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Huawei Mate 30 vorgestellt: Premium-Smartphone soll alle neidisch machen


Huawei will alle neidisch machen

Von Laura Stresing

Aktualisiert am 20.09.2019Lesedauer: 4 Min.
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Das Herstellerbild zeigt das neue Huawei Mate 30 Pro: Die Smartphone-Marke aus China darf ihre neuen Geräte nicht mehr mit Google-Apps herausbringen.Vergrößern des Bildes
Das Herstellerbild zeigt das neue Huawei Mate 30 Pro: Die Smartphone-Marke aus China darf ihre neuen Geräte nicht mehr mit Google-Apps herausbringen. (Quelle: Huawei/Hersteller-bilder)

Geht es nach Donald Trump, soll Chinas wertvollster Konzern zum Außenseiter werden. Doch Huawei lässt sich nicht unterkriegen – und rächt sich mit einem Gerät, das dem Rest der Welt wohl zeigen soll, was ihr entgeht.

Richard Yu kommt gleich zur Sache: Dies sei keine leichte Zeit für sein Unternehmen, sagt der Chef der Smartphone-Sparte von Huawei zu Beginn der Neuheiten-Show in München. Damit spielt er auf die US-Sanktionen an, die den China-Konzern zum Verzicht zwingen. Die neuen Geräte, die am Donnerstag vorgestellt wurden, kommen ohne Google-Dienste, ohne WhatsApp oder Facebook auf den Markt. Was das im Detail bedeutet und wie das bei den Kunden ankommt, ist noch unklar.

Aber darum geht es erstmal nicht. Die Leute lieben unsere Produkte, so Yus Botschaft in München. Und deshalb will der Konzern weitermachen wie bisher. Mit feierlicher Miene zückt Yu die zwei Geräte, mit denen der Smartphone-Hersteller seine technische Überlegenheit demonstrieren will: Das Huawei Mate 30 und Mate 30 Pro sollen der Welt zeigen, was ihr entgeht, wenn sie ihre Vorbehalte gegenüber den Chinesen nicht aufgibt.

Besser in allen Bereichen

Das Huawei Mate 30 und Mate 30 Pro bieten mehr Bildschirmfläche als das iPhone 11 Pro Max und sollen trotzdem kompakter sein. Ihr Akku soll stärker und die Geräte trotzdem leichter sein. Die Auflösung der Displays soll höher sein, als das menschliche Auge begreifen kann. Der Prozessor liefert mehr Leistung, als ein Nutzer braucht. Und bei der Kameratechnik könne die Konkurrenz sowieso nicht mithalten, daher müssen die Videoaufnahmen des Mate 30 Pro in Super-Zeitlupe mit denen eines teuren Profi-Equipments verglichen werden.

Der Ehrgeiz der Chinesen ist unverkennbar. Er steckt in jedem Detail des neuen Highend-Geräts. So hat der Hersteller im Inneren des Smartphones gleich 21 Antennen verbaut, 14 davon unterstützen den neuen Mobilfunkstandard 5G. So will Huawei seine Geräte fit für alle Netze machen, die noch kommen könnten.

Das OLED-Display des Mate 30 Pro wölbt sich über die Seiten für ein nahezu rahmenloses Design. Nur oben und unten bleibt ein gerade mal vier Millimeter dünner Rand stehen. Beim Mate 30 misst das Display 6,62 Zoll (16,8 cm), beim Mate 30 Pro 6,53 Zoll (16,6 cm). An der Seite gibt es keine Knöpfe. Der Lautstärkeregler wird stattdessen durch doppeltes Klopfen geöffnet und kann beliebig positioniert werden.

Kamera für Profi-Filmer

Die 40-Megapixel-Vierfachkamera des Mate 30 Pro ist die erste ihrer Art. Mit ihr lassen sich 4K-Videos aufnehmen oder dank einer Bildrate von bis zu 7.680 fps (frames per second) zu einer extrem detailreichen Super-Zeitlupe verlangsamen. Ein Echtzeit-Bokeh-Effekt erzeugt zusätzliche Kino-Optik. Huawei will damit anspruchsvolle Hobby-Filmer und Fotografen ansprechen, passendes Equipment inklusive.

