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Ukraine-Krieg: Selenskyj will über Privatarmeen nachdenken


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Selenskyj will über Privatarmeen nachdenken

Von t-online
Aktualisiert am 05.06.2025 - 06:13 UhrLesedauer: 16 Min.
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Wolodymyr Selenskyj beim Gipfel in Vilnius: Er will über Privatarmeen nachdenken. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/Danylo Antoniuk/imago)
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In Charkiw gibt es nach russischen Angriffen 17 zivile Verletzte. Die Ukraine setzt auf Waffenproduktion im Ausland. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Stromausfälle nach ukrainischen Angriffen

Die russische Besatzung im Süden der Ukraine meldet erneut ukrainische Drohnenangriffe mit Stromausfällen für Zehntausende Menschen in den Gebieten Saporischschja und Cherson. Im Gebiet Cherson sei das zentrale Umspannwerk absichtlich getroffen worden, teilte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Saldo mit. Er sprach von 67.000 Haushalten ohne Strom, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete.

Im besetzten Teil des Gebietes Saporischschja waren nach russischen Angaben Städte wie Melitopol oder Primorsk ohne Strom, aber auch Enerhodar, das direkt am russisch kontrollierten Kernkraftwerk Saporischschja liegt. Die notwendige Stromversorgung des abgeschalteten AKW sei aber nicht betroffen, teilte eine Sprecherin des Werks laut Tass mit.

Drohnen greifen Charkiw an

Russische Drohnen haben laut örtlichen Behörden Wohnhäuser in der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Charkiw, getroffen und mehrere Brände ausgelöst. Siebzehn Menschen seien dabei verletzt worden, darunter zwei Kinder, berichtet Regionalgouverneur Oleh Synjehubow. Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, schreibt auf Telegram, bei den Angriffen um 1 Uhr morgens seien sieben Wohnhäuser beschädigt worden. Zwei Gebäude wurden demnach direkt von Drohnen getroffen - eines im 17. Stock, ein weiteres im zweiten Stock. Reuters konnte diese Berichte nicht unabhängig prüfen.

Nordkorea sichert Russland uneingeschränkte Unterstützung zu

Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un sichert Russland seine uneingeschränkte Unterstützung bei seiner Politik gegenüber der Ukraine und bei anderen internationalen Fragen zu. Dies habe Kim dem Chef des russischen Sicherheitsrates Sergej Schoigu bei einem Treffen am Mittwoch gesagt, berichtet die nordkoreanische staatliche Nachrichtenagentur KCNA.

"Kim Jong Un bekräftigte, dass die Regierung der Demokratischen Volksrepublik Korea auch in Zukunft die Position Russlands und dessen Außenpolitik bedingungslos unterstützen werde", heißt es in dem Bericht. Nordkorea hatte erst Ende April offiziell bestätigt, dass es mehr als 10.000 Soldaten und Waffen nach Russland entsandt hat.

Selenskyj erwägt Einsatz von Privatarmeen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, über den Einsatz von Privatarmeen nachzudenken. Die Aussage machte er nach Angaben des "Kyiv Independent" während einer Pressekonferenz. Er reagierte damit auf Forderungen Russlands, dass die Ukraine "nationalistische Formationen" und private Militärgruppierungen auflösen solle.

"Ich werde jetzt nach solchen Ultimaten anfangen, darüber nachzudenken", sagte Selenskyj. Er betonte, dass die Ukraine derzeit keine Privatarmeen habe. Die Asow-Brigade, auf die Russland offenbar anspielt, sei Teil der ukrainischen Nationalgarde. Er war Russland vor, unterschiedliche Standards zu haben, da Moskau bekanntlich die Wagner-Gruppe lange Zeit gefördert habe. Die Asow-Brigade ist eine ukrainische Militäreinheit, die ursprünglich 2014 als Freiwilligenbataillon gegründet wurde, dann aber in die ukrainischen Strukturen eingegliedert wurde. In ihr dienten auch Soldaten mit rechtsextremistischen Hintergrund.

Mittwoch, 4. Juni

Ukraine setzt auf Waffenproduktion im Ausland

Die ukrainische Regierung setzt für den Nachschub an Waffen und Munition auf verstärkte Produktion gemeinsam mit den europäischen Partnern. Dabei gebe es auch Interesse, dass ukrainische Rüstungsfirmen außerhalb des Landes neu entwickelte Systeme herstellen, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow nach einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Diese Waffen sollten für die Dauer des Krieges an die Ukraine geliefert werden.

Umjerow, der gemeinsam mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und dem britischen Ressortchef John Healey über Ergebnisse des Treffens berichtete, sagte: "Wir werden Drohnen, Raketen, Munition und andere Waffen zusammen bauen. Ukrainische Drohnen haben das Gefechtsfeld verändert." Die gemeinsame Produktion bedeute einen strategischen Wandel.

Pistorius hatte bereits vor dem Treffen verstärkte Anstrengungen für mehr Luftverteidigungssysteme und den elektromagnetischen Kampf zugesagt – also Schutz und Störung von Kommunikation und Waffeneinsätzen. Weitere Länder beteiligten sich an diesen Vorhaben.

Neue Videoaufnahmen enthüllen: Russische Bomber standen wohl kurz vor Angriff

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat spektakuläre Aufnahmen von der Spezialoperation "Spinnennetz" veröffentlicht. Sie zeigen die Angriffe auf Flugplätze tief im russischen Hinterland. Hier können Sie die neuen Aufnahmen sehen.

Schoigu spricht mit Kim Jong Un über Krieg gegen die Ukraine

Der Vertraute von Kremlchef Putin und Sekretär von Russlands Nationalem Sicherheitsrat, Sergej Schoigu, hat mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un über den Ukraine-Konflikt gesprochen. Beide hätten "Ansichten über die Situation rund um die Ukraine-Krise und die koreanische Halbinsel" ausgetauscht, erklärte die russische Botschaft zu dem Besuch am Mittwoch. Schoigu sei auf Anweisung Putins in Pjöngjang.

Schoigus Besuch am Mittwoch ist sein zweiter in Pjöngjang in weniger als drei Monaten. Im vergangenen Jahr hatten Russland und Nordkorea ein Abkommen über eine "umfassende strategische Partnerschaft" geschlossen, das auch eine Klausel zur gegenseitigen Verteidigung enthält. Schoigu besuchte Pjöngjang zuletzt im März, als er das Abkommen als "voll und ganz den Interessen beider Länder entsprechend" begrüßte.

Die traditionellen Verbündeten Russland und Nordkorea haben sich einander in den vergangenen Jahren weiter angenähert. Pjöngjang bestätigte jüngst die Entsendung von Soldaten und die Lieferung von Waffen nach Russland zur Unterstützung von Moskaus Offensive gegen die Ukraine.

Pistorius: Partner werden Ukraine militärisch weiter stärken

Verteidigungsminister Boris Pistorius will einen neuen Anlauf für die internationale Verstärkung und Aufrechterhaltung der ukrainischen Flugabwehr nehmen. Dazu solle eine multinationale Initiative ("Immediate Action on Air Defense") neu aufgelegt werden, sagte der SPD-Politiker in Brüssel vor einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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