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Russlands "Rambo" stellt sich gegen Putin: "Würde für die Ukraine kämpfen"


"Würde für die Ukraine kämpfen"
Russlands "Rambo" stellt sich gegen Putin

Von t-online, mk

Aktualisiert am 17.01.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 79172732Vergrößern des BildesFoto aus dem Film "The Darkest Hour" (2011): Artur Smoljaninow (2.v.r.) spielte einen der Kämpfer gegen außerirdische Invasoren. (Quelle: Rico Torres)
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Artur Smoljaninow gehört zu den bekanntesten Schauspielern Russlands, Kremlchef Putin traf ihn schon persönlich. Jetzt rechnet der Actionheld mit seiner Heimat ab.

Im Film "Die neunte Kompanie" von 2005 spielt Artur Smoljaninow einen russischen Soldaten, der im russisch besetzten Afghanistan der 80er Jahre als letzter Überlebender seiner Einheit gegen anstürmende Gotteskrieger kämpft. Im Westen brachte der Film Smoljaninow den Beinamen "russischer Rambo" ein, auch Kremlchef Putin war begeistert und empfing die gesamte Filmcrew zu einer Privatvorführung. Doch jetzt trachtet Moskau dem Filmstar nach der Freiheit.

Der Auslöser ist ein Interview mit "Novaya Gazeta Europe", in dem Smoljaninow den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt: "Ich empfinde nichts als Hass gegenüber den Menschen auf der russischen Seite der Frontlinie", sagte Smoljaninow Anfang Januar in dem auf YouTube veröffentlichten Interview. "Wenn ich dort am Boden wäre, gäbe es keine Gnade", erklärte der 39-jährige gebürtige Moskauer.

"Dies ist der einzige Weg für mich"

"Meine Freunde haben mir geschrieben, dass mein Kollege Soslan Fidarow an die Front gegangen ist, um auf russischer Seite zu kämpfen", so Smoljaninow weiter. "Würde ich ihn erschießen? Ohne jeden Zweifel! Halte ich mir die Optionen offen, für die Ukraine zu kämpfen? Absolut! Dies ist der einzige Weg für mich. Und wenn ich in diesen Krieg ziehen würde, würde ich nur für die Ukraine kämpfen.“

Wenige Tage nach dem Interview setzte das Justizministerium in Moskau Smoljaninow, der sich nach CNN-Informationen in Lettland aufhalten soll, auf die Liste "ausländischer Agenten". Die Staatsanwaltschaft leitete zudem ein Strafverfahren ein: "Niemand im Kreml denkt etwas Gutes über diesen Schauspieler", kommentierte Regierungssprecher Dmitri Peskow den Vorgang. "Aber in diesem speziellen Fall ist es wichtiger, was unsere zuständigen Behörden über diese Äußerungen denken." In Russland kann allein das Wort "Krieg" im Zusammenhang mit der Ukraine mit 15 Jahren Haft bestraft werden.

Smoljaninows Familie in Gefahr?

Smoljaninow hatte den Überfall auf die Ukraine schon vorigen Sommer in einem Interview als Katastrophe bezeichnet. Damals hielt er sich noch in Russland auf. Als ein Moskauer Gericht ihn im Oktober wegen der Äußerung zu einer Geldstrafe verurteilte, setzte sich Smoljaninow nach eigenen Angaben nach Norwegen ab. "Ich überquerte die Grenze zu Fuß", zitiert CNN den Exilanten. "Du läufst 30 Meter weit und hast plötzlich komplett andere Menschen vor dir. Sie sind so weich, sie sehen sogar anders aus."

Smoljaninow hat zwei Söhne mit seiner geschiedenen Frau, der Schauspielerin Darya Melnikowa. Unklar ist, wo sich Smoljaninows Familie jetzt aufhält und ob ihr durch die Äußerungen Gefahr droht.

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