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Clasico gegen Real: Barcelona-Torwart ter Stegen in Top-Form


Barcelona gewinnt Clasico
Marc-André ter Stegen, der "Messi mit Handschuhen"

t-online, David-Emanuel Digili

Aktualisiert am 23.12.2017Lesedauer: 4 Min.
Marc-André ter Stegen: Der Keeper des FC Barcelona ist in Topform.Vergrößern des BildesMarc-André ter Stegen: Der Keeper des FC Barcelona ist in Topform. (Quelle: imago-images-bilder)
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Marc-André ter Stegen spielt eine überragende Saison für den FC Barcelona. Der Torhüter ist in der Form seines Lebens. Besonders eine Eigenschaft macht den Ex-Gladbacher so stark – auch im Clasico bei Real Madrid war ter Stegen unbezwingbar.

Das erste Liga-Gigantenduell hätte für den neuen Barça-Trainer Ernesto Valverde kaum besser laufen können. 3:0 gewonnen, den Erzrivalen gedemütigt, mittlerweile 14 Zähler Vorsprung auf die "Königlichen" auf Platz vier. Die Offensive schlug wieder gnadenlos zu. ist auch ohne den zu Paris St. Germain abgewanderten Neymar wie üblich die mit Abstand beste der Liga, erzielte in 17 Spielen schon 45 Tore.

Ter Stegen hat überragende Statistiken

Doch während Lionel Messi, Luis Suarez und Co. wie üblich brillieren, hat die oft so kritische spanische Presse einen neuen Helden auserkoren: Er ist 25 Jahre alt, gebürtiger Mönchengladbacher und aktuell vielleicht der beste Torwart der Welt. Denn Marc-André ter Stegen ist in der Form seines Lebens – und begeistert die Fachwelt. Gegen den Erzrivalen zeigte der Schlussmann fünf Paraden, klärte in der 32. Minute spektakulär gegen Cristiano Ronaldo. Verdiente sich erneut Bestnoten. "Messi mit Handschuhen" titelte "Marca" vor wenigen Wochen. Auch dank ter Stegen hat Barça eine neue Stärke: Die Abwehr.

Die Zahlen des DFB-Keepers (bisher 18 Länderspiele) sind beeindruckend: Nur sieben Gegentore in 17 Ligaspielen – Barça hat auch dank seines überragenden Torhüters die beste Defensive in Europas Topligen. Kein anderer Verein hat so wenige Gegentore kassiert. "Defensiv arbeiten wir sehr gut zusammen, jeder gibt sein Bestes, um die Abwehr zu unterstützen,“ erklärte ter Stegen der spanischen Tageszeitung "El Pais". "Das macht es dann auch mir einfacher."

Selbst Buffon schwärmt

Elf Mal blieb ter Stegen ohne Gegentor, auch in der Champions League schaffte es in fünf Gruppenspielen nur Dimitrios Nikolaou von Olympiakos Piräus, ihn zu bezwingen. Schon im Oktober rettete ter Stegen mit überragenden Paraden im Ligaspiel bei Atletico Madrid seinem Klub das 1:1, ließ Atletico-Star Antoine Griezmann ein ums andere Mal verzweifeln. Bis in den November hinein hatte Barcelona 39 Schüsse auf das eigene Tor bekommen – 34 davon konnte ter Stegen abwehren, satte 87 Prozent.

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Der bisherige Höhepunkt aber kam in der Champions League: Eine spektakuläre Rettungsaktion, mit der er im November das 0:0 im Gruppenspiel bei Juventus Turin festhielt. "Er macht in diesem Jahr eine unglaubliche Entwicklung," staunte Juves Torwart-Ikone Gianluigi Buffon nach der Partie. "Nach dem Schlusspfiff bin ich hin zu ihm und habe gesagt: 'Wie kannst du dir erlauben, in meinem Wohnzimmer so eine Parade hinzuzaubern?'" erinnerte sich der 39-Jährige im "Spiegel".

Schwere Anfänge in Barcelona

Doch vor allem die neue, wiedergewonnene Konstanz ist es, die den ehemaligen Gladbacher auszeichnet. Die Anfangszeit in Barcelona nach dem Wechsel 2014 war schwer. Heute ist es fast schon legendär, dass Superstar Lionel Messi in Erinnerung an das erste Treffen mit ter Stegen einst mehr aus Höflichkeit als aus Überzeugung sagte: „Ich kannte ihn überhaupt nicht, aber seine Eigenschaften könnten ihn zum besten Torwart der Welt machen.“

Für zwölf Millionen Euro war ter Stegen von der Borussia nach Spanien gewechselt – nur, um dann noch Claudio Bravo vor die Nase gesetzt zu kriegen. Am chilenischen Nationaltorhüter kam er nicht vorbei, musste sich meist mit Einsätzen im spanischen Pokal und immerhin in der Champions League begnügen. Bei seinen Auftritten wechselten sich noch zu oft starke Leistungen und unglückliche Aktionen ab. Wie 2015 im Halbfinal-Rückspiel beim FC Bayern, als er einen Schuss von Robert Lewandowski noch von der Linie kratzte. Oder in der darauffolgenden Saison, als ihn Alessandro Florenzi von der AS Roma mit einem irrwitzigen 50-Meter-Schuss überlistete.

Bester deutscher Torwart

Erst mit Bravos Abgang zu Manchester City 2016 erhielt ter Stegen das Vertrauen als Stammkeeper. Und spielte eine gute Saison, mit mehr Licht und weniger Schatten als zuvor. Am 33. Spieltag beim 3:2 im Clasico bei Real Madrid produzierte er zwölf Paraden – das hatte seit über einem Jahrzehnt kein Barça-Keeper mehr geschafft. Von Bravo sprach da schon längst keiner mehr.

Es war ein Vorgeschmack auf ter Stegens Form 2017/18. Endlich strahlt er konstant die ersehnte Ruhe aus, leistet sich so gut wie keine Fehler, ist der große Rückhalt der Mannschaft. Er geht kaum noch Risiken ein (siehe Florenzi) und bleibt auch in brenzligen Situationen cool. Auch das Zusammenspiel in der Abwehr mit den Innenverteidigern Gerard Piqué und Samuel Umtiti funktioniert blendend.

In Abwesenheit des verletzten Bayern-Keepers Manuel Neuer hat sich ter Stegen als bester deutscher Torwart etabliert. "Er spielt eine tolle Saison," sagt auch Valverde. "Er gibt uns viel Sicherheit, und wir freuen uns über seine Leistungen." Schon nach dem Juve-Spiel schwärmte Valverde: "Er ist immer da, um entscheidende Paraden zu machen, wir er sie heute in einem Schlüssel-Moment gezeigt hat. Er ist immer da.“

Ramos' Tor schmerzt noch immer

Auch heute im ersten Liga-Clasico der Saison war Marc-André ter Stegen da. "Ein Gegentor tut immer weh, aber wenn ich eins nennen muss, das mich am meisten geärgert hat, das war letztes Jahr, als Sergio Ramos in der 89. Minute getroffen hat. Das hat ein sehr schlechtes Gefühl bei mir hinterlassen," sagte ter Stegen zu "El Pais" vor der Partie. Es war das 1:1 für die Königlichen in der Hinrunde 2016/17. Rechnung beglichen.

Eine beeindruckende Statistik zum Schluss: In bisher 117 Spielen für Barcelona blieb ter Stegen bereits 51 Mal ohne Gegentor.

Quellen und weiterführende Links:
- eigene Recherche
- Interview in "El Pais"
- Statistiken auf transfermarkt.de

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