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Das sagen Bayern-Fans zum Wechsel von Robert Lewandowski


Das sagen Bayern-Fans zum Transfer
"Der Verein hat Lewandowski gekränkt"

Von Christof Paulus

19.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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Robert Lewandowski winkt den Bayern-Fans bei der Meisterfeier auf dem Marienplatz zu (Archivbild): Jetzt verabschiedet sich der Weltfußballer nach Barcelona.Vergrößern des Bildes
Robert Lewandowski winkt den Bayern-Fans bei der Meisterfeier auf dem Marienplatz (Archivbild): Nun verabschiedet er sich nach Barcelona. (Quelle: aal.photo/imago-bilder)

Jetzt ist er weg: Weltfußballer Robert Lewandowski geht zum FC Barcelona. Und die Bayern-Fans? Sind fast alle mindestens genervt.

Nach wochenlangem Theater wechselt Weltfußballer Robert Lewandowski vom FC Bayern zum FC Barcelona. Schon zuvor hatte das Thema den Verein und seine Fans bewegt: Bleibt er, geht er, wie verhält er sich? Am Ende einigten sich die beiden Klubs auf eine Ablösesumme von 45 Millionen Euro, ein paar Millionen Bonus könnten noch hinzukommen – doch das ist viel zu wenig, findet Georg Röckl.

Der Bayern-Fan kommt aus der Nähe von Rosenheim, wohnt aber inzwischen in München. Vor einem Monat diskutierte er bereits bei t-online mit drei anderen Bayern-Anhängern über die Zukunft Lewandowskis und sagte damals klar: "Man sollte ihn behalten. Er bringt ja auch Leistung, es gibt keinen Besseren. Und man macht sich selbst ein Problem, denn es gibt niemanden, der ihn ersetzen könnte." Und das sieht Röckl immer noch so.

Lewandowski-Wechsel nach Barcelona: Das sagen Bayern-Fans

"Die Tore sind entscheidend", sagt er im Gespräch mit t-online nun mit Blick auf Lewandowski, der allein 2020/21 41 Tore in der Bundesliga schoss – so viele wie kein Spieler jemals vor ihm. "Die Garantie hast du bei anderen Spielern nicht." Angesichts dessen, was Lewandowski für den Verein geleistet habe, seien die 45 Millionen Euro ein "Ramschpreis". Doch das schlimmste für ihn ist: Der FC Bayern hat nachgegeben.

Röckls Credo in der Fan-Debatte war bereits: Die Bayern dürften nicht so sein wie Borussia Dortmund, wo Spieler sich aus dem Vertrag herausstreiken konnten. Und jetzt? Oliver Kahn, der Vorstandschef der Bayern, habe "Probleme, den Transfer zu erklären", findet Röckl. Und auch Lewandowskis Image habe natürlich Schaden genommen.

Massiver Druck auf die Bayern-Bosse, fast bis hin zu Verunglimpfungen des Vereins – das bleibt bei Röckl hängen. Er ist sicher: Die Art und Weise, wie der Weltfußballer sich verabschiedet, trage dazu bei, dass er – anders als die Vereinslegenden – irgendwann vergessen werde. Immerhin: Röckl vermutet, dass Bayern-Trainer Julian Nagelsmann auch ohne Lewandowski ein funktionierendes Spielsystem finden könnte.

Was macht Sadio Mané nach dem Lewandowski-Wechsel?

In dessen Zentrum könnte Sadio Mané stehen. Der kam kürzlich vom FC Liverpool, könnte gemeinsam mit Serge Gnabry, der erst seinen Vertrag verlängert hat, Kingsley Coman oder Leroy Sané im Sturm wirbeln. Keiner der vier ist ein typischer Torjäger wie Lewandowski – und doch sind alle torgefährlich. Der Mané-Zugang dürfte einen Münchner besonders freuen.

Isaak Cissé ist wohl der bekannteste Taxifahrer der Stadt. Er lebt seit rund 40 Jahren hier, spricht schönstes Bairisch – und kommt wie Mané aus dem Senegal. Es dürfte nicht allzu gewagt sein, zu sagen: Vor Mané war er der berühmteste Senegalese der Stadt, wohl noch vor Bouna Sarr, dem zweiten seiner Landsmänner bei Bayern. Doch auch wenn ihm der amtierende Afrikameister Mané nun den Rang abgelaufen hat, ist Cissé "froh und stolz" gleichzeitig über den neuen Bayern-Star. Doch kann er Lewandowski ersetzen?

"Wenn er 25 bis 30 Tore schießt, sind wir hochzufrieden", sagt Bayern-Fan Cissé. Doch auch wenn es weniger werden, sei das kein Problem. Mané ist für ihn ein anderer Spielertyp als Lewandowski, technisch stärker. Dass nun vielleicht mehrere Spieler zweistellig treffen anstelle eines Toptorjägers im Sturm, könne der Mannschaft sogar guttun.

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Lewandowski-Theater hat Fans in München genervt

Sollte der Verein auf dem Markt einen klassischen Mittelstürmer finden, der Lewandowski ersetzen kann, wäre das für Cissé eine gute Gelegenheit. Doch er vertraue auch darauf, dass Mané die Lücke füllen kann. Für Lewandowskis Stil hat er indes Verständnis. "Der Verein hat bereits mit Erling Haaland verhandelt, ohne mit Lewandowski zu sprechen." Top-Talent Haaland wechselte allerdings im Sommer von Borussia Dortmund zu Manchester City – und Bayern hat jetzt weder ihn noch Lewandowski.

Die Gespräche hätten den Polen "gekränkt", ist Cissé sicher. "Da hätte der Verein mehr Fingerspitzengefühl zeigen müssen", sagt er. Weniger kritisch ist da Hans Gehrlein, Vorsitzender des Fanklubs "13 Höslwanger" aus der Nähe des Chiemsees. Er ist bekannt dafür, mit seinem Wortbeitrag und einer Bierspende traditionell den Abschluss der Jahreshauptversammlung der Bayern zu bilden – und prägt auch bei Lewandowski eine versöhnliche Art.

"Die Ablöse reicht für einen Spieler in dem Alter", sagt er über den 33-jährigen Lewandowski. Zudem spare der Verein nun viel Gehalt. Schade sei der Abgang dennoch – auch wegen der Art und Weise. In Gehrleins Umfeld seien vom Theater tatsächlich viele genervt gewesen. Soll man jetzt nachlegen? "Der Kader wurde schon gut verstärkt", sagt er über die Bayern-Spieler. Doch wenn sich jemand anbietet, könne man auch noch mal zuschlagen.

Verwendete Quellen
  • Gespräche mit Georg Röckl, Isaak Cissé und Hans Gehrlein
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