Jeder Siebte stirbt durchs Rauchen
Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2017 ist das Thema mal wieder auf der Agenda. Rauchen tΓΆtet. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, aber alle, die dennoch rauchen, hoffen, sie selbst trifft es nicht. Jedoch Fakt ist: Wer raucht, muss lebensmΓΌde sein. Tabakkonsum schΓ€digt schlieΓlich nahezu jedes Organ des KΓΆrpers. Und jeder siebte stirbt an den Folgen.
121.000 Menschen in Deutschland starben 2013 an den Folgen des Rauchens. Damit waren 13,5 Prozent aller TodesfΓ€lle durch das Rauchen bedingt. Herz-Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen, Krebs und Diabetes verantworten zwei Drittel aller Tode weltweit. Rauchen verursacht verschiedene Krebsarten, vor allem Lungenkrebs: Rund 80 Prozent aller FΓ€lle sind auf das Rauchen zurΓΌckzufΓΌhren. Die Latte der Erkrankungen ist erschreckend lang aber auch langweilend, denn wir wissen es lΓ€ngst und rauchen ja doch. Sucht und Genuss haben offensichtlich mehr Macht als die gute alte Vernunft.
Noch mehr Fakten zum Rauchen
Rauchen fΓΆrdert nicht nur chronische, sondern auch akute Erkrankungen der Atemwege wie Grippe und ErkΓ€ltungen. Im Vergleich zu Nichtrauchern haben Raucher ein mehr als doppelt so hohes Risiko fΓΌr eine Herz-Kreislauferkrankung und ein doppelt so hohes Risiko fΓΌr SchlaganfΓ€lle. Zudem schΓ€digt Rauchen die Augen, des Zahnfleisch, den Verdauungstrakt sowie das Skelett, fΓΌhrt zu ErektionsstΓΆrungen und schrΓ€nkt die Fruchtbarkeit ein. WΓ€hrend der Schwangerschaft schadet Rauchen dem Ungeboren, fΓΌhrt zu Geburtskomplikationen und beeintrΓ€chtigt die Entwicklung des Kindes noch bis ins Erwachsenenalter wie es im Tabakatlas 2015 heiΓt.
Man muss also fragen: Was in unserem KΓΆrper bleibt vom Qualm unbehelligt? Nichts.
Im Norden Deutschlands wird mehr geraucht
Jeder vierte Erwachsene in Deutschland raucht β rund 30 Prozent der MΓ€nner und etwa 20 Prozent der Frauen. Zwischen den BundeslΓ€ndern bestehen deutliche Unterschiede: Von den MΓ€nnern rauchen je nach Bundesland 27 bis 35 Prozent, von den Frauen 17 bis 24 Prozent. Tendenziell gibt es sowohl bei MΓ€nnern als auch bei Frauen in den nΓΆrdlich gelegenen BundeslΓ€ndern mehr Raucher als in den sΓΌdlichen BundeslΓ€ndern.
Die gute Nachricht: Es werden weniger Raucher
Oder besser gesagt: Es sind in den vergangenen Jahren weniger Raucher geworden. Ob das so bleibt, muss sich erst zeigen. Seit einigen Jahren sinken die Raucheranteile in der deutschen BevΓΆlkerung in allen Altersgruppen. Bei Kindern und Jugendlichen ist der Trend zum Nichtrauchen am deutlichsten. Ende der 1990er Jahre rauchten knapp 30 Prozent der 12- bis 17-JΓ€hrigen; aktuell sind es nur noch rund 10 Prozent. Am hΓΆchsten ist der Raucheranteil unter den jungen Erwachsenen: Von den 18- bis 25-JΓ€hrigen raucht fast jeder Dritte.
Die meisten Raucher konsumieren tΓ€glich bis zu 20 Zigaretten. Der Anteil der starken Raucher (tΓ€glich mehr als 20 Zigaretten) hat bei beiden Geschlechtern abgenommen.
Die jahrelangen Informationskampangen, die Schreckensbilder auf den Zigarettenpackungen, die steigenden Preise. Diese Melange scheint allmΓ€hlich ihre Wirkung zu zeigen.
Viele sind umgestiegen und dampfen vor sich hin
Nach Angaben des Verbandes des E-Zigaretten-Handels hat sich in Deutschland die Anzahl der tΓ€glichen und gelegentlichen E-Zigarettenkonsumenten von 300.000 im Jahr 2010 auf drei Millionen im Jahr 2015 verzehnfacht. In der E-Zigarette befindet sich eine FlΓΌssigkeit, das sogenannte Liquid. In den meisten FΓ€llen ist darin auch Nikotin gelΓΆst, auΓerdem Aromen. Es gibt aber auch nikotinfreie Liquids. Das "Dampfen" gilt als weniger schΓ€dlich als Tabakkonsum, denn es wird kein Teer produziert und die unzΓ€hligen Verbrennungsstoffe, die Zigaretten-Raucher einatmen, fallen auch weg. Dennoch gilt die E-Zigarette keineswegs als harmlos. Welche Langzeitfolgen von ihr ausgehen oder ausgehen kΓΆnnten ist bislang noch unklar.