Trotz Rückgangs Zahl der Asylanträge dürfte Zielwert übersteigen
Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge geht weiter zurück, das geht aus einer Mitteilung des Innenministeriums hervor. Dennoch dürfte der Zielwert aus dem Koalitionsvertrag überschritten werden.
Die Zahl der Asylanträge in Deutschland lag im ersten Halbjahr um 16,4 Prozent oder 18.300 Fälle unter der des ersten Halbjahres 2017. Insgesamt seien von Januar bis Juni 93.316 Asylanträge gestellt worden, davon 81.765 Erstanträge, teilte das Bundesinnenministerium mit. Im Juni gab es demnach 13.254 Asylanträge, darunter 11.509 Erstanträge. Dies waren demnach 13,2 Prozent weniger als im Vorjahr, aber 6,1 Prozent mehr als im Mai.
Bundesinnenmnister Horst Seehofer (CSU) erklärte zum Anstieg von Mai auf Juni, damit werde es "zunehmend wahrscheinlich", dass der im Koalitionsvertrag vereinbarte Korridor für die Zuwanderung von 180.000 bis 220.000 Menschen jährlich erreicht werde oder sogar überschritten werden könnte.
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Das Hauptherkunftsland blieb mit einem deutlichen Abstand Syrien, von wo im ersten Halbjahr 22.520 Antragssteller stammten. Es folgten Irak, Afghanistan und Nigeria. Unter den zehn häufigsten Herkunftsstaaten gab es aus drei Staaten im ersten Halbjahr einen Anstieg: Aus Nigeria, der Türkei und Georgien kamen mehr Antragssteller. Aus den sieben weiteren Ländern verringerte sich die Zahl der Anträge.
- AFP