Diese Blutdruckmessgeräte überzeugen im Test
Bluthochdruck gilt als ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit diesen Blutdruckmessgeräten behalten Sie Ihre Gesundheit im Blick.
Das Wichtigste im Überblick
Neben Rauchen oder Zuckerkrankheiten gilt zu hoher Blutdruck als Faktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um Bluthochdruck vorzubeugen, sind regelmäßige Kontrolle und frühzeitige Erkennung die beste Lösung. Für die Kontrolle zu Hause werden verschiedene Geräte zur Pulsmessung angeboten. Ein guter Blutdruckmesser zeichnet sich neben einer hohen Messgenauigkeit auch durch eine einfache Bedienung aus.
In der "test"-Ausgabe 09/2020 hat die Stiftung Warentest 17 Blutdruckmessgeräte unter die Lupe genommen. Wir stellen die Testsieger und weitere empfehlenswerte Modelle vor:
Blutdruckmessgeräte im Test: So wurde getestet
Die Stiftung Warentest hat zuletzt im August 2020 Blutdruckmessgeräte zur Selbstmessung getestet. Dabei standen die Messgenauigkeit und Wiederholgenauigkeit im Fokus. Es wurden 17 Blutdruckmessgeräte untersucht, darunter auch die Vorjahressieger. Geprüft wurden unter anderem die Blutdruckmessung, die Handhabung und die Störanfälligkeit.
Blutdruckmessgeräte im Test: Die Ergebnisse
Von 17 geprüften Geräten sind sieben Blutdruckmessgeräte "gut" und damit empfehlenswert. Dabei handelt es sich um sechs Messgeräte für den Oberarm und nur eins für das Handgelenk: Das Omron RS7 Intelli IT.
Der Testsieger ist das Blutdruckmessgerät Boso Medicus X für den Oberarm, gefolgt vom Medisana BU 535. Günstigstes Modell und somit Preissieger unter den "guten" Messgeräten ist das Blutdruckmessgerät Sanitas SBM 22.
Sechs der getesteten Geräte messen nicht genau genug und erreichen damit nur ein "Ausreichend" in der Messgenauigkeit. Oberarmgeräte schneiden insgesamt besser ab als Modelle für das Handgelenk, weil sie genauer messen. Dagegen sind Handgelenkgeräte handlicher und einfacher zu bedienen. Wir stellen Ihnen nachfolgend die besten getesteten Blutdruckmessgeräte im Detail vor:
Alle Ergebnisse des Blutdruckmessgeräte-Tests der Stiftung Warentest lesen Sie hier.
Testsieger für den Oberarm: Boso Medicus X Blutdruckmessgerät
Das Testergebnis: Das Blutdruckmessgerät Boso Medicus X erhält im Test der Stiftung Warentest das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,3)" und ist damit Testsieger. Im Test punktet das Gerät besonders durch seine leichte Bedienbarkeit, die durch das große Bedienelement und die leicht ablesbare LCD-Anzeige unterstützt wird.
Produktdetails: Dieser Blutdruckmesser wird mit einer Standardmanschette (22 bis 32 Zentimeter) für den Oberarm geliefert, ist aber auch mit einer XL-Manschette (32 bis 48 Zentimeter) kombinierbar. Die Bewertungsskala des Boso Medicus X orientiert sich an den Werten der WHO, die mit Balken in vier verschiedenen Farben am Display-Rand dargestellt ist.
Besonders praktisch: Jede Messung wird automatisch gespeichert. So können Sie für bis zu 30 Messungen den Verlauf Ihrer Messwerte nachvollziehen und Ihre Gesundheit im Blick behalten.
Testsieger der Handgelenkgeräte: Omron RS7 Intelli IT
Das Testergebnis: Der Omron RS7 Intelli IT erhält im Test der Stiftung Warentest das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,4)". Es ist damit das einzig gute Handgelenkgerät und punktet mit Besonderheiten wie dem lautlosen Messen oder die Kopplungsmöglichkeit mit einem Smartphone, um ein Blutdrucktagebuch führen zu können.
Produktdetails: Das Omron-Gerät verfügt über eine praktische App-Funktion. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Messwerte bieten einen automatischen Überblick und lassen sich bei Arztterminen einfach abrufen. Diese zusätzliche Funktion schlägt sich allerdings auch im Preis nieder, sodass das Omron RS7 Intelli IT im oberen Preissegment anzusiedeln ist.
Dieses Modell misst unabhängig von Gewicht und Größe genau. Dabei unterstützt die Sitzkontrolle der Manschette beim richtigen Anlegen. Für die regelmäßige Kontrolle Ihrer Gesundheit kann das Blutdruckmessgerät von Omron sogar zweimal 100 Werte abspeichern – damit können Sie es auch prima mit Ihrem Partner teilen.
