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Hochwasser an Weichsel und Oder: Neue Überschwemmung droht


Flut an Weichsel und Oder
Deichbruch in Polen: Neue Überschwemmung droht

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Die Hochwasserlage am größten Fluss Polens, der Weichsel, bleibt infolge der zweiten Flutwelle angespannt. In Slupiec im Süden des Landes habe das Wasser den Deich durchbrochen, meldete die polnische Nachrichtenagentur PAP. Der Gemeinde Szczucin drohe eine Überflutung, in dem gefährdeten Gebiet leben rund 3000 Menschen. Die Armee setzte Amphibienfahrzeuge ein, um Menschen und Tiere zu retten.

Auch weiter nördlich ist die Lage gefährlich. Die Weichsel lief über die Deiche in Zastow Polanowski. In der Gegend waren bereits vor zwei Wochen 20 Ortschaften überflutet worden. Damals war im Damm ein Riss von 400 Metern Länge entstanden, der seither nur provisorisch repariert wurde.

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Hochwasseralarm galt auch in südpolnischen Gebieten, durch die Nebenflüsse der Weichsel fließen. Der Fluss Poprad zerstörte am Freitag eine Eisenbahnbrücke zwischen Nowy Sacz und Stary Sacz. Zwei weitere Brücken in der Region gelten als gefährdet.

Unter Wasser gerieten auch Teile von Jaslo, dutzende Einwohner wurden in die Sicherheit gebracht. In Muszyna setzten die Behörden Hubschrauber zur Rettung der Menschen ein. Dort starb während der Evakuierung ein Mann am Herzversagen. Im Tatra-Kurort Zakopane fiel in der Nacht zum Samstag ein 34-jähriger Mann in einen Bach und ertrank. Ein 87-Jähriger wurde tot aus einem Graben geborgen. Zwei Menschen galten als vermisst.

"Jahrtausendhochwasser" in Tschechien

Schwere Überschwemmungen erlebt derzeit auch Tschechien. Premier Robert Fico spricht von einem "Jahrtausendhochwasser", in mehreren Regionen hätten die Flüsse solche historischen Höchstwerte erreicht, dass die Messvorrichtungen nicht mehr ausreichen, um den Wasserpegel zu erfassen.

In der ostslowakischen Regionalhauptstadt Kosice mussten nach Angaben des örtlichen Krisenstabes in der Nacht zum Samstag rund 1.500 Menschen vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht werden. Der Fluss Hornad durchbrach einen Schutzdamm und überflutete Teile der zweitgrößten Stadt der Slowakei. In der Hauptstadt Bratislava im Westen des Landes trat die Donau am Samstagmorgen über die Ufer. Sie überschwemmte Uferpromenaden, Parkplätze und einen Park.

Die wichtigsten Autobahn- und Eisenbahnverbindungen, die das Land von West nach Ost durchqueren, waren an mehreren Stellen unterbrochen, in der Ostslowakei waren ganze Gemeinden auf dem Landweg nicht erreichbar.

Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale

Warthe bringt weiter Wassermassen nach Deutschland

Auch in Deutschland ist noch keine Entspannung der Hochwasserlage in Sicht. In Brandenburg drückt die Oder trotz des Sommerwetters voraussichtlich noch tagelang mit enormen Wassermassen an die Deiche. Bis Mitte nächster Woche werde sich daran wenig ändern, sagte Frank Sonnenburg vom Hochwassermeldezentrum Frankfurt (Oder). Der anströmende Hochwasserscheitel des polnischen Nebenflusses Warthe ab Küstrin-Kietz hindere die Oder-Flut am schnellen Abfließen.

"Die Oder-Pegel in Brandenburg fallen deshalb sehr langsam, in der Nacht waren es nur wenige Zentimeter", berichtete der Sprecher. Der Oder-Scheitel sei inzwischen in der Ostsee angekommen. Am Brandenburger Unterlauf des Grenzflusses gilt in den Landkreisen Barnim und Uckermark weiter die zweithöchste Alarmstufe 3. "Dort überwachen die Einsatzkräfte weiter die Deiche", sagte Sonnenburg. Schäden hätten die Helfer aber bisher nicht gemeldet.

Dagegen gilt im Landkreis Märkisch-Oderland seit Freitag wieder die zweitniedrigste Alarmstufe 2. Die Deiche werden noch kontrolliert, aber nicht mehr rund um die Uhr überwacht. Straßensperren wurden abgebaut. In den nächsten Tagen bleiben jedoch die Container für den Wachdienst auf dem Deich. Vorsorglich liegen mehrere hundert gefüllte Sandsäcke bereit.

Quelle: dpa

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