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Champions League: Das erwartet den FC Bayern in der "Hölle" Istanbul


FC Bayern in der "Hölle"
"Das werden wir am eigenen Leib spüren"


24.10.2023Lesedauer: 4 Min.
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Thomas Tuchel: Der Trainer des FC Bayern muss Serge Gnabry ersetzen.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel: Auch der Trainer des FC Bayern wird beim Gastspiel in Istanbul gefordert sein. (Quelle: IMAGO)

In Istanbul stehen gleich mehrere Rekordserien des FC Bayern auf einer harten Probe. Galatasarays größter Trumpf ist jedoch nicht der Starstürmer in den eigenen Reihen.

Aus Istanbul berichtet Julian Buhl

Thomas Tuchel kniff die Augen ein wenig zusammen und konzentrierte sich deutlich erkennbar, um die an ihn gerichteten Fragen auch genau zu verstehen. Dabei waren diese im edlen Festsaal des Luxushotels Raffles, wo der FC Bayern im Herzen Istanbuls sein Mannschaftsquartier bezogen hat, über die Lautsprecher eigentlich gut zu verstehen. Die Akustik sorgte lediglich für ein wenig Hall.

Am Dienstagabend beim Champions-League-Gruppenspiel der Münchner bei Galatasaray könnte die Kommunikation für den Bayern-Coach dagegen schon deutlich schwieriger werden.

Die Atmosphäre im Rams Park, dem Stadion von Gala, in dem 52.600 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz finden, ist schließlich berühmt und berüchtigt. Die heißblütigen Heimfans brüllen ihre Mannschaft bisweilen mit über 130 Dezibel, also der Lautstärke von Presslufthämmern, nach vorne.

Tuchel: "Das werden wir am eigenen Leib spüren"

Der damalige Schalker Trainer Domenico Tedesco ließ das vor dem Gastspiel der Königsblauen im Oktober 2018 (0:0) sogar simulieren und die außergewöhnliche Atmosphäre beim Training über die Stadionlautsprecher einspielen. Tuchel sah davon allerdings ab.

Der eine oder andere Münchner weiß schließlich, wie man in diesem Hexenkessel besteht. Tuchel gewann im Oktober 2019 mit Paris Saint-Germain dank eines Tores des heutigen Gala-Stürmers Mauro Icardi 1:0 bei Galatasaray, Eric Maxim Choupo-Moting war dabei Joker. Und Thomas Müller traf beim 3:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei im Oktober 2011 in der EM-Quali in Istanbul.

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"Wir sind nicht ganz grün hinter den Ohren", sagte Tuchel also, "jeder von uns hat schon mal in lauten Stadien gespielt, daher trauen wir uns schon zu, gut damit umzugehen." Dass es "extrem emotional, extrem laut" werde, darauf ist der 50-Jährige dennoch eingestellt. "Das ist auf jeden Fall ein Faktor, den Galatasaray zu seinem Vorteil nutzen will. Das werden wir morgen am eigenen Leib spüren."

"Der Spitzname des Stadions lautet nicht umsonst: Hölle"

Das wird auch auf der Seite der türkischen Gastgeber erwartet. "Der Spitzname des Stadions von Galatasaray lautet nicht umsonst: Hölle", sagte Muhammet Duman, der als Sportredakteur für die türkische Tageszeitung "Hürriyet" arbeitet, zu t-online. Die gegnerischen Spieler seien "immer beeindruckt, wenn sie in Istanbul spielen müssen", so Duman, der sich sicher ist: "Die Galatasaray-Fans werden die Bayern in eine schwierige Situation bringen."

Die Rekordserie des Rekordmeisters – der seit mittlerweile 36 Gruppenspielen unbesiegt ist und zuletzt in Folge 15 Siege in der Vorrunde feierte, darunter sieben Auswärtserfolge – steht in Istanbul jedenfalls auf einer harten Probe. Schließlich ist der türkische Rekordchampion Galatasaray in der heimischen Süper Lig ebenfalls noch unbesiegt.

