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Vorsicht vor Hitze! Diese Regeln sollten Herzpatienten jetzt beachten


Gesund trotz Hitzewelle
Warum Herzkranke bei Hitze täglich auf die Waage sollten


Aktualisiert am 11.08.2020Lesedauer: 3 Min.
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Hitze: Bei hohen Temperaturen sollten Herzpatienten täglich ihr Gewicht kontrollieren..Schwankungen können darauf hindeuten, dass die Trinkmenge nicht optimal ist.Vergrößern des Bildes
Hitze: Bei hohen Temperaturen sollten Herzpatienten täglich ihr Gewicht kontrollieren..Schwankungen können darauf hindeuten, dass die Trinkmenge nicht optimal ist. (Quelle: Wavebreakmedia/getty-images-bilder)

Klettert das Thermometer über 30 Grad Celsius, klagen selbst gesunde Menschen über Schlappheit und Kreislaufprobleme. Für Ältere und Herzkranke stellen

Was bewirkt extreme Hitze im Körper?

Bei hohen Temperaturen produziert der Körper mehr Schweiß, der bei der Verdunstung auf der Haut eine Abkühlung bewirkt. Darüber hinaus erweitern sich die Blutgefäße, um die Körperwärme besser an die Umgebung abzugeben. Dafür jedoch muss das Herz stärker arbeiten. Für einen gesunden Menschen ist das zwar anstrengend, hat aber keine gesundheitlichen Auswirkungen.

Anders sieht es bei Menschen mit Herzproblemen aus. Denn wenn das Herz nicht normal arbeitet, funktioniert auch das körpereigene Kühlsystem nicht mehr richtig. Die angestaute Wärme im Körper wird dann nur unter großen Anstrengungen und oft nur ungenügend aus dem Körper abtransportiert. Gefährlich wird es, wenn sich die Körpertemperatur der 40-Grand-Marke nähert. Dann droht ein Hitzschlag, der tödlich enden kann.

Auch Bluthochdruck-Patienten sind gefährdet. Denn die Erweiterung der Gefäße infolge starker Hitze führt dazu, dass der Blutdruck massiv abfällt, wodurch die Wirkung blutdrucksenkenden Medikamenten nochmals verstärkt wird. Je nach Stärke des Blutdruckabfalls kann es zu Beschwerden wie Schwindel, Müdigkeit und Schwäche kommen.

Leichte Bekleidung und kühle Umgebung

"Diesen Folgen können Betroffene vorbeugen, indem sie mit ihrem behandelnden Arzt Vorsichtsmaßnahmen besprechen, die je nach Herzerkrankung unterschiedlich sein können", sagt Professor Dietrich Andresen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Zunächst einmal gilt es, das Herz zu entlasten. "Ältere Menschen und vor allem Patienten mit einer Herzschwäche sollten daher möglichst größere Hitze meiden, sich körperlich schonen und besonders darauf achten, sich sommerlich zu kleiden", empfiehlt der Kardiologe.  Je größer die Fläche der unbedeckten Haut sei und je kühler die vorbeistreichende Luft, desto mehr Wärme könne der Körper abgeben, ohne dass das Herz an seine Leistungsgrenzen gerate.

Salz- und Flüssigkeitsverluste ausgleichen

Auch über den Schweiß gibt der Körper Wärme ab, verliert dabei aber an Flüssigkeit und Elektrolyten. Hierzu gehören Salze und Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Magnesium. Bei sehr heißem Wetter kann der Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen ein bis zwei Liter pro Tag betragen. Um den Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen, ist es daher wichtig, viel zu trinken.

"Gesunde Menschen trinken bei Durst automatisch so viel, wie sie zum Ausgleich brauchen", sagt Andresen. Bei älteren oder herzkranken Menschen jedoch sei das natürliche Durstgefühl manchmal gestört. So komme es vor, dass die Betroffenen nicht genug trinken und die fehlende Flüssigkeit nicht ausgleichen.

Medikamente: Dosierungsanpassungen nur durch den Arzt

Die Einnahme bestimmter Medikamente kann das Problem noch verschärfen. "Wenn durch eine zusätzliche Einnahme wassertreibender Medikamente, auch Diuretika genannt, ein noch stärkerer Flüssigkeitsverlust entsteht, nimmt das Blutvolumen in den Gefäßen ab", sagt Andresen. Dadurch falle der Blutdruck plötzlich ab. Besonders beim Aufstehen aus liegender oder sitzender Position könne es dann zu einem Kreislaufkollaps mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit kommen.

Allerdings sollten Herzpatienten, die Diuretika einnehmen, niemals eigenmächtig ihre Medikamente absetzen, ohne zuvor mit ihrem Arzt gesprochen zu haben. Nur er kann entscheiden, ob im individuellen Fall eine niedrigere Dosierung sinnvoll ist.

Trinken ist wichtig, doch ein Zuviel schadet

Da bei Menschen mit Herzproblemen auch die ausgeschwitzten Salze nicht hinreichend ausgeglichen werden, treten oft weitere Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Muskelkrämpfe und zuweilen auch Herzrhythmusstörungen auf.

Daher sollten Ältere und Patienten mit einer Herzschwäche an heißen Tagen zusätzlich zur normalen Trinkmenge (1,5 bis 2 Liter pro Tag) ein bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen (zum Vergleich: Bei gesunden Menschen empfehlen Ärzte zwei bis drei Linter bei Hitze). Aber auf keinen Fall mehr, warnt, Andresen. "Denn eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr kann bei herzkranken Patienten zur Verschlechterung ihrer Herzleistung führen."

Tägliches Wiegen hilft, die Trinkmenge zu kontrollieren

Menschen mit Herzschwäche rät Andresen, sich morgens vor dem Frühstück und nach dem ersten Gang zur Toilette zu wiegen. Durch zusätzliches Wiegen am Abend lasse sich die Flüssigkeitsbilanz über den Tag grob einschätzen. Sei das Körpergewicht bei gleicher Ernährung um mehr als ein halbes Kilo angestiegen, sei die Trinkmenge wahrscheinlich zu hoch. Wer als herzkranker Patient trotz Flüssigkeitszufuhr abgenommen habe, sollte – allerdings nur in Abstimmung mit dem Arzt – die Dosierung der Entwässerungsmittel herabsetzen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Herzstiftung
  • Deutsches Grünes Kreuz
  • Deutsche Hochdruckliga
  • Eigene Recherchen
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