Fingerzeig an Hoeneß und Rummenigge "Damit meine ich alle": Bundesliga-Manager warnt FC Bayern
Seit Pep Guardiola hat es kein Trainer des FC Bayern mehr geschafft, zwei volle Jahre am Stück im Amt zu sein. Ein Zustand, den auch Fredi Bobic kritisch sieht.
Carlo Ancelotti, Jupp Heynckes, Niko Kovač, Hansi Flick, Julian Nagelsmann, Thomas Tuchel, Vincent Kompany. Die Liste der Bayern-Cheftrainer seit dem Abschied von Pep Guardiola im Sommer 2016 ist lang. Zu lang, wenn es nach Fredi Bobic geht. Der langjährige Manager von Teams wie Eintracht Frankfurt, Hertha BSC oder dem VfB Stuttgart kritisierte die vielen Wechsel auf dem Trainerposten.
"Man muss sich halt die Frage stellen, ob der Verein die Trainer kaputt macht? Damit meine ich alle", sagte Bobic am Sonntag bei "Welt TV". "Konstanz wird man benötigen. Max Eberl und Christoph Freund haben sich Kompany dafür ausgesucht. Dann müssen auch die Herren darüber, Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, die Operative einfach mal machen lassen."
Ein klarer Fingerzeig an die beiden Granden des Rekordmeisters, die eigentlich nur noch normale Aufsichtsratsmitglieder sind, aber dennoch öffentlich sehr präsent sind und sich auch zum Trainer äußern. Rummenigge hatte beispielsweise bereits im Juni über Vincent Kompany der "Bild" gesagt: "Ich wünsche ihm viel Erfolg, weil, wenn du ein Jahr als Bayern München keinen Titel holst, ist es schon ein Jahr zu viel." Ein Satz, mit dem er direkt den Druck erhöhte.
"Da muss die Not schon groß sein"
Immerhin: Hoeneß sprach bisher ausschließlich lobend über Kompany in der Öffentlichkeit. Im Juli sagte er am Tegernsee: "Ich höre nur Gutes von ihm. Ein junger Trainer bringt frischen Wind mit, das tut uns gut."
Bobic glaubt indes daran, dass Kompany auch vom Klub das nötige Vertrauen bekommt. "Ich glaube, sie werden an Kompany festhalten, solange es geht. Sie haben gesehen, wie schwierig es ist, einen Trainer zu bekommen. Wir erinnern uns noch daran, was sie alles probiert haben. Da muss die Not schon groß sein, wenn sie sich jetzt noch einmal auf dieses Spiel einlassen", erklärte der 52-Jährige.
Und bisher sieht es auch gut aus. Alle drei Pflichtspiele konnte Vincent Kompany gewinnen. Das erste Spitzenspiel wartet am 28. September, wenn der FC Bayern in der Bundesliga auf Bayer Leverkusen trifft.