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Anne Spiegel: Zweite Chance verdient? "Sie hatte den Mut zu sagen: Es tut mir leid"


Reaktionen auf Spiegel
"Wer die Hitze nicht verträgt, hat in der Küche nichts verloren"

MeinungVon Mario Thieme

Aktualisiert am 11.04.2022Lesedauer: 3 Min.
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Nach öffentlicher Entschuldigung: Die Grünen-Politikerin Anne Spiegel ist als Bundesfamilienministerin zurückgetreten. (Quelle: t-online)

Der Druck wurde zu groß: Anne Spiegel ist zurückgetreten. Viele t-online-Leser befürworten die Entscheidung der Bundesfamilienministerin. Etliche bedauern ihren Rücktritt aber auch.

Nachdem sich Anne Spiegel erst am Sonntag öffentlich entschuldigt hatte, kurz nach der Flutkatastrophe im Ahrtal wochenlang in den Familienurlaub gefahren zu sein, überraschte sie am Montag mit ihrer Rücktrittsentscheidung.

t-online erhielt viele Zuschriften, von denen eine Mehrzahl den Rücktritt der Grünenpolitikerin gutheißt. Gelegentlich war zu lesen, dass sie im Amt hätte bleiben sollen.

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"Dieser Sachverhalt kann nicht als Entschuldigung dienen"

t-online-Leser Michael Krämer begrüßt Spiegels Amtsniederlegung: "Alle Menschen haben unter den Folgen der Coronapandemie gelitten und viele haben gesundheitliche Probleme. Es tut mir leid, dass ihr Mann gesundheitliche Schwierigkeiten hat und dass die Kinder nicht spurlos durch die Pandemie gekommen sind. Wenn ich aber die Verantwortung eines Ministeramtes übernehme, dann kann dieser Sachverhalt nicht als Entschuldigung dienen."

"Jedem steht der gesetzliche Urlaub zu"

t-online-Leser Reiner Weißflog hingegen findet: "Anne Spiegel hat sich ausreichend erklärt. Niemand hat das Recht, jemanden so scharf zu kritisieren und einen Rücktritt zu fordern. Denn es gilt: Jedem steht der gesetzliche Urlaub zu. Sie konnte nicht ahnen, wie schlimm die Flut werden würde. Zudem hatte sie auch Familienprobleme zu lösen beziehungsweise zu diesem Zeitpunkt unter einem Hut zu bringen."

"Ihr Rücktritt war unvermeidlich"

"Eine zweite Chance hat jeder verdient", schickt t-online-Leser Olaf Rümmler voraus. Aber: "Anne Spiegel hat aus meiner Sicht das explosive Potenzial ihres Handelns während der Flut bei der Annahme des Bundesministerinpostens naiv unterschätzt. Damit schadet sie der neuen Regierung. Deshalb war ein Rücktritt unvermeidlich."

"Sie hatte den Mut zu sagen: Es tut mir leid"

t-online-Leserin Annett Biedermann findet: "Sie hätte ihre zweite Chance bekommen sollen. Anne Spiegel ist die einzige, die die Aufrichtigkeit hat, sich zu entschuldigen! Ihre familiäre Situation ist in der Tat nicht einfach. Da trifft man auch mal falsche Entscheidungen, selbst wenn es für die Familie auf jeden Fall richtig war. Ich kann das sehr gut verstehen, da ich auch in leitender Stellung war und den Druck kenne, der da herrscht.

Im Gegensatz zu den anderen unfähigen Regierungsmitgliedern hatte sie den Mut zu sagen: Es tut mir leid. Das zeichnet sie aus und daher bin ich der Meinung, sie hätte ihr Amt behalten sollen. Dann hätte sie die Möglichkeit gehabt zu zeigen, was sie kann."

"Ihre Begründung ist ein Affront"

t-online-Leser Egon Bronte hingegen mailt: "Ihre Begründung ist ein Affront gegenüber denjenigen, die mit so manch wesentlich schwererem Schicksal hadern müssen, ihr Leben trotz Widrigkeiten dennoch bestreiten müssen und eben nicht über die finanziellen Mittel einer Ministerin verfügen können, um sich überhaupt eine Auszeit leisten zu können."

"Eine Umweltministerin ist nicht die Landesmutter"

"Nachdem ich das Statement von Frau Spiegel Sonntagabend live verfolgt habe, war mir sofort klar, dass sie eine zweite Chance verdient hätte", schreibt t-online-Leser Uwe Wiegand. "Dabei setze ich voraus, dass alles stimmt, was sie berichtet hat. Und da finde ich, dass sie in der Abwägung, was dringend ist und was wichtig ist, eigentlich eine ausgewogene Balance gefunden hat."

Uwe Wiegand betont: "Eine Umweltministerin ist nicht die Landesmutter. In dieser Verantwortung steht Malu Dreyer, doch wie diese sich verhalten hat, steht auf einem ganz anderen Blatt. Frau Spiegel hätte im Amt bleiben sollen."

"Ihre bisherigen Leistungen als Familienministerin berücksichtigen"

t-online-Leser David Böse fällt kein pauschales Urteil, wie er schreibt. "Es sollte darauf geschaut werden, ob und inwiefern ihre Urlaubsreise einen negativen Einfluss hatte. Wichtig fände ich es auch, ihre bisherigen Leistungen als Familienministerin zu berücksichtigen. Auch wenn das vielleicht nicht so viel gewesen sein kann in den ersten Monaten, hätten ihre Leistungen der Kern sein sollen, um zu beurteilen, ob sie hätte entlassen werden sollen oder nicht. Denn darum soll es in der Politik doch gehen.

Ich bin auch kein großer Fan davon, Menschen nach einem Vergehen direkt zu entlassen oder zu canceln. Es ist immer wichtig abzuwägen und dann zu entscheiden. Eine zweite Chance sollte auch heute noch möglich sein."

"Wer die Hitze nicht verträgt, hat in der Küche nichts verloren"

t-online-Leser Joachim Metzen bedient sich eines alten Sprichworts, das er in Zusammenhang mit der Causa Spiegel für passend hält: "Wer die Hitze nicht verträgt, hat in der Küche nichts verloren. Bei allem menschlichen Verständnis hätte der Ministerin vor Übernahme ihres Amtes klar sein müssen, dass ein Amt als Ministerin gewisse Pflichten mit sich bringt, die sich zeitlich nicht unbedingt in das Familienleben integrieren lassen.

Angesichts der Folgen der Flutkatastrophe im Juli 2021 war es instinktlos, vier Wochen im Urlaub mit der Familie zu verbringen, auch wenn Kontakt mit den maßgeblichen Behörden bestand."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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