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Anschlag auf Mannschaftsbus: BVB-Attentäter Sergei W. muss 14 Jahre in Haft


Bombenanschlag auf Mannschaftsbus
BVB-Attentäter wegen Mordversuchs verurteilt

Von dpa, dru

Aktualisiert am 27.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Angeklagter Sergei W.: Will nicht mit Tötungsabsicht gehandelt haben.Vergrößern des BildesAngeklagter Sergei W.: Will nicht mit Tötungsabsicht gehandelt haben. (Quelle: Archivbild/Bernd Thissen/Pool photo/ap)
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Das Attentat erschütterte im April 2017 die Fußballwelt. Für die Spieler im Mannschaftsbus des BVB veränderte es ihr Leben. Der Attentäter muss nun für viele Jahre ins Gefängnis.

Für den Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund ist der Attentäter zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Das Dortmunder Schwurgericht erklärte den 29-jährigen Sergei W. am Dienstag des 28-fachen Mordversuches für schuldig.

Nach Überzeugung der Richter hatte der Attentäter am 11. April 2017 bei der Abfahrt des Mannschaftsbusses am Teamhotel des BVB zum Champions-League-Heimspiel gegen den AS Monaco drei Sprengsätze gezündet. Mit dem Strafmaß blieb der Vorsitzende Richter Peter Windgätter unterhalb des Antrags der Staatsanwaltschaft, die lebenslängliche Haft wegen versuchten Mordes gefordert hatte. Die Verteidigung hatte auf eine Haftstrafe von deutlich unter zehn Jahren plädiert.

Metall- und Glassplitter drangen in den Bus ein

Der Bombenanschlag erschütterte weit über die Fußballwelt hinaus. Der spanische Innenverteidiger Marc Bartra war dabei im Inneren des Busses schwer am Unterarm verletzt worden – ob von einem der in den Bomben versteckten Metallsplitter oder einer Glasscherbe, konnten Mediziner nicht abschließend klären. Ein Polizist, der dem Bus auf einem Motorrad vorausfahren sollte, hatte ein Knalltrauma erlitten. Der Beamte ist heute dienstunfähig.

Die Staatsanwaltschaft hatte auf einen Schuldspruch wegen versuchten Mordes plädiert. Anklagevertreter Carsten Dombert zeigte sich davon überzeugt, dass Sergei W. bei der Abfahrt des Mannschaftsbusses zum Champions-League-Heimspiel gegen AS Monaco drei Sprengsätze am Teamhotel des BVB zündete, um die Spieler zu töten und damit den Kurs der BVB-Aktie zum Absturz zu bringen.

Spekulation auf Absturz der BVB-Aktie

Der Angeklagte hatte zwar zugegeben, die Bomben gebaut und gezündet zu haben. Er bestritt jedoch jede Tötungsabsicht. Es sei ihm allein darum gegangen, Angst und Schrecken zu verbreiten, hieß es in seinem Geständnis. Er habe mit Optionsscheinen auf einen Kurssturz der Aktie gewettet und auf einen Gewinn von "einigen Zehntausend Euro" gehofft. Seine Verteidiger hatten Sergei W. in ihren Plädoyers als zutiefst verunsicherte Persönlichkeit mit narzisstischen und selbstverliebten Zügen beschrieben.


In dem elf Monate dauernden Prozess vernahmen die Richter neben Sprengstoff- und Aktiensachverständigen auch fast alle damaligen Businsassen als Zeugen. Der heute für Borussia Mönchengladbach spielende Verteidiger Matthias Ginter brach dabei in Tränen aus. Der damals noch für Dortmund aktive Torwart Roman Weidenfeller sagte: "Der Anschlag hat mein Leben verändert." BVB-Torwarttrainer Wolfgang de Beer meinte: "Das ist eine Sache, die man nie vergisst." Dortmunds damaliger Trainer Thomas Tuchel mutmaßte in seiner Zeugenaussage sogar, dass er nach der Saison weiter im Amt geblieben wäre, hätte es das Attentat nie gegeben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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