wirtschaftsweiser: Sozialabgaben steigen in "atemberaubendem" Tempo


"Entwicklung ist atemberaubend"
Experte warnt vor massiv steigenden Abgaben

Von dpa, afp
10.07.2025 - 03:20 UhrLesedauer: 2 Min.
Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.Vergrößern des Bildes
Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa)
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Schon heute fließen rund 42 Prozent des Einkommens in die Sozialkassen. Dieser Wert dürfte sich noch erhöhen, urteilt ein Experte – und mahnt Reformen an.

Der Wirtschaftsweise Martin Werding rechnet damit, dass die Sozialabgaben ohne durchgreifende Reformen auf 50 Prozent des Bruttoeinkommens steigen. Aktuell betragen die Sozialabgaben für Beschäftigte und Arbeitgeber zusammen rund 42 Prozent des Bruttoeinkommens. Der Experte erwartet, dass sie im Laufe des Jahres auf 43 Prozent steigen. "Die aktuelle Entwicklung ist atemberaubend. Wegen der fortschreitenden demografischen Alterung hält der Aufwärtstrend ohne Reformen in den 2030er Jahren unverändert an", sagte Werding der "Rheinischen Post".

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Die nächste Beitragserhöhung erwartet der Ökonom bereits im kommenden Jahr: "Zum Jahresanfang haben die Krankenversicherungsbeiträge im Durchschnitt die 17-Prozent-Marke geknackt. Seither haben mehrere Kassen ihre Zusatzbeiträge schon wieder angehoben, aktuell dürfte der Durchschnitt bei 17,5 Prozent liegen", sagte Werding der Zeitung.

Werding: Abgabenbelastung von 20 Prozent bei Rente

"Die Frage ist nicht, ob die Beitragssätze irgendwann 50 Prozent erreichen, sondern wann das geschieht." Er verwies darauf, dass eine ganze Reihe von Krankenkassen die Zusatzbeiträge in diesem Jahr bereits wieder angehoben haben. Auch in der Pflegeversicherung sei zum Jahreswechsel mit einer neuerlichen Anhebung zu rechnen.

Später sei auch die Rentenkasse betroffen: "2027 oder spätestens 2028 steigen auch die Rentenbeiträge, die jetzt lange Zeit bei 18,6 Prozent konstant geblieben sind, sprunghaft auf annähernd 20 Prozent. Damit ist bis zum Ende dieser Legislaturperiode eine Abgabenbelastung von 45 Prozent in Sicht", sagte der Experte und mahnte durchgreifende Reformen an. Was derzeit an Maßnahmen diskutiert werde, reiche bei Weitem nicht aus.

Werding ist seit September 2022 Mitglied des Sachverständigenrats Wirtschaft. Seit 2008 ist er Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum. Vor der Bundestagswahl 2021 stellte Werding eine Studie zum Konzept der sogenannten Aktienrente der FDP vor.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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