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Gewerkschaft fordert mehr Sicherheit bei Corona-Kontrollen


Wiesbaden
Gewerkschaft fordert mehr Sicherheit bei Corona-Kontrollen

Von dpa
28.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Coronavirus - 3G Kontrolle im ÖPNVVergrößern des BildesEin Mann zeigt während einer Kontrolle seinen digitalen Impfnachweis auf seinem Handy. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Beleidigungen und Gewalt: Kontrollen der Corona-Regeln wie Maskenpflicht und 3G in öffentlichen Verkehrsmitteln bergen Eskalationsgefahr. "Die Kollegen werden angegangen, bedroht und geschubst", sagte der Leiter der Kasseler Geschäftsstelle der Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Andreas Güth. Die Kontrollen dürften nicht Zugbegleiterinnen und Zugbegleitern allein überlassen werden, sondern müssten in Begleitung von Sicherheitsdiensten oder der Polizei erfolgen. "Das ist ein Gefahrenpotenzial, für das sind die Beschäftigten nicht ausgebildet."

Seit 24. November und damit rund zwei Monate gilt zusätzlich zur Maskenpflicht, dass nur Geimpfte, Genesene oder Getestete mit Bussen und Bahnen mitfahren dürfen. Fahrgäste ohne die erforderlichen Nachweise müssen in Hessen 100 Euro Bußgeld zahlen - und das Fahrzeug verlassen. Die meisten Fahrgäste hielten sich an die Regeln, doch einige Fälle eskalierten. Güth: "Das ist ein hohes Gewaltpotenzial von ganz wenigen." Schon vor der Pandemie sei Gewaltbereitschaft da gewesen - Maskenpflicht und 3G hätten dies noch gesteigert.

Güth schilderte einen Fall aus Hessen, bei dem ein Zugführer von einer Zugbegleiterin wegen einer eskalierenden Situation im Zusammenhang mit Corona-Regeln zu Hilfe gerufen und zusammengeschlagen worden sei. "Ein einzelner Übergriff, ist bereits ein Übergriff zu viel", heißt es in einer gemeinsamen Resolution der EVG mit der Gewerkschaft Verdi.

Wegen der stark steigenden Corona-Zahlen wird die hessische Polizei ihre Präsenz und Maßnahmen verstärken, um für das Einhalten der Regeln zum Schutz vor einer Ansteckung zu sorgen, kündigte das Innenministerium in Wiesbaden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur an. Vor allem gehe es um 3G im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und die 2G-plus-Regel in der Innengastronomie.

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) habe bei den Kontrollen schon bisher im Fokus gestanden. Seit dem 17. Dezember seien unter Beteiligung der hessischen Polizei dort fast 250 Kontrollaktionen durchgeführt und dabei rund 260 Verstöße gegen die Coronavirus-Schutzverordnung festgestellt worden.

Von der Polizei dokumentierte Übergriffe in Zügen hatten zuletzt vor allem mit Verstößen gegen die Maskenpflicht zu tun. Anfang Januar berichtete die Polizei vom Fall einer 55-jährigen Zugbegleiterin, die zwischen Fulda und Flieden in Osthessen von einem Fahrgast, der keinen Mund-Nase-Schutz trug, geschubst und geschlagen worden sei. Vergangene Woche leitete die Bundespolizei Kassel ein Strafverfahren gegen einen 42-Jährigen ein, der in einem ICE eine Beamtin bespuckt hatte. Er trug demnach keine Maske und hatte weder Fahrschein noch Ausweis. Ende Dezember griff laut Polizei ein 21-Jähriger einen Zugbegleiter in einer Regionalbahn an, nachdem dieser ihn zum Tragen einer Maske aufgefordert hatte.

Die seit rund zwei Monaten geltende 3G-Regel darf im Regionalverkehr der Deutschen Bahn nur zu zweit kontrolliert werden, wie ein Sprecher von DB Regio sagte. Neben Zugbegleitern würden dazu auch Sicherheitskräfte eingesetzt. Die Kontrollen erfolgten stichprobenartig. Nur ein geringer Anteil der Fahrgäste könne die erforderlichen Nachweise dabei nicht vorzeigen - weniger als 1,5 Prozent. Konfliktfälle seien die Ausnahme. Von Einzelfällen sprach auch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

"Der Anteil der Menschen ohne 3G-Nachweis bewegt sich im Schnitt zwischen einem und drei Prozent", erklärte der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Es seien zahlreiche Schwerpunktkontrollen mit Ordnungsbehörden durchgeführt worden, unter anderem in Hanau, Offenbach, Frankfurt und Darmstadt. Im Bereich des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) sind täglich neun bis zehn Teams einer Sicherheitsfirma im Einsatz. "Wöchentlich werden so zwischen 11.000 und 12.000 Personen kontrolliert. Davon haben zwei bis drei Prozent die notwendigen Zertifikate nicht dabei", erklärte Sprecherin Sabine Herms. Bis auf ganz wenige Einzelfälle hätten diese Fahrgäste nach Aufforderung das Fahrzeug sofort verlassen.

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