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"Urbi et Orbi": Papst Franziskus segnet Rom und den Erdkreis


"Urbi et Orbi"
Der Papst segnet die Welt

ap, dpa, afp, t-online.de -jbü

Aktualisiert am 25.12.2013Lesedauer: 3 Min.
Papst Franziskus erteilte vom Balkon des Petersplatzes den traditionellen Segen "Urbi et orbi"Vergrößern des BildesPapst Franziskus erteilte vom Balkon des Petersplatzes den traditionellen Segen "Urbi et orbi" (Quelle: ap-bilder)
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Papst Franziskus hat der Welt soeben vom Petersplatz aus ein frohes Weihnachtsfest gewünscht. Zudem erteilt er den Segen "Urbi et Orbi" - der Stadt Rom und dem Erdkreis. Auf die traditionellen Grüße in verschiedenen Sprachen verzichtete er, wie schon bei seinem Ostergruß in diesem Jahr. Erneut legte er einen Schwerpunkt auf die Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen.

Damit knüpfte der Papst an die Christmette an. Auch dort war Franziskus seinem Motto treu geblieben: Seine mit Spannung erwartete Predigt an Heiligabend widmete er den Armen, Ausgegrenzten und Ausgestoßenen. In sein Gebet für den Frieden am ersten Weihnachtstag schloss Franziskus ausdrücklich auch Syrien, Südsudan, die Zentralafrikanische Republik, Nigeria und Irak ein. Er betete außerdem für fruchtbare Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern.

Warum spricht Franziskus nur italienisch?

Auffällig ist, dass Franziskus keine kurzen Grüße in den weit verbreiteten Sprachen der Welt übermittelt hat. Seine beiden Vorgänger Benedikt XVI. und Johannes Paul II. hatten sich dadurch direkter an die Gläubigen in aller Welt gewandt. Warum verzichtet der neue Papst darauf? Das Portal "kath.net" zitiert aus einem Interviewband: Die englische Sprache etwa bereite ihm "große Probleme".

Andererseits spricht er als Argentinier spanisch, "einigermaßen gut" französisch und findet sich laut kath.net offenbar auch im Deutschen halbwegs zurecht. Jedoch sieht sich Franziskus vor allem als Bischof von Rom. Von diesem Standpunkt aus passt es, sich auf Italienisch und die lateinischen Segensworte zu beschränken.

Papst bittet um Stärke für Menschen, die helfen

Beim traditionellen Weihnachtsgruß für die Gläubigen in aller Welt rief Franziskus nach Gottes Hilfe für Junge wie Alte in aller Welt - und explizit "für die Armen, die an den Rand Gedrängten". Ebenso bat er um "Stärke für die, die sich dem Dienst an den Bedürftigen widmen".

Besucher aus aller Welt standen dicht gedrängt auf dem Petersplatz. Der Segen des Papstes gilt aber auch für alle, die über Radio, Fernsehen oder Internet die Ansprache verfolgt haben.

Tausende Gläubige bei Christmette im Petersdom

Die Christmetten im Petersdom und auch in Bethlehem hatten in der Nacht zum Mittwoch die Weihnachtsfeierlichkeiten der katholischen Kirche offiziell eingeläutet. In seiner ersten Messe im Petersdom stellte Papst Franziskus nicht überraschend die Armen, Ausgegrenzten und Verfolgten in den Mittelpunkt seiner Predigt. Der höchste Repräsentant des Vatikan im Heiligen Land, Fuad Twal, erinnerte unterdessen an die Opfer der derzeitigen "Dramen auf allen fünf Kontinenten".

"Dann macht sich Finsternis breit"

Die Menschen rief der Papst zur Nächstenliebe und einem Glauben ohne Furcht auf. "Wenn unser Herz verschlossen ist, wenn wir uns von Stolz, Betrug und Selbstsucht beherrschen lassen, dann wird sich in uns Finsternis breit machen", sagte er in seiner einfach und kurz gehaltenen Ansprache weiter. Anders als sein Vorgänger ging Franziskus nicht auf gesellschaftliche Debatten ein oder auf den von Benedikt XVI. häufig beklagten Relativismus.

Der 77-jährige Argentinier Jorge Mario Bergoglio war nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. im Frühjahr zu dessen Nachfolger gewählt worden. Mit seiner demonstrativen Bescheidenheit hat er sich bislang deutlich von seinen Vorgängern abgehoben. Seine erste Christmette war deshalb nicht nur in Kirchenkreisen mit Spannung erwartet worden.

Eine halbe Stunde früher

Die Messe begann bereits um 21.30 Uhr und damit noch eine halbe Stunde früher als unter seinem Vorgänger. An ihrem Ende trug der Papst in Begleitung von rund einem Dutzend Kindern aus allen Kontinenten eine Statue des Christkinds zur Krippe in den Dom.

Überschattet von neuer Gewalt zwischen Palästinensern im Gaza-Streifen und der israelischen Armee feierte unterdessen der lateinische Patriarch von Jerusalem, Fuad Twal, in Bethlehem die Mitternachtsmesse. In seiner Weihnachtspredigt rief der aus Jordanien stammende 73-jährige Twal zu einer "gerechten und fairen" Lösung des Jahrzehnte alten Konflikts zwischen Palästinensern und Israelis auf.

Gewalt im Heiligen Land

Gleichzeitig erinnerte er auch an die anderen Krisen weltweit, "von den Bürgerkriegen in Afrika über den Taifun auf den Philippinen, der schwierigen Situation in Ägypten und dem Irak bis zur Tragödie, die sich in Syrien abspielt". An der Christmette in der Geburtsstadt von Jesus nahm in diesem Jahr neben Palästinenserpräsident Mahmud Abbas auch die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton im Rahmen eines privaten Besuchs teil.

Neue Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern hatte die festliche Atmosphäre allerdings getrübt: Am Dienstag tötete das israelische Militär nach Angaben von Ärzten bei einem Luftangriff ein dreijähriges palästinensisches Mädchen, sechs weitere Palästinenser wurden verletzt. Zuvor hatte ein palästinensischer Heckenschütze an der Grenze zu Israel einen Israeli erschossen.

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