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Winterwetter: Autos stecken in Viermeter-Schneewehe fest


Winterwetter
Autos stecken in Viermeter-Schneewehe fest

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 4 Min.
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Das Schneetief "Miriam" hat in der Nacht zum Mittwoch in weiten Teilen Deutschlands zu Chaos auf den Straßen geführt. Vor allem in Höhenlagen hatten Autofahrer mit dem Schnee zu kämpfen.

Im Odenwald schneiten am Dienstagabend 30 Fahrzeuge ein, wie die Polizei in Darmstadt mitteilte. Die Schneewehen erreichten dort eine Höhe von bis zu vier Metern. Feuerwehr und Winterdienst befreiten die eingeschneiten Autos. Behinderungen gab es auch im Sauerland, im Schwarzwald wurde für mehrere Bundesstraßen eine Schneekettenpflicht für Lastwagen erlassen. In ganz Bayern waren viele Straßen nach Angaben der Polizei unpassierbar. Die Autobahn 9 bei Bayreuth war stundenlang gesperrt, nachdem ein Lastwagen steckengeblieben war. In Mecklenburg-Vorpommern traf das Wetter vor allem die Pendler.

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Mehrere Verkehrstote

Mindestens drei Menschen starben bei Verkehrsunfällen, wie die Polizeidirektionen berichteten. In Niedersachsen kam ein 39-Jähriger ums Leben, als er die Kontrolle über sein Auto verlor und in einen Lastwagen rutschte. In Dachau bei München starb eine 70-jährige Frau. Sie war mit ihrem Auto von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Im nordhessischen Waldeck kam ein 48-jähriger Autofahrer ums Leben, eine 51-jährige Frau wurde schwer verletzt. Der Wagen des Mannes war auf der Bundesstraße 485 ins Rutschen geraten und gegen das entgegenkommende Fahrzeug der Frau geprallt.

Schule fällt in mehreren Landkreisen aus

Trotz Schnee und Eis kam der Norden der Republik weitgehend glimpflich davon. Am Morgen konnten sich viele Schulkinder freuen: In mehreren Landkreisen Niedersachsens und in ganz Schleswig-Holstein fiel am Mittwoch der Unterricht aus.

Dächer stürzten ein

Nicht nur Autofahrer hatten mit den Schneemassen zu kämpfen: Im sauerländischen Attendorn stürzte am Dienstag eine Fertigungshalle unter der Schneelast ein. In dem Gebäude einer Firma für Kunststofftechnik befand sich nach Angaben der Polizei niemand. Allerdings wurde ein 59 Jahre alter Mann, dessen Auto neben der 100 mal 40 Meter großen Halle stand, in seinem Wagen von Trümmerteilen eingeklemmt und dabei schwer verletzt, wie ein Polizeisprecher sagte. Er wurde geborgen und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Weitere Personen seien nicht in Gefahr gewesen.

THW schlug Alarm

Am Nachmittag war das Technische Hilfswerk nach Angaben des Polizeisprechers auf Wunsch des Firmeninhabers angerückt und hatte damit begonnen, den Schnee vom Dach zu räumen. Dabei hätten die Einsatzkräfte bereits Alarm geschlagen, weil die Tragfähigkeit des Dachs nicht gewährleistet gewesen sei. Daraufhin sei die Halle gesperrt worden. Ob und wie viele Personen sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Gebäude befunden haben, konnte die Kreispolizei in Olpe zunächst nicht sagen.

Fahrer fuhr kurz vor dem Unglück auf das Gelände

Die Halle, die sich in einem Gewerbegebiet im Attendorner Ortsteil Biggen befindet, stürzte dann kurz nach 18 Uhr ein. Unmittelbar davor sei der 59-jährige Mann mit seinem Auto auf das Firmengelände gefahren und von den herunterstürzenden Trümmerteilen eingeklemmt worden. Einsatzkräfte der Feuerwehr befreiten den schwer verletzten Mann. Insgesamt waren den Angaben zufolge rund 60 Einsatzkräfte vor Ort.

Weitere Halleneinstürze

In Bayern stürzte ebenfalls ein Teil des Daches einer leerstehenden Lagerhalle unter der Schneelast ein, verletzt wurde bei dem Unglück in Vilshofen im Landkreis Passau aber niemand. Bei dem betroffenen Gebäude habe es sich um eine seit Jahren nicht mehr betriebene Lagerhalle gehandelt. Da ein benachbarter Supermarkt eine ähnliche Dachkonstruktion habe, sei das Geschäft aus Sicherheitsgründen gesperrt worden, teilte die Polizei mit. In einem Gewerbegebiet am Stadtrand von Amberg brach am Mittwochmorgen eine weitere Lagerhalle zusammen. Bis auf einige Fahrzeuge stand das Gebäude leer, Menschen waren nicht bedroht. In Hamburg stürzte eine Lagerhalle eines Kupferproduzenten teilweise ein, auch bei diesem Unfall wurden keine Menschen verletzt.

Dach von Einfamilienhaus eingestürzt

Im Saarland stürzte das Dach eines Einfamilienhauses ein - die beiden Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. In Nordrhein-Westfalen mussten in der Nacht zum Mittwoch mehrere Hallen und das Remscheider Stadttheater vom Schnee befreit werden, weil Einsturzgefahr bestand.

Hunderte Hallen gesperrt

In Remscheid und Solingen räumte die Feuerwehr die Schneemassen von einsturzgefährdeten Hallen. Insgesamt waren dort 250 Feuerwehrleute und Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes im Einsatz. Statiker hatten zuvor berechnet, ob die Dächer überhaupt noch betreten werden dürfen. In Wuppertal waren am Dienstag wegen der erwarteten massiven Schnee- und Regenfälle alle 100 Hallen der Stadt gesperrt worden. Ihre Dächer mussten nach Angaben der Feuerwehr nicht geräumt werden.

Wieder Schneeverwehungen möglich

Auch heute gibt es im Süden kräftigen Regen oder Schneefall, in der Mitte Deutschlands schneit es bis in tiefe Lagen. In den südlichen Mittelgebirgen pusten anfangs noch orkanartige Böen – hier sind wieder Schneeverwehungen möglich. Im Flachland können Bäche und kleinere Flüsse über die Ufer treten. In der Nordhälfte droht Anfangs noch Glätte durch gefrierende Nässe, später gibt es vor allem in Küstennähe Schneeschauer.

Glätte durch gefrierende Nässe

In der Nacht klingen die Schneeschauer im Nordosten ab, in der Südwesthälfte ist aber weiterhin Regen oder Schnee zu erwarten. Von Mosel und Saar bis zum unteren Neckar gehen die Temperaturen auf drei bis null Grad zurück, sonst gibt es meist Frost zwischen minus ein und minus sechs Grad. Stellenweise droht wieder Glätte durch gefrierende Nässe.

Quelle: wetter.info, dpa, apn

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