Newsblog zum Ukraine-Krieg Ukraine-Botschafter spricht sich gegen Russlands Forderung aus

Die Ukraine will keine Gebiete abtreten. Trump formuliert laut einem Medienbericht klare Bedingungen für ein Treffen mit Putin. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Freitag, 8. August
Ukrainer unter Druck: Putin glaubt nicht ohne Grund an einen Sieg
Kremlchef Putin zeigt sich scheinbar verhandlungsbereit. Doch von seinen Kriegszielen rückt er nicht ab – und die Lage an der Front gibt ihm recht. Lesen Sie hier mehr dazu.
Ukrainischer Botschafter in Deutschland schließt Gebietsabtritte an Russland aus
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat angesichts möglicher Friedensverhandlungen die von Russland geforderten Gebietsabtritte der Ukraine weiterhin ausgeschlossen. Der Verzicht der Ukraine auf Teile ihres Territoriums "würde heißen, dass das Recht des Stärkeren gewinnt", sagte Makeiev am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". "Wenn in Europa Ungerechtigkeit statt Völkerrecht herrscht, dann wird sich in Europa keiner mehr sicher fühlen", fügte er hinzu.
Alle Gespräche müssten dazu führen, dass Russland zu Zugeständnissen gezwungen werde, nicht die Ukraine. Russland habe diesen Krieg angefangen hat und "es ist Russland, das dafür Rechnung tragen muss", forderte Makeiev.
Russland sei an einem Frieden nicht interessiert, sagte Makeiev: "Diese Nacht wurde die Ukraine erneut mit Drohnen beschossen", der Kiewer Vorort Butscha sei getroffen worden und in der Hauptstadt selbst habe es Luftalarm gegeben.
Trump: Vorab-Treffen von Putin und Selenskyj nicht nötig
Vor seinem ersten persönlichen Treffen mit Wladimir Putin sieht US-Präsident Donald Trump vorab zunächst keine Notwendigkeit für eine Zusammenkunft des Kremlchefs mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Auf eine entsprechende Frage von Journalisten, ob Putin zunächst Selenskyj treffen müsse, sagte Trump: "Nein." Unterdessen dringt Selenskyj bei den laufenden US-Verhandlungen mit Russland über ein Kriegsende auf einen stärkeren Einfluss der Europäer
Ukrainische Spezialeinheit greift weit hinter der Front an
Eine ukrainische Spezialeinheit löst erneut Schlagzeilen aus. Die "Timur"-Einheit, benannt nach ihrem Kommandeur mit dem Kampfnamen Timur, hat bei Sumy Hunderte russische Soldaten getötet und weitere in die Flucht geschlagen. Die Gruppe von Soldaten ist auf Überraschungsangriffe spezialisiert – meist weit hinter der Front.
Russland bietet Kinder aus Luhansk online an
Ukrainische Kinder sind während des Krieges nicht nur nach Russland verschleppt worden, sondern werden offenbar auch online zur Adoption angeboten. Die ukrainische Hilfsorganisation "Save Ukraine" hat Beweise vorgelegt, dass Kinder im Internet wie in einem Katalog ausgewählt werden können.
Drei Verletzte bei Angriffen auf Kiew
In der Nacht zum 8. August haben russische Truppen mit Drohnen mehrere Ortschaften in der Region Kiew angegriffen. Wie die Militärverwaltung des Gebiets Kiew (OVA) über Telegram mitteilte, war besonders der Rajon Butscha betroffen.
Durch die Angriffe wurden nach ersten Angaben drei Frauen im Alter von 16, 56 und 80 Jahren verletzt. Die Verletzungen gelten laut Behörden als nicht schwerwiegend. Dennoch führte der Drohnenbeschuss zu mehreren Bränden – zahlreiche Wohnhäuser wurden beschädigt.
Auch im Rajon Boryspil wurden laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform sechs Privathäuser bei einem ähnlichen Drohnenangriff beschädigt
Putin-Trump-Treffen schon kommende Woche möglich
Der russische Präsident Wladimir Putin könnte sich schon in der kommenden Woche mit US-Präsident Donald Trump treffen. Dies sagt der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski in New York. "Soweit ich gehört habe, gibt es eine Reihe von Orten, an denen sie sich treffen könnnten, aber sie haben sich aber auf etwas geeinigt, das sie nicht bekanntgeben wollen. Der Zeitplan ist, glaube ich, nächste Woche, aber das schließe ich wiederum aus dem, was die Präsidenten selbst gesagt haben", sagte Poljanski vor Journalisten. Von einem möglichen Treffen Putins mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wisse er nichts.
Donnerstag, 7. August
Selenskyj will starke Europäer bei Russland-Gesprächen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei den laufenden US-amerikanischen Verhandlungen mit Russland über ein Kriegsende in der Ukraine für einen stärkeren europäischen Einfluss starkgemacht. "Alle zu treffenden Entscheidungen, um diesen Krieg zu beenden, und Sicherheit zu garantieren, betreffen tatsächlich das gesamte Europa und nicht nur einen", sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videobotschaft. Das sei ein Krieg Russlands nicht nur gegen die Ukraine, sondern "in Europa und gegen Europa", so Selenskyj.
Deshalb sind laut Selenskyj Treffen auf europäischer Ebene für eine Abstimmung der Positionen geplant. "Die Stimme Europas muss auf die Prozesse Einfluss nehmen", sagte der Staatschef. Er plane hierzu nach Telefonaten mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, EU-Komissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) auch ein Telefongespräch mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni.
Trump formuliert Bedingung für Treffen mit Putin
Donald Trump hat offenbar eine Bedingung für sein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin gestellt. So will der US-Präsident Putin nur treffen, wenn dieser sich auch mit dem ukrainischem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trifft. Das berichten mehrere US-Medien unter Berufung auf eine Quelle im Weißen Haus. Putin hatte ein solches Treffen mit Selenskyj zuvor abgelehnt.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP