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"Querdenker" feiern tödliche Schüsse auf Polizisten: "Zwei Söldner weniger"


"Zwei Söldner weniger"
"Querdenker" feiern tödliche Schüsse auf Polizisten

  • Annika Leister
Von Annika Leister

Aktualisiert am 31.01.2022Lesedauer: 2 Min.
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Ermittler, Staatsanwälte und Polizisten tief betroffen: Zwei Beamte in Rheinland-Pfalz sind erschossen worden – das sind die Hintergründe der Tat. (Quelle: t-online)

Zwei junge Polizisten wurden getötet. Die Behörden reagieren entsetzt und bitten Corona-Demonstranten um Rücksichtnahme. Doch ein Teil der Szene jubelt in sozialen Netzwerken.

Zwei junge Polizisten wurden in Rheinland-Pfalz bei einer Verkehrskontrolle erschossen. Die Polizei trauert, die Politik ist entsetzt, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) spricht von einer Tat, die einer Hinrichtung gleiche. In manchen Telegram-Gruppen von Gegnern der Corona-Maßnahmen aber herrscht nicht Bestürzung – sondern Freude.

"Zwei weniger bei den Spaziergängen", schreibt ein Nutzer in der Telegram-Gruppe "Verstehen und Handeln". Dazu teilt er einen Artikel zu den tödlichen Schüssen bei Kusel. "Zwei Söldner weniger", freut sich auch ein anderer. Ein dritter fordert die Einrichtung eines Spendenkontos für den Täter. "Tja, selber Schuld", schreibt ein weiterer Nutzer. Die Polizei habe die Aufgabe, die Bevölkerung zu schützen und nicht, gegen sie "bei Spaziergängen" vorzugehen.

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Vor allem montags demonstrieren Impf- und Maßnahmengegner bundesweit gegen die Corona-Politik von Bund und Ländern. Wegen der tödlichen Schüsse bei Kusel und dem Großeinsatz in mehreren Bundesländern forderte die Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Rheinland-Pfalz, Sabrina Kunz, Demonstranten zum Verzicht auf den Protest in der Region an diesem Montag auf. "Aus Rücksichtnahme auf das, was passiert ist." Zumindest bei einem Teil der diversen Szene dürfte ihr Appell auf Hohn stoßen.

Ein Polizeisprecher aus Trier berichtete am Montagabend, bei Protestveranstaltungen hätten einige Teilnehmer den Polizisten kondoliert. Kerzen seien zum Gedenken an die beiden toten Beamten entzündet worden. Auch ein Sprecher des Polizeipräsidiums Kaiserslautern sagte, es habe bei einigen der Veranstaltungen Solidaritätsbekundungen für die Polizei gegeben.

"Kill that bitch"

Ein anderer Ton herrscht in der zuvor genannten Telegram-Gruppe mit 1.348 Mitgliedern. Sie beschäftigen sich verstärkt mit Corona-Maßnahmen, geteilt und kommentiert werden aber auch Meldungen und Fake News zu anderen Bereichen – zum Beispiel zum Ausbau des 5G-Netzes in Deutschland, zum Aids-Impfstoff und zur Ukrainekrise.

Der Ton in der Gruppe ist insgesamt roh, auch Aufrufe zum Mord muss man nicht lange suchen: "Kill that bitch", kommentiert ein Nutzer unter die Meldung, dass Christiane Druml, Leiterin der österreichischen Bioethikkommission, weitere Impfpflichten in Erwägung zieht.

Faeser: Wohl doch kein Telegram-Bann

Telegram steht wegen massiven Gewaltaufrufen und seiner prominenten Rolle im "Querdenker"- und Reichsbürger-Spektrum stark in der Kritik. Bundesinnenministerin Faeser hatte Mitte Januar erklärt, sie wolle Apple und Google dazu auffordern, die Telegram-App aus ihrem Angebot zu verbannen. Der Schritt ist allerdings hochumstritten – Kritiker sehen die Gefahr der Einschränkung der Meinungsfreiheit. Angezweifelt wird auch, ob ein Telegram-Verbot über Google und Apple Wirkung zeigt – die App sei dann für Mobilgeräte schwer zu erhalten, könnte aber immer noch über Computer geöffnet werden, so die Befürchtung.

Beim Treffen der Innenminister am vergangenen Freitag war das so prominent von Faeser angekündigte Telegram-Verbot denn auch gar kein Thema mehr. Stattdessen kündigte Faeser an, man wolle Strategien beraten, um gegen Aufrufe zu Mord und Gewalt auf der Plattform vorzugehen. Sie sehe bei Google und Apple Bereitschaft, tätig zu werden. Insbesondere Google zeige sich "sehr kooperativ", so Faeser. Bei den Gesprächen mit den beiden Unternehmen gehe es um eine Kooperation "damit die Inhalte gelöscht werden".

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material von dpa
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