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FC Bayern: Lucian Favre? Der perfekte Übergangstrainer ist doch längst da


Als Spielertrainer beim FC Bayern
Favre? Der perfekte Übergangstrainer ist doch längst da


Aktualisiert am 23.04.2024Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

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Müller als Spielertrainer?: Was für und was gegen einen Übergangstrainer spricht. (Quelle: t-online)

Noch immer hat der FC Bayern keinen Trainer für die nächste Saison. Mittlerweile sind auch kreative Lösungen im Gespräch – und überraschende neue Namen.

Noch im April soll der neue Trainer des FC Bayern für die kommende Saison feststehen. Zumindest hatte sich Sportvorstand Max Eberl fest vorgenommen, in diesem Zeitrahmen eine Entscheidung herbeizuführen. Und tatsächlich ist der FC Bayern laut Eberl in diesem Prozess "sehr final".

Was genau das bedeutet und wer nun der Nachfolger von Thomas Tuchel wird, der am Ende der Saison seinen Posten räumen muss, ist allerdings weiterhin offen.

Fakt ist, dass Wunschkandidat Xabi Alonso in Leverkusen bleibt, der ebenfalls gehandelte Julian Nagelsmann beim DFBund auch der zuletzt angeblich favorisierte Unay Emery bei Aston Villa. Laut "tz" ist deshalb der österreichische Nationaltrainer Ralf Rangnick jetzt Favorit, laut "Bild" wird diese Spur zumindest heißer. Roberto De Zerbi von Brighton & Hove Albion gilt ebenfalls weiterhin als Kandidat.

Der "Kicker" hat indes eine Übergangslösung bis 2025 ins Gespräch gebracht, weil dann sowohl Alonso als auch der aktuelle Liverpool-Trainer Jürgen Klopp auf den Markt kommen könnten. Der Berichterstattung zufolge könnte der frühere Dortmund- und Gladbach-Trainer Lucien Favre für ein Jahr übernehmen. Mit ihm hat Eberl zumindest jahrelang erfolgreich zusammen gearbeitet.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus brachte wiederum den früheren Bayern-Verteidiger Martin Demichelis ins Spiel. Und auch der Name von Hansi Flick fällt im Rahmen einer möglichen Übergangslösung immer wieder. Das führt zu der Frage:

Braucht der FC Bayern einen Übergangstrainer?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, und der perfekte Kandidat dafür ist schon da

Mit jedem Tag wird wahrscheinlicher, dass es bei Bayern nur eine B- oder C-Lösung auf der Trainerposition geben wird – so wie bei Niko Kovač 2018. Ein Experiment, das Millionen zunächst an Ablöse und dann an Abfindung verschlingt?

Ganz ehrlich: Das können sich die Bayern sparen.

Sie müssen ganz einfach auf eine Toplösung ein Jahr später setzen. Denn 2025 kommen wahrscheinlich sowohl Xabi Alonso als auch Jürgen Klopp auf den Markt. Womöglich auch noch Pep Guardiola (Manchester City) und Sebastian Hoeneß (Stuttgart).

Bis dahin braucht Bayern lediglich eine Übergangslösung. Die darf allerdings nicht Lucien Favre heißen, weil der nicht das Format für Bayern hat. Der perfekte Kandidat ist schon da: Thomas Müller. Und zwar als Spieler und Trainer gleichzeitig, also als Spielertrainer. Gemeinsam mit jemandem, der die nötige Lizenz hat, zum Beispiel Hermann Gerland.

Was verrückt klingt, ist in Wahrheit genial und wurde in den vergangenen Monaten auch immer wieder von einigen Fans gefordert. Müller als Spielertrainer könnte bis 2025 funktionieren. Der 34-Jährige kann messerscharf analysieren, hervorragend motivieren, führen, die Stimmung hochhalten, aber auch den Finger in die Wunde legen.

Er kennt den Verein, die Spieler sowie die Anforderungen an die Mannschaft und einen Trainer besser als De Zerbi oder Rangnick. Er kostet viel weniger, weil er ohnehin auf der Gehaltsliste steht – wird aber noch mehr Herzblut in die Aufgabe stecken, weil er den FC Bayern liebt und lebt. Und wenn es mit der Doppelbelastung als Spieler und Trainer zu viel wird, hört er einfach mit dem Spielen auf – einen besseren Grund kann es für ein Karriereende nicht geben, als Bayern zu trainieren.

Wer weiß? Vielleicht funktioniert Müller in seinem neuen Job so gut, dass er mehr als ein Übergangstrainer wird – und Bayern Alonso oder Klopp in einem Jahr gar nicht mehr braucht.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Schluss mit dem Quatsch

Erst das frühe Aus im DFB-Pokal und dann die vergeigte Meisterschaft. Der FC Bayern kann mit der Saison nicht zufrieden sein. Trotz des Einzugs ins Halbfinale der Champions League. Noch so eine Spielzeit kann und will sich im Verein sicher keiner erlauben. Und deshalb darf man auch nicht zocken und einen Übergangstrainer verpflichten, nur weil vielleicht irgendwann möglicherweise Xabi Alonso oder Jürgen Klopp frei werden. So zu denken, ist unprofessionell. Und es könnte die Krise beim Rekordmeister noch verschärfen.

Mit einem Übergangstrainer gäbe es im Verein ständige Spekulationen über die zukünftige Trainerbesetzung, was zu unnötiger Unruhe im Klub führen würde. Alle, auch die Bayern-Spieler, würden wohl mehr über Alonso und Klopp diskutieren, als sich über die aktuellen Leistungen Gedanken zu machen. Das wäre kontraproduktiv.

Und ein Übergangstrainer würde dann wohl auch noch die restliche Stabilität innerhalb der Mannschaft gefährden. Neue Spielphilosophie, neue Taktik, neue Ansprache. All das wird sich mit einem neuen Coach verändern, aber in diesem Fall eben nur für eine Saison. Wie soll man sich als Fußballer da motivieren? Keine Chance.

Außerdem: Nur weil man hofft, dass irgendwann zwei Weltklassetrainer bereitstehen, heißt das noch lange nicht, dass das auch so kommt. Fast alle Klubs dieser Welt hätten gerne Alonso oder Klopp. Gut möglich, dass sie nicht zu Bayern wechseln. Und dann? Dann steht der Verein blank da.

Also Schluss mit dem Quatsch! Bayern braucht jetzt oder spätestens im Sommer einen neuen Toptrainer an der Seitenlinie.

 
 
 
 
 
 
 

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