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Böller explodiert in Briefkasten – Männer aus rechter Szene verurteilt


"Das war nicht ungefährlich"
Böller explodiert in Briefkasten – Männer aus rechter Szene verurteilt

Von dpa, joh

24.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Prozess in Einbeck: Einer der beiden Angeklagten (m.) kommt mit Mund-Nasen-Schutz in den Sitzungssaal des Amtsgerichts.Vergrößern des BildesProzess in Einbeck: Einer der beiden Angeklagten (m.) kommt mit Mund-Nasen-Schutz in den Sitzungssaal des Amtsgerichts. (Quelle: Swen Pförtner/dpa)
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In Niedersachsen hatten zwei Männer einen Böller in den Briefkasten einer Frau geworfen, die sich für Flüchtlinge engagiert. Die Angeklagten sind aus der rechtsextremen Szene und nun verurteilt worden.

Nach dem Anschlag mit einem illegalen Böller auf ein Haus im niedersächsischen Einbeck sind zwei Angehörige der rechtsextremen Szene der Kleinstadt zu Haftstrafen verurteilt worden. Der 26-Jährige, der den Sprengsatz in den Briefkasten warf, erhielt am Dienstag eine Gefängnisstrafe von zweieinhalb Jahren. Eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten bekam sein 24-jähriger Komplize.

Frau engagiert sich für Flüchtlingsorganisation Seebrücke

Beide hatten im Prozess vor dem Amtsgericht eingeräumt, sie hätten der Bewohnerin des Hauses einen Denkzettel verpassen wollen. Die 41-jährige Mutter von zwei Kindern engagiert sich gegen Neonazis und für die Flüchtlingsorganisation Seebrücke. Einer der beiden Angeklagten war wegen Delikten, die sich der rechtsextremen Szene zuordnen lassen, bereits zuvor verurteilt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Celle t-online mit.

"Das war nicht ungefährlich", sagte Bernd Kolkmeier, Sprecher der Staatsanwaltschaft Celle. Der Sprengsatz explodierte in der Nacht zum 10. Juni und zerstörte den Briefkasten an der Innenseite der Haustür. Wegen des politischen Hintergrundes hatte die Generalstaatsanwaltschaft Celle die Ermittlungen geführt. "Man geht von einer versuchten Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion aus", erklärte Kolkmeier. Es sei zwar zu einer Explosion gekommen, doch es habe keine "Gefahr für Leib und Leben gestanden". Deshalb seien die Strafen noch vergleichsweise milde ausgefallen. Laut Strafgesetzbuch könne eine solche "Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion" mit bis zu 15 Jahren Freiheitsentzug bestraft werden.

Briefkasten hatte Wert von 600 Euro

Da der Böller nachts in den Briefkasten geworfen wurde, hätten die Angeklagten nicht gezielt versucht, die Frau zu verletzen. "Aber es wurde in Kauf genommen, dass Sachen von hohem Wert beschädigt wurden." Dazu zählte etwa auch der Briefkasten, der mit einem Wert von 600 Euro beziffert wurde.

Die Anklagevertreterin hatte auf Freiheitsstrafen von drei Jahren und neun Monaten beziehungsweise zweieinhalb Jahren plädiert. Die Verteidiger forderten Bewährungsstrafen von zwölf beziehungsweise zehn Monaten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gespräch mit Bernd Kolkmeier, Pressesprecher Generalstaatsanwaltschaft Celle
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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