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Im Regierungsflieger: Diese deutschen Bosse nimmt Angela Merkel mit auf Reisen


Diese deutschen Bosse nimmt Merkel mit auf Reisen


Aktualisiert am 27.11.2020Lesedauer: 2 Min.
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Merkel und die Manager: Einige Wirtschaftsbosse sind hΓ€ufiger als andere dabei, wenn Delegationen die Kanzlerin begleiten.
Merkel und die Manager: Einige Wirtschaftsbosse sind hÀufiger als andere dabei, wenn Delegationen die Kanzlerin begleiten. (Quelle: Chris Emil Janßen/ZUMA Press/Overstreet/Christian Thiel/imago-images-bilder)

Reisen der Kanzlerin ins Ausland sind bei Wirtschaftsvertretern sehr begehrt. Umso aufschlussreicher ist, welcher Manager es regelmÀßig auf die Passagierliste schafft. Hier ist die Antwort.

Am 17. Dezember 2013 wΓ€hlte der Bundestag Angela Merkel zum dritten Mal zur Kanzlerin. In den vergangenen knapp sieben Jahren unternahm sie insgesamt 19 Delegationsreisen ins Ausland.

Kein Topmanager begleitete Merkel dabei so hΓ€ufig wie Siemens-Chef Joe Kaeser: Er war 15 Mal mit dabei. Das ergibt eine Auswertung von t-online und der Transparenzinitiative "abgeordnetenwatch". Die Bundesregierung hatte die Passagierlisten auf zwei Kleine Anfragen der Linksfraktion hin ΓΆffentlich gemacht.

Damit führt Joe Kaeser die Liste der Wirtschaftsbosse, die mit Merkel ins Ausland reisten, mit weitem Vorsprung an. Doch auch andere Unternehmen nahmen regelmÀßig an den Reisen teil.

Voith, Alba, Giesecke+Devrient

Allein zehn Mal begleiteten Vertreter des Maschinenherstellers Voith die Kanzlerin – bis 2018 war es der damalige GeschΓ€ftsfΓΌhrer Hubert Lienhard, der unter anderem auch dem PrΓ€sidium des Verbands der Deutschen Maschinen- und Anlagebauer angehΓΆrt, seitdem sein Nachfolger in der GeschΓ€ftsfΓΌhrung, Toralf Haag.

Acht Mal war die Konzernspitze des Entsorgungs- und Recyclingunternehmens Alba mit an Bord, vertreten durch die BrΓΌder Axel und Eric Schweitzer. Letzterer vertrat dabei auch mehrfach den Deutschen Industrie- und Handelskammertag. Sieben Mal war die FΓΌhrungsetage des Banknotenspezialisten Giesecke+Devrient mit Merkel auf Reisen, meist vertreten durch GeschΓ€ftsfΓΌhrer Ralf Wintergerst, der auch im PrΓ€sidium des Digitalverbands Bitkom sitzt.

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Weiter waren im Flieger der Kanzlerin hΓ€ufig folgende Konzerne vertreten: die Deutsche Bahn, Volkswagen und die Grillo-Werke (jeweils fΓΌnf Mal) aus der Metall- und Chemieindustrie. Ulrich Grillo war von 2013 bis 2016 auch Vorsitzender des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI), also grâßtenteils in einer Γ€hnlichen Funktion wie Eric Schweitzer unterwegs. DarΓΌber hinaus war der BDI allerdings vier weitere Male dabei – und damit insgesamt hΓ€ufiger als die Großunternehmen ThyssenKrupp und BASF (jeweils vier Mal).

Außenwirtschaftsfârderung im Regierungsflieger

Die Delegationsreisen mit Beteiligung von Wirtschaftsvertretern gelten der Bundesregierung auch als Mittel zur Außenwirtschaftsfârderung. HÀufig werden auf solchen Reisen vor Ort grâßere VertrÀge oder zumindest AbsichtserklÀrungen unterzeichnet. Die Teilnehmer der Delegationsreisen werden nach Angaben der Regierung "auf der Grundlage eines offenen Interessenbekundungsverfahrens und unter Beteiligung von VerbÀnden" ausgewÀhlt.

Demnach sollen je nach Zweck und Schwerpunkt der Reise sowohl die Branchen als auch die Regionen ausgewogen vertreten sein. "Auswahlkriterium kann zudem auch sein, ob ein Unternehmen über eine Produktionsniederlassung im Zielland verfügt oder dort aktuelle Projekte oder Projektinteressen verfolgt", heißt es in den Antworten der Bundesregierung auf die Kleinen Anfragen der Linken.

MittelstΓ€ndische Unternehmen mit einem jΓ€hrlichen Umsatz von weniger als 50 Millionen Euro und weniger als 500 Mitarbeitern sollen demnach bei den Reisen "angemessen berΓΌcksichtigt" werden. In der Legislaturperiode bis 2017 war allerdings nicht einmal jeder zehnte Teilnehmer Vertreter eines solchen Unternehmens. In der aktuellen Legislaturperiode steigerte sich diese Quote erheblich: Jeder vierte Mitreisende vertrat demnach ein mittelstΓ€ndisches Unternehmen.

Verwendete Quellen
  • Bundestag: Drucksache 18/13509
  • Bundestag: Drucksache 19/22767
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