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Ukraine-Krieg: Russland will Stadt Tschassiw Jar einnehmen


Ukraine-Krieg
Hier will Russland die Front durchbrechen


08.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ukrainische Soldaten feuern mit einer Haubitze auf russische Stellungen an der Front bei Awdijiwka. (Quelle: Scott Peterson/getty-images-bilder)

Russland will in der Nähe von Bachmut weiter vordringen. Im Fokus steht dabei besonders die Kleinstadt Tschassiw Jar. Wie lange können die Verteidigungslinien halten?

Westlich von Bachmut versuchen russische Truppen, die Front zu verschieben. Das Ziel ist offenbar, die strategisch wichtigen Höhen rund um die Stadt Tschassiw Jar einzunehmen.

"Wenn die Russen Tschassiw Jar einnehmen, wird sich die Tür zu anderen Städten öffnen ... deshalb ist es wichtig, sie dort zu blockieren", sagte der 40-jährige ukrainische Soldat Anton der Zeitung "Kyiv Post".

Aus russischer Sicht ist nun ein günstiger Zeitpunkt. Nachdem sich rund ein Jahr lang wenig an der Frontlinie in dieser Region geändert hatte, ringt die Ukraine derzeit mit Material- und Personalmangel. Munitions- und Waffennachschub aus dem Westen lassen weiter auf sich warten. Die ukrainische Regierung beklagt seit Wochen, dass ihr Artilleriegranaten fehlen, um russische Vorstöße wirksam zu stoppen. Eine zentrale Rolle für den Nachschub spielen Hilfen aus den USA. Allerdings werden die von der US-Regierung gebilligten Rüstungslieferungen im Kongress von den oppositionellen Republikanern bislang blockiert.

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Soldat: Russland setzt viel Munition ein

Von den Höhen um Tschassiw Jar aus hätte Russland einen starken Stützpunkt und könnte Städte im Tal ins Visier nehmen: zunächst Kramatorsk und dann möglicherweise auch Slowjansk. Kramatorsk ist die wichtigste Stadt der Region unter ukrainischer Kontrolle – und ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt mit zentraler Bedeutung für die Logistik der Armee.

Die beiden zivilen Zentren haben für Moskau einen symbolischen Wert, schreibt die "Kyiv Post". Vor einem Jahrzehnt nahmen prorussische Separatisten die Städte bei den ersten Zusammenstößen mit Kiew kurzzeitig ein.

Deshalb setze Russland dort auch "viel Personal und eine Menge Munition ein, es gibt ständige Luft- und Artillerieeinsätze", so der ukrainische Soldat weiter. Die ukrainischen Einheiten vor Ort versuchten derzeit einfach durchzuhalten.

Inwiefern Russland schon erfolgreich war, ist unklar. Während ukrainische und russische Militärblogger bereits berichten, dass russische Truppen die Ausläufer der Stadt erreicht hätten, stellte der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrskyj die Lage am Samstag noch anders dar: "Tschassiw Jar bleibt unter unserer Kontrolle, alle feindlichen Versuche, die Siedlung zu durchbrechen, sind gescheitert." Die Stadt sei Schauplatz "heftigster Kämpfe", da die russischen Truppen versuchten, die Verteidigungsanlagen zu durchbrechen.

Stadtoberhaupt: Kein einziges intaktes Haus

"Früher gab es Momente, in denen man die Stille in der Stadt hören konnte, jetzt gibt es keine Stille mehr. Es wird ständig geschossen", sagte Sergiy Chaus, Stadtoberhaupt von Tschassiw Jar, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe kein einziges intaktes Haus mehr, so Chaus weiter.

Die Lage sei in den vergangenen zwei Wochen gefährlicher geworden. Auch die Versorgung von Verwundeten sei eingeschränkt. Sanitäter berichteten der AFP, dass Evakuierungsteams nicht mehr nach Tschassiw Jar kämen. Noch leben 770 Einwohner in der Stadt, vor dem Krieg waren es noch 13.000 gewesen, so Chaus.

Die Sorge der Ukraine ist, dass sich die Lage schnell weiter zuspitzen könnte. Mehrere Soldaten berichten der "Kyiv Post", dass Russland seine Ressourcen besser einteile als zu Beginn des Krieges. "Sie lernen, sie haben gelernt, sie sind nicht dumm. Es ist nicht die gleiche Armee wie 2022", sagt etwa der 21-jährige Bogdan.

Verwendete Quellen
  • ISW: RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, APRIL 7, 2024
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