Welche Rolle spielt Jens Spahn? Bundestag bestätigt Corona-Kommission

Die Corona-Pandemie hat Spuren hinterlassen: Nach langer Auseinandersetzung kommt jetzt die Aufarbeitung. Muss Jens Spahn doch um seinen Posten bangen?
Jens Spahn (CDU) deutete es bereits am Mittwoch bei der Generaldebatte im Bundestag an: Aufgrund der zahlreichen Nachfragen zur Bewältigung der Krise in der Corona-Pandemie werde es bald ein Format für eine Aufklärung geben. Hier lesen Sie mehr zu dem Schlagabtausch des Unionsfraktionschefs, der in der ersten Phase der Pandemie als Gesundheitsminister Verantwortung trug.
Jetzt kommt die Bestätigung auch von offizieller Seite: Eine Enquetekommission des Bundestags soll eine umfassende Aufarbeitung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen angehen. Das Parlament beschloss die Einsetzung des Gremiums mit breiter Mehrheit von Union, SPD, Grünen und Linken. Bei der AfD gab es Neinstimmen und Enthaltungen. Der Kommission sollen 14 Abgeordnete und 14 Sachverständige angehören. Sie soll bis Mitte 2027 einen Bericht mit Empfehlungen für künftige Krisen vorlegen.
Im September beginnt die Aufarbeitung
Die Kommission soll die Arbeit im September aufnehmen, wie der Unions-Obmann im zuständigen Ausschuss, Hendrik Hoppenstedt (CDU), sagte. Als Vorsitzende ist die CDU-Abgeordnete Franziska Hoppermann nominiert.
In der vergangenen Wahlperiode war eine große Analyse und Auswertung der Schutzmaßnahmen mit Masken, Tests und vielen Beschränkungen auf Bundesebene nicht zustande gekommen. Die akute Corona-Krise hatte 2020 begonnen, die letzten bundesweiten Alltagsauflagen endeten Ostern 2023. Welche Rolle die umstrittenen Maskenbeschaffungen des damaligen Gesundheitsministers Spahn bei der Aufarbeitung der Enquetekommission spielen, ist unklar.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Phoenix: "Generaldebatte live" vom 9. Juli 2025