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Hat PSG einen 700-Millionen-Plan?


Angriff auf Europa
Hat PSG einen 700-Millionen-Plan?

t-online, Valeria Meta

12.09.2017Lesedauer: 4 Min.
Emery mit seinem neuen Megastar Neymar.Vergrößern des BildesEmery mit seinem neuen Megastar Neymar. (Quelle: PanoramiC/imago-images-bilder)
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Am Dienstag ab 20.45 Uhr startet Paris die Attacke auf den Titel in der Champions League. Bei Celtic Glasgow will der französische Vizemeister mit seiner Weltauswahl um die neuen Spieler Neymar und Kylian Mbappé das erste dicke Ausrufezeichen setzen. Ist Paris jetzt Favorit und gar unschlagbar?

In ihrer Kolumne bei t-online.de schreibt Valeria Meta über die neuen Galaktischen im europäischen Fußball: Paris St. Germain. Deren Trainer hat schon einen neuen Spieler für die Zukunft auf dem Schirm. Der kostet nun allerdings 700 Millionen Euro...

Die beste Mannschaft der Welt! Das muss Paris Saint-Germain sein – zumindest wenn es nach dem ehrgeizigen Präsidenten Nasser Al-Khelaïfi. Deswegen wurden „die besten Spieler der Welt“ verpflichtet, wie er selbst während der spektakulären Vorstellung von Neymar sagte. Der Sommer 2017 wird wegen des Rekord-Transfers des Brasilianers in die Geschichte eingehen: 222 Millionen für einen einzelnen Spieler – das hätte man sich noch letztes Jahr kaum vorstellen können.

"Jetzt sind sie absoluter Top-Favorit"

t-online.de-Kolumnist Stefan Effenberg schrieb: "Paris ist jetzt absoluter Topfavorit auf den Champions-League-Titel. Das war schon in den vergangenen Jahren das Ziel – dementsprechend haben sie eingekauft. Und jetzt sind nochmal absolute Hochkaräter dazugekommen. Die Spieler haben jetzt den Anspruch, die Champions League zu gewinnen. Wenn sie etwas anderes aussprechen, nimmt das niemand für voll."

Trainer Unay Emery verfügt jetzt über ein Dream-Team, wo Spieler wie Julian Draxler und Angel Di María um einen Platz kämpfen müssen. Aber werden die besten Spieler auch zur besten Mannschaft der Welt? Und wird PSG durch die UEFA-Untersuchung um Financial Fair Play ohne Strafe davonkommen? Das sind die wichtigsten Fragen in Frankreich. Während die Fans von der Champions League träumen, sind die Medien kritischer: Sie hinterfragen die wirtschaftliche und technische Nachhaltigkeit des galaktischen Kaders.

„Le Parisien“: Paris holte Mbappé, damit Real und Barca ihn nicht kriegen

Am 2. September, nur ein paar Stunden nach der Schließung des Transferfensters, leitete die Uefa ein Verfahren gegen PSG ein. Ziel: Die Einhaltung des Financial Fair Play überprüfen. Olympique-Lyonnais-Präsident Jean Michel Aulas sagte schon Anfang August am Tag des Neymar-Transfers voraus: „Europas Top-Klubs werden mal reagieren.“

Doch wie „Libération“ berichtet, soll PSG die Uefa-Regeln umgegangen haben, wie der Fall der Leihe von Monaco-Star Kylian Mbappé zeigt. Die Kaufoption ist mit dem Klassenerhalt der Pariser verbunden. Das heißt, PSG wird zwar 135 Mio. Euro bezahlen, aber erst im Juni 2018. „Le Parisien“ behauptet, der Klub verpflichtete Mbappé nur „aus Opportunismus“, damit ihn Real Madrid und Barcelona nicht kauften. Unter den heimischen Medien bleibt die Stimmung kritisch. PSG bekam schon 2014 eine Uefa-Strafe.

Nun ist Emery unter Druck

Trainer Unay Emery erwartet nun eine anspruchsvolle Aufgabe. Im Gegensatz zu seiner Erfahrung in Sevilla, wo er junge oder fast unbekannte Spieler zu Top-Spielern machte, muss er nun eine ganze Reihe echter Stars zu einer Mannschaft formen. Damit fing Emery in der Tat schon letztes Jahr an: Erst im zweiten Teil der Saison zeigte das Team, dass es die taktischen Hinweise des Trainers richtig verstanden hat. Viele Top-Spieler gab es schon damals. Mit der Ankunft von Neymar und Mbappé wird es nun noch schwerer, die Startelf auszuwählen, besonders in der Offensive.

Deswegen ist es vorstellbar, dass der Trainer sogar auf einen Mittelfeldmann verzichtet, zumal ihm genau dort ohne den zu Juventus abgewanderten Blaise Matuidi ein Spieler weniger zur Verfügung steht. Der Klub schenkt Emery volles Vertrauen, bestätigte ihn im Amt trotz des enttäuschenden zweiten Platzes in der Ligue 1 und des katastrophalen Champions-League-Aus im beim 1:6 gegen Barcelona im Camp Nou.

Auch Paris hat eine Schwachstelle

Eine Schlüsselrolle könnte Dani Alves zukommen, den „L’Équipe“ als „smarteste Verpflichtung“ des Klubs bezeichnete. Der Ex-Juventus-Spieler gilt zudem als die ideale Lösung eines alten Problems von PSG. Der Verein sucht seit Jahren einen zuverlässigen Rechtaußen. Hat Paris nun überhaupt noch Schwachstellen?

Im Vergleich zu den anderen Positionen scheint die Abwehr etwas schwächer zu sein: Mit Thiago Silva, Marquinhos und Presnel Kimpembe stehen Emery nur drei zentrale Verteidiger zur Verfügung. Wenn gleichzeitig zwei von ihnen ausfallen würden, müsste der Trainer einen Außenverteidiger wie Layvin Kurzawa in die Mitte ziehen.

Nächste Revolution im Winter?

Pläne für die Zukunft macht man in Paris jetzt schon. Es geht aber nicht nur um den nächsten Giganten, sondern auch um die möglichen Erlöse durch Verkäufe. „Der Klub verfügt über wertvolle Spieler, die in den nächsten zwei Transferfenstern (Januar und Juni) Mehrwerte erzeugen können“, lautet die offizielle Meldung, mit der PSG auf den Bericht der UEFA-Untersuchung reagierte. „L’Équipe“ hat sofort eine Liste der möglichen Verkäufer verfasst: Den größten Ertrag würde man demnach mit Di María gewinnen, um den sich FC Barcelona noch bis zur letzten Minute bemühte.

Mittlerweile hat Real Madrid Gegenmaßnahmen ergriffen, um den nächsten PSG-Top-Transfer zu verhindern: Bei der Vertragsverlängerung von Isco wurde eine Ablösesumme von 700 Millionen festgeschrieben. Der spanische Mittelfeld-Star gilt schon seit Monaten als Unay Emerys Traumspieler: Werden aber 700 Millionen ausreichen, um Al-Khelaïfi zurückzuhalten?

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