Bahnchef und Spitzenpolitiker besuchen Rettungsteams "Die Lage vor Ort ist erschütternd"
Nach dem tödlichen Zugunglück im Südosten Baden-Württembergs haben Experten Hinweise auf die Ursache. Bahnchef Lutz und Spitzenpolitiker besuchen die Unfallstelle.
Nach dem Zugunglück mit drei Toten und mindestens 50 Verletzten im Südosten Baden-Württembergs kommen Bahnchef Richard Lutz und mehrere Spitzenpolitiker am Montag nach Riedlingen. Er wolle sich ein Bild von der Lage machen und den Einsatzkräften persönlich danken, kündigte Lutz in einer Mitteilung an.
Ihn wollen Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sowie die Verkehrsminister von Bund und Land, Patrick Schnieder (CDU) und Winfried Hermann (Grüne), begleiten. Das sagte ein Sprecher des Landesverkehrsministeriums in Stuttgart am Abend. Der Besuch sei für den Vormittag geplant, wenige Hundert Meter von der Unglücksstelle entfernt.
Nahe Riedlingen war am frühen Abend ein Regionalzug entgleist. Die Ursache für das Unglück ist den Ermittlern zufolge vermutlich ein durch heftigen Regen ausgelöster Erdrutsch, wie die Polizei am Montag mitteilte. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hatte bereits am Sonntagabend gesagt: "Es hat hier starke Regenfälle gegeben, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch der Starkregen und ein damit verbundener Erdrutsch-Unfall ursächlich gewesen ist."
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Spitzenpolitiker kondolieren – "Die Lage vor Ort ist erschütternd"
Alle bei der Deutschen Bahn (DB) seien tief erschüttert und bestürzt über das schwere Zugunglück, sagte Lutz laut dem Statement. "Mein tief empfundenes Mitgefühl und meine Anteilnahme gilt den Angehörigen der Verstorbenen. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle und vollständige Genesung." Sein ausdrücklicher Dank gelte allen Einsatzkräften und Helfern, die vor Ort im Einsatz seien.
Auch mehrere Politiker bekundeten ihre Anteilnahme. So schrieb Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf dem Portal X: "Wir trauern um die Opfer. Ihren Angehörigen spreche ich mein Mitgefühl aus." Mit dem Innenminister und dem Verkehrsminister stehe er im engen Kontakt und habe sie gebeten, die Rettungskräfte mit allen Mitteln zu unterstützen.
Bundesverkehrsminister Schnieder erklärte: "Die Lage vor Ort ist erschütternd." Aktuell lasse sich das gesamte Ausmaß des Zugunglücks nur erahnen. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten, den Angehörigen und Rettungskräften. Wir stehen im engen Austausch mit der Bahn und unterstützen, wo wir können." Experten seien unterwegs, um mit den Ermittlungsbehörden die Unfallursache zu untersuchen.
Ministerpräsident Kretschmann zeigte sich nach dem Zugunglück erschüttert. "Mein tief empfundenes Beileid gilt den Angehörigen der Opfer. Allen Verletzten wünsche ich eine rasche und vollständige Genesung", sagte Kretschmann einer Mitteilung zufolge.
Die DB hat für Betroffene und deren Angehörige eine kostenlose Sonder-Hotline unter 0800 3 111 111 eingerichtet. Außerdem stünden Notfallseelsorger und Krisenpsychologen für betroffene Reisende und Mitarbeitende bereit.
- Nachrichtenagentur dpa