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Zeckenbisse: Wo in Deutschland Borreliose-Fälle zunehmen


Gefährliche Zeckenbisse
Wo die Borreliose-Fälle im Land zunehmen und wie Sie Symptome erkennen

dpa, msc/t-online.de

Aktualisiert am 21.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Eine Zecke krabbelt über die Hand eines Mannes.Vergrößern des BildesIn vielen Gebieten Deutschlands gibt es 2017 mehr Borreliose-Fälle, die durch Zeckenbisse übertragen werden. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa-bilder)
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Im April startet die Zeckensaison. Die Bisse der Zecke sind besonders in Gebieten mit Wiesen und Feldern gefürchtet. Bei der Krankheit gelangen durch Zeckenstiche Bakterien (Borrelien) in den menschlichen Körper, die dann zu Infektionen führen können. Wo es 2017 in Deutschland mehr und wo es weniger Fälle gibt.

Mehr als doppelt so viele Fälle in Potsdam

Zeckenbisse hatten 2017 zu weniger Borreliose-Erkrankungen in Brandenburg geführt als noch 2016. Bis ende Oktober 2017 gab es 1185 Fälle und damit 26 weniger als im Vergleichszeitraum 2016, wie das Gesundheitsministerium in Potsdam mitteilte. Besonders betroffen waren die Landkreise Potsdam-Mittelmark (178) und Barnim (138). Selten gab es Borreliose-Erkrankungen in Cottbus (5) und im Landkreis Teltow-Fläming (10).

Obwohl die Borreliose-Erkrankungen unter dem Vorjahreswert liegen, gibt es Regionen, in denen mehr Erkrankungen auftraten. Betroffen ist zum Beispiel die Landeshauptstadt Potsdam, wo sich die Zahl von 35 auf 82 mehr als verdoppelte.

Mehr Fälle in Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz

Auch in Sachsen-Anhalt haben seit Jahresbeginn Zeckenbisse zu mehr Borreliose-Erkrankungen geführt. Das waren nach Angaben des Sozialministeriums 395 und damit mehr als im Vorjahr. 2016 waren bis Mitte September 360 Fälle von Borreliose bekannt geworden.

Mehr Borreliose-Erkrankungen als 2016 gab es 2017 auch in Rheinland-Pfalz. Von Jahresanfang bis Mitte September gab es einer Mitteilung des Landesuntersuchungsamts (LUA) in Koblenz zufolge 769 Fälle, 31 mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Diese Schwankung sei allerdings normal, sagte Philipp Zanger vom Landesuntersuchungsamt (LUA).

Im schlimmsten Fall Lähmungserscheinungen

Bei der Krankheit gelangen durch Zeckenstiche Bakterien (Borrelien) in den menschlichen Körper, die dann zu Infektionen führen können. Im schlimmsten Fall könnten laut Zanger bei einer chronischen Neuro-Borreliose Lähmungserscheinungen auftreten.

Viel seltener ist die Viruserkrankung FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis), die ebenfalls von Zecken übertragen wird. Dem LUA zufolge gab es im laufenden Jahr in Rheinland-Pfalz noch keinen einzigen Fall.

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird im Gegensatz zur Borreliose von Viren ausgelöst. Die FSME ist eine fieberhafte Erkrankung; zuweilen sind die Hirnhäute betroffen. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks und zu Lähmungen kommen. Für die Behandlung gibt es keine Medikamente, man kann sich allerdings impfen lassen.

Weniger Borreliose-Fälle nach Zeckenbissen im Freistaat

Die Zahl der Borreliose-Fälle in Bayern ist 2017 deutlich gesunken. Bis zum 25. September registrierte das Landesamt für Gesundheit (LGL) in Erlangen 2736 Erkrankungen, wie ein Sprecher mitteilte. Im Vorjahr wurden bis zu diesem Zeitpunkt bereits 3751 Fälle gezählt, also rund 1000 mehr. Nach LGL-Angaben sind solche Schwankungen jedoch üblich. Die Zahl der FSME-Erkrankungen lag heuer bisher bei 143 Fällen – genau wie zum Vergleichszeitpunkt 2016.

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) betont: "Eine Impfung ist der beste Schutz." Auch bei mildem Herbst- oder Winterwetter könnten Zecken aktiv sein. Vor allem bei älteren Menschen könne die Erkrankung schwer verlaufen. Von den 159 FSME-Fällen aus dem gesamten vergangenen Jahr mussten 84 Prozent im Krankenhaus behandelt werden. Bei den FSME-Fällen gab es mit jeweils 27 heuer die meisten in Mittelfranken und Niederbayern, die wenigsten in Unterfranken.

Was sind die Symptome bei Borreliose?

Die Lyme-Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Infektionskrankheit. Etwa 10 bis 20 Prozent der Tiere tragen das Bakterium in sich. Die Krankheit beginnt oft mit der sogenannten Wanderröte – einem roten Ring, der sich um den Zeckenstich herum bildet und größer wird. Weitere Symptome können Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Fieber sein – auch erst Wochen nach dem Stich.

Die Wahrscheinlichkeit der Übertragung steigt, je länger die Zecke Blut saugen kann. Deshalb sollten die Tiere so schnell wie möglich entfernt werden. Unbehandelt kann die durch Borrelien verursachte Erkrankung zu Spätfolgen wie Gelenk-, Herzmuskel- oder Nervenentzündungen führen. Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden, einen Impfstoff gibt es nicht.

Die sogenannte "Zecken-Impfung", die FSME-Impfung schützt nur gegen die Übertragung der viralen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), nicht aber gegen Borreliose-Bakterien.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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