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Friedrich Merz (CDU) im exklusiven Interview: Was haben Sie gegen Schwule?


Umstrittene Äußerungen
Exklusiv im Video: Herr Merz, was haben Sie gegen Schwule?


Aktualisiert am 25.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Interview
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Kritiker warfen Friedrich Merz vor, Homosexuelle in die Nähe von Pädophilen zu rücken. Im Interview versuchte er eine Entschuldigung.Vergrößern des Bildes
Kritiker warfen Friedrich Merz vor, Homosexuelle in die Nähe von Pädophilen zu rücken. Im Interview versuchte er eine Entschuldigung. (Quelle: t-online)

Friedrich Merz kämpft mit gleich zwei Vorwürfen: Dass er homophob sei und dass er die Deutschen in der Corona-Krise für faul halte. Auf t-online äußert er sich nun ausführlich zu den Vorwürfen – und erntet erneut Kritik.

Friedrich Merz redet in der Regel schnell. Doch diese Eigenschaft ist nicht nur eine Fähigkeit, sie bringt ihn auch immer wieder in Schwierigkeiten. Vor wenigen Tagen gab er Bild.de ein Interview. Darin sagte er zwar, dass er kein Problem damit habe, wenn ein Schwuler Bundeskanzler würde. Doch dann schob er nach: "Über die Frage der sexuellen Orientierung – das geht die Öffentlichkeit nichts an, so lange sich das im Rahmen der Gesetze bewegt und so lange es nicht Kinder betrifft – an der Stelle ist allerdings für mich eine absolute Grenze erreicht, ist das kein Thema für die öffentliche Diskussion." Seitdem werfen ihm Kritiker vor, Homosexuelle in die Nähe von Pädophilen zu rücken.

Auch ein anderes Zitat in dem Gespräch sorgte für Aufsehen. Mit Blick auf die Kurzarbeit sagte Merz: "Wir müssen ein bisschen aufpassen, dass wir uns nicht alle daran gewöhnen, dass wir ohne Arbeit leben können." Kritik gab es dafür nicht nur von anderen Parteien, sondern auch aus der CDU: Der Arbeitnehmerflügel fand die Aussage "menschenverachtend".

Merz reagiert nun im Video-Interview mit t-online.

Friedrich Merz über...

...seine Äußerung über Homosexualität und Pädophilie:

"Sie (die Aussage) ist offensichtlich missverstanden worden." Er verstehe aber, dass man sie missverstehen könne und sage deshalb ausdrücklich: "Wenn sich irgendjemand davon persönlich getroffen gefühlt hat, bedauere ich das wirklich sehr."

...die Debatte nach dem Interview, in der ihm Homophobie vorgeworfen wurde:

Es sei "natürlich Bösartigkeit unterwegs gewesen". Die "überwiegende, wenn auch nicht ausschließliche, Reaktion" aus der Partei sei gewesen:
"Man kann es auch übertreiben mit der Kritik und mit der Interpretation. Das geht bis zu dem Thema einer Art Empörungsmaschine."

...die Meinung von Kritikern, dass er sich schon vorher abfällig über Frauen geäußert habe:

"Die Bereitschaft für Humor und Ironie in dieser Gesellschaft sind unterentwickelt. Wenn Sie so was in Großbritannien gesagt hätten, hätte sich nie jemand darüber aufgeregt." Und er setzte hinzu: "Aber ich verstehe und lerne: Man ist mit Ironie oder mit Bemerkungen, die vielleicht etwas spaßig gemeint sind, in diesem Lande schlecht aufgehoben."

So reagiert die SPD auf Merz' Rechtfertigung

Die Deutschen verstehen also keine Ironie? Die stellvertretende Chefin der SPD-Bundestagsfraktion gibt sich mit Merz' Rechtfertigung nicht zufrieden. "Er sieht es nicht ein. Bedauern ist nicht entschuldigen – und das wäre das Mindeste gewesen", sagte Katja Mast t-online nach dem Interview mit Merz.

"An seinen Worten war nichts missverständlich. Es war auch nicht das erste Mal, dass er Grenzen überschritten hat", so Mast weiter. "Deutschland steht für Akzeptanz und Vielfalt. Er redet sich auch heute mal wieder um Kopf und Kragen."

Das Video-Interview finden Sie oben in diesem Text – oder hier.

Verwendete Quellen
  • Video-Interview mit Friedrich Merz am 25. September 2020
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