Zuletzt überraschte Gala auch mit einem Coup im Old-Trafford-Stadion, wo sie Manchester United überraschend mit 3:2 besiegten und damit nun Bayerns ärgster Rivale in der Gruppenphase der Königsklasse sind. Tuchel erinnerte auch an das 2:2 gegen Kopenhagen, das Istanbul nach einem 0:2-Rückstand noch erkämpft hatte. "Morgen wartet ein sehr starker Gegner, der 17-mal in Folge ungeschlagen ist", sagte Tuchel, kündigte gleichzeitig aber auch selbstbewusst an: "Wir sind hier, um diese Serie zu brechen."

Galatasaray bangt um Schlüsselspieler Icardi

Am Wochenende holte sich Galatasaray mit dem 2:1-Heimspieg im Spitzenspiel gegen Besiktas noch mal zusätzliches Selbstvertrauen. Allerdings verloren die Gastgeber dabei auch ihren Stürmerstar Icardi, der sich, nachdem er zuvor beide Treffer erzielt hatte, am Knöchel verletzte.

"Meine letzte Info ist, dass er für längere Zeit ausfällt", sagte Tuchel auf t-online-Nachfrage, "am Ende werden wir es eineinhalb Stunden vor dem Spiel wissen." Icardi nannte er einen "Vollblutsstürmer, Schlüsselspieler und Unterschiedsspieler". Das Spiel von Galatasaray sei "auch ein bisschen auf ihn ausgelegt" gewesen.

Icardi sei "einer der Spieler, den die Fans am meisten lieben", sagt Duman. "Er kann jederzeit und von überall Tore erzielen und spielt in den großen Spielen immer besonders stark." Genau deshalb wird Galatasaray sicher alles Mögliche möglich machen, damit Icardi gegen Bayern möglichst doch auf dem Feld stehen kann. "Er selbst will spielen", sagte Trainer Okan Buruk.

Viele bekannte Gesichter bei Galatasaray

Galatasaray sei aber nicht nur wegen Icardi so gefährlich, mahnte Tuchel, der sich "sehr beeindruckt" davon zeigte, "wie Galatasaray spielt – das ist eine sehr dynamische, sehr schnelle, sehr aggressive Mannschaft". Mit vielen bekannten Gesichtern in ihren Reihen.

Dazu zählen die ehemaligen Bundesliga-Profis Kaan Ayhan, Angelino, Kerem Demirbay sowie der wieder einsatzfähige marokkanische WM-Star Hakim Ziyech oder Wilfried Zaha. Hinzu kommen zum Beispiel noch die türkischen Jungstars Barış Alper Yılmaz und Kerem Aktürkoğlu sowie der Ivorer Wilfried Zaha und der argentinische Torhüter Fernando Muslera. "Er ist einer der Anführer dieser Mannschaft und hat Gala schon zu vielen Siegen verholfen", sagte Duman.

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"Er ist ein sehr guter Torwart, der mit seiner Erfahrung und seiner Strahlkraft seine Abwehr und seine Mitspieler dirigiert", sagte Lukas Podolski, der von 2015 bis 2017 selbst bei Galatasaray spielte, in einem Vereinsmedium. "Er ist lautstark und ein emotionaler Typ, der auch auf der Linie stark ist. Es wird nicht einfach, ihn zu bezwingen." Nominell habe Gala ohnehin "wohl die beste Mannschaft der vergangenen zehn, 15 Jahre", so Podolski weiter.

"Bisher zeigen sie in der Meisterschaft und in der Königsklasse ihre Stärke. Wenn die Stimmung im Team gut und die Euphorie im Klub bleibt, dann können sie dieses Jahr viel erreichen." Die Bayern sollten jedenfalls gewarnt sein vor der "Hölle" Istanbul.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort in Istanbul
  • Pressekonferenz mit Thomas Tuchel in Istanbul am 23. Oktober
  • Telefongespräch mit Muhammat Duman, Sportredakteur beim "Hürriyet"
  • kicker.de: "Schalke simuliert "Galatasaray-Hexenkessel" per Tonband"
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