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Erdbeben: Mega-Beben in Japan prophezeit – Urlauber stornieren Buchungen


Angst in Asien
Mega-Beben prophezeit: Urlauber stornieren Buchungen


Aktualisiert am 25.05.2025 - 20:36 UhrLesedauer: 3 Min.
Soldaten der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte suchen am 25. März 2011 mit bloßen Händen und einer Motorsäge nach Opfern des Tsunami in Onagawa. (Vergrößern des Bildes
Nach dem Tsunami von 2011: Soldaten der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte suchen nach Opfern. (Quelle: Kyodo / Reuters))
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Touristen canceln gerade zuhauf ihren Japan-Urlaub: Sie fürchten ein zerstörerisches Jahrhundert-Erdbeben im Juli. Doch wie rational ist diese Angst?

Eine japanische Wahrsagerin hat prophezeit, dass sich am 5. Juli dieses Jahres ein Riss unter dem Meeresboden zwischen Japan und den Philippinen öffnen wird. Die Tsunami-Wellen würden dreimal so hoch werden wie die, die im März 2011 auf das schwere Tōhoku-Erdbeben folgten. Damals starben 22.000 Menschen, der Tsunami führte zur Nuklearkatastrophe von Fukushima.

Die entsprechende "Vorhersage" fußt natürlich auf keinerlei wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Prophezeiungen von Ryo Tatsuki haben in Asien aber ein nicht zu unterschätzendes Gewicht. Die Zeichnerin hatte 1999 den Manga "Watashi ga Mita Mirai" ("Die Zukunft, die ich sah") veröffentlicht, er basiert auf ihrem Traumtagebuch. Auf dem Cover war ein Kalenderblatt abgebildet, das für den März 2011 eine große Katastrophe voraussagte.

Buchungen brechen ein, Airline setzt Flüge ab

Als dann tatsächlich das Tōhoku-Erdbeben mit einer Magnitude von 9,1 das Land verwüstete, waren viele überzeugt: Ryo Tatsuki ist wirklich in der Lage, in die Zukunft zu blicken. Die Künstlerin wurde berühmt. In ihren Visionen glauben Fans, auch Weissagungen der Tode von Prinzessin Diana und Freddie Mercury sowie der Corona-Pandemie erkennen zu können.

Der Glaube an Tatsukis hellseherische Fähigkeiten hat jetzt reale Folgen: Touristen sagen reihenweise ihre Japan-Urlaube ab. Die Buchungen seien zuletzt um die Hälfte zurückgegangen, zitierte der US-Sender CNN den Chef eines Reisebüros mit Sitz in Hongkong. In den kommenden Wochen würden sie voraussichtlich noch weiter sinken.

Vor allem Urlauber aus China und Hongkong würden derzeit ihre geplanten Reisen absagen oder verschieben, hieß es. Auch die Fluggesellschaft Greater Bay Airlines mit Sitz in Hongkong reagierte und strich die Japan-Flüge zusammen.

Behörden reagieren, angebliche Wahrsagerin äußert sich

Das wiederum veranlasste den japanischen Katastrophenschutz, noch einmal explizit zu betonen, dass es "schwierig" sei, Datum und Ort eines Erdbebens vorherzusagen. Und der Gouverneur der 2011 besonders stark getroffenen Präfektur Miyagi erklärte, es sei "ein ernstes Problem, wenn die Verbreitung höchst unwissenschaftlicher Gerüchte in den sozialen Medien Auswirkungen auf den Tourismus hat."

Auch die angebliche Wahrsagerin Ryo Tatsuki hat sich mittlerweile geäußert: Es sei zwar gut, wenn Menschen sich von ihrem Werk dazu inspirieren lassen würden, sich auf mögliche Katastrophen vorzubereiten. Aber die Menschen sollten sich nicht "zu sehr von ihren Träumen beeinflussen" lassen und lieber "auf der Grundlage von Expertenmeinungen angemessen handeln".

Dennoch weitet sich die Angst vor einem Mega-Beben im Juli immer weiter aus. Sie grassiert inzwischen auch in Thailand und Vietnam. Dort warnen unzählige User in sozialen Netzwerken vor Japan-Reisen und empfehlen, vor einer Buchung noch einmal ganz genau nachzudenken.

Auch Wissenschaftler fürchten Jahrhundertbeben: Zeitpunkt unklar

Schwere Erdbeben sind in Japan keine Seltenheit. Das Land liegt am Pazifischen Feuerring, die Gefahr ist allgegenwärtig. Zuletzt haben Regierungsexperten im Januar die Wahrscheinlichkeit für einen Erdstoß der Stärke 8 oder 9 innerhalb der kommenden 30 Jahre auf rund 80 Prozent beziffert.

Ein Mega-Beben im Nankai-Graben vor der japanischen Westküste könnte dem Expertengremium der Regierung zufolge hunderttausende Menschenleben fordern. Riesige Tsunamis mit mehr als 30 Metern hohen Wellen seien zu befürchten. Dicht besiedelte Gebiete auf den japanischen Hauptinseln Honshu und Shikoku würden binnen Minuten getroffen.

Was den Zeitpunkt des Jahrhundertbebens betrifft, bleiben die Wissenschaftler allerdings vage. Sie schätzen, dass die Wahrscheinlichkeit jedes Jahr um etwa ein Prozent steigt – eine genauere Vorhersage ist seriösen Forschern zufolge unmöglich.

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