FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer bislang erfreulichen Woche am deutschen Aktienmarkt dürfte es am Freitag nochmals leicht aufwärtsgehen. "Während die Börsianer gegenüber negativen Zoll-Nachrichten mehr und mehr abstumpfen, sind sie für positive Nachrichten äußerst empfänglich", stellte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners fest. "Die Aussicht auf ein direktes Gespräch zwischen Wladimir Putin und Donald Trump spielt an den Börsen aktuell eine wichtigere Rolle als die höheren Zölle gegen die Schweiz und Indien."
Der X-Dax signalisierte für den Dax rund eine Stunde vor dem Handelsstart einen kaum veränderten Stand von 24.189 Punkten. Damit zeichnet sich für den deutschen Leitindex ein Wochengewinn von mehr als 3 Prozent ab. Zudem rückt das Rekordhoch vor Monatsfrist bei 24.639 Punkten wieder in Reichweite. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutet sich am Freitagmorgen ebenfalls ein kaum verändertes Niveau an.
Die Unternehmensberichtssaison kommt vor dem Wochenende etwas zur Ruhe: Auf der Agenda steht mit dem weltweit größten Rückversicherer Munich Re lediglich ein Dax-Konzern. Dazu noch einige Werte aus dem MDax und SDax.
Ungewöhnlich geringe Großschäden bescherten Munich Re im zweiten Quartal einen Rekordgewinn. Der Überschuss sprang um 30 Prozent hoch. Vorstandschef Joachim Wenning sieht den Rückversicherer damit auf Kurs zu einem Jahresgewinn von 6 Milliarden Euro. Allerdings muss die Munich Re in ihrem Kerngeschäft nach mehreren Jahren kräftiger Prämienerhöhungen ein weiteres Mal sinkende Preise hinnehmen.
Der IT-Dienstleister Bechtle sieht nach einer längeren Flaute eine Belebung der Nachfrage. Das Geschäftsvolumen stieg im zweiten Quartal um 5,1 Prozent. Der Vorsteuergewinn ging gegenüber dem von einem Einmaleffekt aufgepolsterten Ergebnis im Vorjahreszeitraum um ein Fünftel zurück, fiel damit aber etwas besser aus als von Experten erwartet.
Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich verzeichnete wegen einer schwachen konjunkturellen Dynamik, insbesondere im europäischen Kerngeschäft, auch im zweiten Quartal eine verhaltene Entwicklung. Der Auftragseingang stieg um 4,2 Prozent, während der Umsatz stagnierte und das operative Ergebnis (Ebit) um mehr als 6 Prozent zurückging.
Eckert & Ziegler steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr um gut zwei Prozent. Vom Umsatz blieben 35,4 Millionen Euro als bereinigter operativer Gewinn hängen und damit rund 9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das Strahlen- und Medizintechnik-Unternehmen sieht sich auf Kurs zu seinen bestätigten Jahreszielen.
Der Medienkonzern RTL sieht sich trotz weiter schwacher Geschäfte mit klassischer TV-Werbung und bei der Produktionstochter Fremantle auf Kurs zu den Jahreszielen. Im ersten Halbjahr blieben Umsatz und Gewinn etwas hinter den Erwartungen zurück.
Beim Industriekonzern Thyssenkrupp geht es am Freitag um die Verselbstständigung von Deutschlands größter Marinewerft TKMS (Thyssenkrupp Marine Systems). Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung entscheiden die Aktionärinnen und Aktionäre darüber, wie die Marineschiffbau-Sparte künftig aufgestellt wird. Nach den Plänen von Management und Aufsichtsrat soll der Mutterkonzern künftig 51 Prozent und die Thyssenkrupp-Aktionäre 49 Prozent an TKMS halten. Die Aktien sollen anschließend an der Börse notiert werden./edh/zb
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