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Mit dem Mehrfach-Zoom lassen sich Objekte aus der Ferne heranzoomen – in bis zu 45 Stufen. Auch Makroaufnahmen sind kein Problem: Die Kamera sieht selbst Objekte, die sich nur zweieinhalb Zentimeter vor ihrer Linse befinden und stellt sie scharf. Ein Mensch könnte einen Gegenstand aus dieser Nähe mit bloßem Auge nur verschwommen wahrnehmen, denn er müsste schielen. Das Mate 30 hat zwar "nur" eine Dreifach-Kamera, soll in ihren Fotofähigkeiten aber dennoch die Konkurrenz übertreffen, vor allem bei schwachen Lichverhältnissen.

Kommen die Geräte nach Deutschland?

Extravagant ist auch das Äußere. Die Rückseite des Mate 30 besteht aus einem speziellen glänzenden Material, auf dem keine Fingerabdrücke zurückbleiben. Darüber prangt die Hauptkamera mit Weitwinkel-, Ultra-Weitwinkel und Tele-Objektiv in einem auffälligen "Bullauge". Noch ausgefallener kommen die Mate-Modelle aus veganem Leder daher oder aber im rot-schwarzen Porsche-Design. Für die Luxus-Ausführung in Sportwagen-Optik mit 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 512 GB internem Speicher will Huawei 2.095 Euro. Das Mate 30 soll 799 Euro kosten, das Mate 30 Pro 1.099 Euro.

Ob die Geräte überhaupt in Deutschland erhältlich sein werden, ist offen. Auch bei der Präsentation in München schweigt Huawei zu dieser Frage. Zumindest für das App-Store-Problem aber präsentiert Yu auf der Bühne eine mögliche Lösung. Eine eigene "App-Gallery" soll als Alternative zu Google Play herhalten und Huawei ein Stück aus der Google-Abhängigkeit befreien. Eine Milliarde US-Dollar will der Konzern dafür in die Hand nehmen und App-Entwicklern und Unternehmern einen Anreiz bieten, dass sie ihre Programme auf der Huawei-Plattform zur Verfügung stellen.

Kann Huawei Android-Nutzer überzeugen?

Die Frage ist, ob Android-Nutzer zum Umzug bereit sind. Rein äußerlich ist die Umstellung nicht groß. Huawei baut weiterhin auf sein Android-basiertes EMUI-System. Die Bedienung ähnelt einem Gerät von Samsung oder Apple, bietet auf dem Mate 30 aber einige neue Spielereien wie eine Gestensteuerung aus Entfernung oder einen adaptiven Display, der sich nach der Blickrichtung und Position des Nutzers ausrichtet. So wechselt das Huawei Mate 30 automatisch in das Querformat, wenn der Nutzer von der Seite darauf blickt.

Einen interessanten Eindruck machen auch die neu vorgestellten Auflade-Technologien von Huawei. Alle neuen Mate-30-Modelle unterstützen kabelloses Schnellaufladen mit 27 Watt und können mit einer 40-Watt-Powerbank von unterwegs versorgt werden. Huawei präsentierte außerdem eine smarte Lade-Halterung fürs Auto, die das Smartphone automatisch umfasst oder freigibt, wenn sich die Hand des Nutzers nähert.


Neben den Smartphones kündigte Huwei auch einen Fernseher und neue Smart Watches an. Die Geräte sollen im Oktober auf den Markt kommen. Für die Mate-30-Serie wurde noch kein Starttermin genannt. Kurz vor der Präsentation war zudem bekannt geworden, dass Huaweis Falt-Smartphone Mate X zunächst nur in China verkauft werden soll.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Live-Stream von der Pressekonferenz
  • Nachrichtenagentur dpa
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