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Nebenkostenabrechnung: Das müssen Mieter im Schnitt nachzahlen


Aktuelle Nebenkostenanalyse
Mieter müssen durchschnittlich 757 Euro nachzahlen

Von t-online, cho

03.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Junges Paar blickt besorgt: Die Nebenkostenabrechnung könnte für viele wie eine zweite Miete daherkommen.Vergrößern des Bildes
Junges Paar blickt besorgt: Die Nebenkostenabrechnung könnte für viele wie eine zweite Miete daherkommen. (Quelle: ljubaphoto/getty-images-bilder)

Ein Griff in den Briefkasten kann in diesen Tagen unschöne Neuigkeiten bringen: Die Nebenkostenabrechnung steht an – und die dürfte teuer werden.

Derzeit erhalten viele Mieter die Nebenkostenabrechnungen für das Jahr 2023, die Vermieter noch bis Ende des Jahres zustellen können. Eine erste Bilanz von Mineko, einer Plattform zur Überprüfung von Nebenkostenabrechnungen, zeigt: Den meisten Mietern droht erneut eine hohe Nachzahlung. Im Schnitt sei mit einer Forderung von 757 Euro zu rechnen. Grund seien vor allem die gestiegenen Heizkosten.

Der Auswertung zufolge sind die Heizkosten im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 24,9 Prozent gestiegen – von durchschnittlich 15,19 Euro auf 18,97 Euro pro Quadratmeter im Jahr. Trotz der Anstrengungen vieler Haushalte, den Energieverbrauch zu senken, blieben spürbare Einsparungen aus, da die steigenden Grundkosten jede Ersparnis überkompensierten.

Betriebskosten allgemein im Aufwind

Bei den Betriebskosten generell ist ein Anstieg von durchschnittlich 20,31 auf 22,47 Euro pro Quadratmeter im Jahr zu verzeichnen – ein Plus von 10,6 Prozent. Für Mieter einer durchschnittlich 92,2 Quadratmeter großen Wohnung ergeben sich dadurch jährliche Kosten von 3.821 Euro. Insgesamt zahlen die Mieter im Jahr 2023 86 Milliarden Euro an Nebenkosten, was einer Steigerung von 12 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Besonders bei Neuvermietungen schlagen die Betriebskosten stark zu Buche: Hier können bis zu 12 Euro pro Quadratmeter an Nebenkosten anfallen, da vermehrt technische Anlagen gewartet werden müssten und immer mehr Kostenarten auf Mieter umgelegt würden, so die Experten von Mineko. Lesen Sie hier, was Ihr Vermieter auf Sie umlegen darf und was nicht.

Mischgebäude aus Gewerbe- und Wohnflächen wiesen häufig besonders hohe Nebenkosten auf. Zudem hätten die Inflation und gestiegene Kosten für handwerkliche Dienstleistungen wie Hausmeisterdienste und Reinigungsarbeiten die Betriebskosten weiter in die Höhe getrieben.

Fehler kosten deutsche Mieter im Schnitt 451 Euro

Mieter müssen sich daher darauf einstellen, durchschnittlich 757 Euro für das Abrechnungsjahr 2023 nachzahlen zu müssen. Im Vorjahr waren es noch durchschnittlich 587 Euro. Damit sind die Betriebskosten in diesem Jahr deutlich stärker gestiegen als die Kaltmieten, wodurch sie ihren Namen als "zweite Miete" immer mehr verdienen.

Mieter müssen die hohen Nebenkostenrechnungen aber nicht ohne Weiteres akzeptieren – und sollten das auch nicht. Denn viele Abrechnungen sind fehlerhaft. Nach Daten von Mineko belaufen sich die durchschnittlichen Abweichungen mittlerweile auf 451 Euro, was einem Anstieg von 42,3 Prozent im Vergleich zu 317 Euro im Jahr 2022 entspricht. Lesen Sie hier, wie Sie Fehler in Ihrer Nebenkostenabrechnung finden.

Die vollständige Auswertung der Abrechnungen stehe allerdings noch aus, da der Großteil der Unterlagen erst im vierten Quartal zur Prüfung eintrifft. Wichtig zu beachten sei, dass diese Zahlen ausschließlich Mietwohnungen betreffen und nicht gewerbliche Einheiten.

"Trotz bewusster Anstrengungen zur Reduzierung des Energieverbrauchs sind die Kosten aufgrund hoher Grundpreise unaufhaltsam gestiegen", sagt Mineko-Geschäftsführer Chris Möller. "Diese Situation macht es umso wichtiger, jede Abrechnung genau zu überprüfen."

Verwendete Quellen
  • Auswertung von Mineko
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