Sieger bei der Blutdruckmessung: Medisana BU 535 Voice
Das Testergebnis: Auch das Blutdruckmessgerät BU 535 von Medisana erhält im Test der Stiftung Warentest das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,4)". Es überzeugt vor allem bei der Blutdruckmessung: Mit der Teilnote "gut (2,5)" erreicht es die beste Teilnote unter den getesteten Modellen in diesem Bereich.
Produktdetails: Dank des großen Displays können die Werte auf dem Blutdruckmesser ganz leicht abgelesen werden. Dazu gehören Informationen zu Systole, Diastole, Puls, Datum und Uhrzeit sowie eine Arrhythmie-Anzeige. Die ermittelten Werte werden durch die Ampel-Farbskala nach dem Bewertungssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprechend eingestuft.
Das Besondere: Bei dem BU 535 Voice können Sie eine Sprachausgabe in sechs verschiedenen Sprachen wählen: Neben Deutsch und Englisch gibt es Niederländisch, Französisch, Italienisch und Türkisch. Außerdem speichert dieses Blutdruckmessgerät jeweils 120 Messergebnisse für zwei Benutzer oder Benutzerinnen.
Der Preissieger: Sanitas SBM 22
Das Testergebnis: Das Oberarm-Blutdruckmessgerät SBM von Sanitas konnte im Test der Stiftung Warentest das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,5)" erreichen. Besonders positiv fällt seine Wiederholgenauigkeit in der Blutdruckmessung auf: Hier erzielt das Modell eine sehr gute Bewertung.
Produktdetails: Die Manschette ist für einen Oberarm-Umfang von 22 bis 33 Zentimetern geeignet. Da für die korrekte Messung wichtig ist, dass die Oberarmmanschette richtig sitzt, besitzt diese eine Manschettensitzkontrolle: Ob die Manschette zu eng oder zu locker sitzt, wird Ihnen auf dem Display angezeigt.
Nach der Messung werden Ihre Werte direkt durch eine farbige Skala eingestuft, um eine anschauliche Übersicht zu gewährleisten. Auch eine zusätzliche Arrhythmie-Funktion unterstützt Sie dabei, mögliche Herzrhythmusstörungen frühzeitig zu erkennen. Besonders praktisch: Durch eine integrierte Alarmfunktion werden Sie regelmäßig an die Blutdruckkontrolle erinnert.
Fazit zu Blutdruckmessgeräten im Test
Die Stiftung Warentest zieht nach ihrem Test von 17 Blutdruckmessgeräten folgendes Fazit: Sieben Messgeräte im Vergleich sind gut und empfehlenswert. Testsieger ist das Oberarm-Blutdruckmessgerät Boso Medicus X, welches durch seine leichte Bedienbarkeit und die Blutdruckmessung überzeugt.
Testsieger unter den Handgelenk-Blutdruckmessern ist das Omron RS7 Intelli IT. Es ist das einzige Modell der Blutdruckmessgeräte fürs Handgelenk, welches mit einer guten Gesamtnote überzeugen konnte. Es punktet unter anderem mit einer zusätzlichen App-Funktion für Ihr Smartphone.
FAQ – Die häufigsten Fragen zu Blutdruckmessgeräten
Welche Symptome deuten auf Bluthochdruck hin? Und welche Funktionen bringen Blutdruckmessgeräte mit? Sind Blutdruckmesser für das Handgelenk oder den Oberarm besser? Wollen Sie sich ein Blutdruckmessgerät kaufen, gibt es vieles, das vorab beantwortet sein muss. Wir gehen für Sie den häufigsten Fragen nach und beantworten sie.
Was sind die besten Blutdruckmessgeräte?
Blutdruckmesser werden entweder mit einer Manschette am Oberarm oder am Handgelenk angelegt. Oberarmgeräte messen meist genauer, sind aber im Eigengebrauch bisweilen etwas unhandlich. Geräte fürs Handgelenk sind hier die praktische Alternative. Gemeinsam haben beide Modelle, dass sie auf Knopfdruck arbeiten und die Werte digital anzeigen.
Was zeigen Blutdruckmessgeräte an?
- Pulsmessung: Den Puls können Sie am Handgelenk, aber auch am Oberarm messen. Um auf die korrekten Werte zu kommen, sollten Sie vorher einige Minuten ruhig sitzen.
- Herzrhythmusstörung erkennen: Es gibt Geräte, die eine Herzrhythmusstörung (Arrhythmie) erkennen. Liegt eine solche Unregelmäßigkeit vor, wird diese am Gerät mittels eines Signals angegeben (zum Beispiel durch eine Anzeige auf dem Display).
- Datum- und Uhrzeit: Bei einigen Geräten speichern Sie Ihre Werte direkt am entsprechenden Tag inklusive Uhrzeit ab. Hierdurch sparen Sie sich das mühevolle Eintragen der Messwerte in ein Heft. Die Speicherfunktionen der Geräte variieren. Gute Modelle speichern die Daten bis zu 180 Tage ab.
- WHO-Ampelsystem: Das gemessene Ergebnis wird neben Ziffern auch in einer Farbskala dargestellt. Ein Blutdruck im normalen Bereich ist grün, zu hoher Blutdruck rot. Dabei orientieren sich die Geräte an den von der WHO definierten Grenzwerten.
Bluthochdruck-Werte: Was ist zu hoch?
Bluthochdruck (Hypertonie) liegt vor, wenn der obere (systolische) Wert bei 140 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) oder mehr und der untere (diastolische) Wert bei 90 mmHg oder mehr liegt. Auch wenn nur einer der beiden Werte erhöht ist, handelt es sich um Bluthochdruck. Wichtig ist auch das Verhältnis der beiden Werte. Ein sehr großer Unterschied zwischen Systole und Diastole ist ein Risikofaktor für weitere Herzerkrankungen.
Bluthochdruck: Einteilung der Blutdruck-Werte
Blutdruck Einteilung | Systole (erster Wert) | Diastole (zweiter Wert) |
---|---|---|
Normal | 120-129 mmHg | 80-84 mmHg |
Normal-Hoch | 130-139 mmHg | 85-89 mmHg |
Hypertonie Grad 1 leichter Bluthochdruck | 140-159 mmHg | 90-99 mmHg |
Hypertonie Grad 2 mittelschwerer Bluthochdruck | 160-179 mmHg | 100-109 mmHg |
Hypertonie Grad 3 schwerer Bluthochdruck | über 180 mmHg | über 110 mmHg |
Wie zuverlässig sind Blutdruckmessgeräte?
Die Zuverlässigkeit von Blutdruckmessgeräten hängt zum Teil von ihrer Anwendung ab. Daneben gilt, dass die Messmethode von teureren und hochwertigeren Geräten oft genauer ist als die von günstigeren Modellen.
Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, raten wir Ihnen daher, beim Kauf eines Blutdruckmessgerätes etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Allgemein gilt jedoch, dass die zuverlässigste Messung vom Arzt kommt. Ein Blutdruckmesser für Zuhause ersetzt nicht den Gang zum Arzt.
Wie misst man den Blutdruck richtig?
Der Blutdruck kann am Arm oder am Handgelenk gemessen werden. Wichtig ist dabei die Position der Blutdruckmanschette: Sie muss sich beim Messen immer auf Herzhöhe befinden. Hält man den Arm oder das Handgelenk über der Herzhöhe, wird der Druck zu niedrig angezeigt.
Hält man die Manschette unter der Herzhöhe, wird der Druck zu hoch gemessen. Nutzen Sie ein hochwertiges Gerät, um korrekte Messergebnisse zu erhalten. Die Deutsche Hochdruckliga vergibt beispielsweise entsprechende Prüfsiegel für Blutdruckmessgeräte.
Welche Symptome treten beim Bluthochdruck auf?
Bluthochdruck ist eines der großen Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, macht sich aber oft lange nicht bemerkbar. Das liegt auch daran, dass es keine eindeutigen Symptome für Bluthochdruck gibt. Viele Betroffene fühlen sich wohl und merken nichts davon.
Symptome für Bluthochdruck können sein:
- Kopfschmerzen (vor allem nachts und morgens)
- Schwindel und Ohrensausen
- Herzrasen
- Druck-/Engegefühl in der Herzgegend
- Kurzatmigkeit
- Schweißausbrüche
- Nasenbluten
- Sehstörungen
- Nervosität, Gereiztheit, Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
- Übelkeit/Erbrechen
- gerötetes Gesicht
- Erektionsstörungen
All diese Symptome kommen auch bei vielen anderen Krankheiten vor. Um die Gefahr früh genug zu erkennen, sollten Sie regelmäßig Ihren Blutdruck messen und die sechs Warnsignale für Bluthochdruck kennen. Sprechen Sie in jedem Fall mit einem Arzt, wenn Ihr Messgerät öfter höhere Werte anzeigt.
Die größte Messgenauigkeit beim Messen des Blutdrucks erzielt übrigens laut Stiftung Warentest immer noch der Arzt mit Stethoskop und Oberarmmanschette. Also scheuen Sie sich nicht und vereinbaren bei Bedarf einen Arzttermin.
- Zu den Testergebnissen der Stiftung Warentest
- Eigene Recherche