t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeMagen-Darm-Erkrankungen

Durchfall und Erbrechen: Ursachen und was hilft


Akuter Brechdurchfall
Durchfall und Erbrechen: Häufige Ursachen und was jetzt hilft


24.09.2024Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Junge Frau leidet unter Bauchschmerzen und ÜbelkeitVergrößern des Bildes
Treten Erbrechen und Durchfall gleichzeitig auf, steckt oft eine Infektion dahinter. (Quelle: Staras/getty-images-bilder)

Durchfall und Erbrechen weisen meist – aber nicht immer – auf eine Infektion hin. Was gegen die Beschwerden hilft und wann ein Arztbesuch wichtig ist.

Erbrechen und Durchfall sind eine natürliche Reaktion des Körpers. Im Falle einer Infektion dienen beide Symptome dazu, sich krankmachenden Erregern möglichst rasch zu entledigen.

Je nach Intensität und Häufigkeit kann Brechdurchfall den Körper erheblich schwächen, denn der Mensch verliert dabei innerhalb kurzer Zeit viel Flüssigkeit und Salze. Vor allem kleine Kinder und ältere Menschen können dann regelrecht austrocknen – und das kann zum lebensgefährlichen Kreislaufversagen führen. Daher ist es wichtig, bei Durchfall und Erbrechen rechtzeitig zu handeln und im Zweifelsfall ärztlichen Rat zu suchen.

Durchfall und Erbrechen: Meist ist es eine Infektion

Brechdurchfall, der durch Krankheitserreger ausgelöst wurde, tritt oft aus heiterem Himmel auf: Plötzlich stellen sich Übelkeit und Erbrechen ein und/oder die Person hat starken Durchfall.

Weitere mögliche Symptome eines Magen-Darm-Infekts sind

Die Erreger können auf verschiedenen Wegen in den Körper gelangen, etwa durch kontaminierte Nahrungsmittel. Häufig ist eine sogenannte Schmierinfektion die Ursache: Erreger können auf Gegenständen wie etwa Türklinken haften. Fasst eine Person einen kontaminierten Gegenstand an und berührt anschließend Mund oder Augen, kann sie sich anstecken.

Noro- und Rotaviren besonders häufig

In den meisten Fällen sind Viren für Durchfall und Erbrechen verantwortlich, allen voran Noro- und Rotaviren. Eine Norovirus-Infektion äußert sich typischerweise durch plötzlich einsetzendes, schwallartiges Erbrechen, starke wässrige Durchfälle und Übelkeit. Welche weiteren Symptome auftreten können, erfahren Sie hier.

Vor allem (aber nicht nur) bei Kindern werden Übelkeit und Erbrechen häufig durch Rotaviren ausgelöst. Die Erkrankung geht mit ähnlichen Symptomen einher wie eine Norovirus-Infektion. Im wässrigen Stuhl kann Schleim enthalten sein. Mehr zu den Symptomen einer Rotavirus-Infektion lesen Sie hier.

Nicht nur Viren, auch Bakterien können zu Durchfall und Erbrechen führen. Dazu zählen zum Beispiel:

Welche Symptome bei einer Magen-Darm-Infektion genau auftreten, ist in erster Linie vom jeweiligen Erreger abhängig. Bei einer Salmonelleninfektion beispielsweise leiden die Betroffenen hauptsächlich unter Durchfall. Es können aber auch Übelkeit, Erbrechen oder Bauchkrämpfe hinzutreten.

Was hilft bei Durchfall und Erbrechen?

Welche Behandlung bei Erbrechen und Durchfall geeignet ist, ist von der Ursache und der Intensität der Beschwerden abhängig.

Erbrechen und Durchfall im Rahmen einer Magen-Darm-Infektion bilden sich gewöhnlich innerhalb weniger Tage bis einer Woche von allein zurück. Wichtig ist, den entstehenden Flüssigkeits- und Salzmangel auszugleichen. Dies kann zum Beispiel mit etwas gezuckertem Tee und Salzgebäck funktionieren.

Um den Magen-Darm-Trakt zu schonen, ist leicht verdauliche Kost empfehlenswert – etwa in Form von Zwieback, Reis oder zerdrückten Bananen. Was Betroffene mit einer akuten Magen-Darm-Infektion – etwa aufgrund des Norovirus – essen können, lesen Sie hier.

Hilfreich kann es zudem sein, nichts Fettiges oder Scharfes zu essen oder zu trinken und mehrere kleine Mahlzeiten täglich zu sich zu nehmen.

Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, ist Hygiene besonders wichtig. Erkrankte Personen sollten sich regelmäßig gründlich die Hände waschen beziehungsweise diese desinfizieren. Auch sollten Betroffene kein Essen für andere Menschen zubereiten.

Gegebenenfalls können frei verkäufliche Mittel Durchfall und Erbrechen lindern. Dazu können Betroffene sich in der Apotheke oder der hausärztlichen Praxis beraten lassen.

Sind Erbrechen und Durchfall sehr stark und/oder sind kleine Kinder oder ältere Personen erkrankt, kann eine spezielle Elektrolytlösung aus der Apotheke helfen.

Bei starkem Durchfall und Erbrechen fällt es vielen Betroffenen jedoch schwer, die benötigte Menge bei sich zu behalten, sodass sie ihren Flüssigkeitsmangel nicht ausreichend kompensieren können.

Dann reichen Abwarten, Hausmittel oder rezeptfreie Medikamente nicht aus. Auch in anderen Fällen kann es nötig sein, die Hausärztin oder den Hausarzt aufzusuchen. Wann ein Arztbesuch wichtig ist, lesen Sie im nächsten Kapitel.

Durchfall und Erbrechen: Wann zum Arzt?

Bestimmte Personengruppen sollten bei Brechdurchfall in jedem Fall ärztlich untersucht werden. Dazu zählen vor allem:

  • ältere Menschen
  • Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr
  • Säuglinge und Kleinkinder

Bei ihnen verläuft eine Magen-Darm-Infektion häufiger schwer. Hinzu kommt, dass Babys und ältere Menschen eher Probleme durch den Flüssigkeitsmangel bekommen. Babys können schnell austrocknen, wenn sie unter Durchfall und Erbrechen leiden und zugleich zu wenig trinken. Das Durstgefühl von Seniorinnen und Senioren ist oft nur schwach ausgeprägt. Bei einer drohenden Austrocknung kann es nötig sein, dass die Betroffenen eine Infusion erhalten.

Auch ansonsten gesunde Erwachsene sollten bei Durchfall und Erbrechen im Zweifel eine Ärztin oder einen Arzt zurate ziehen. Das gilt insbesondere, wenn weitere Symptome auftreten wie:

  • schwere Kreislaufprobleme, Schwindel
  • Benommenheit, Schläfrigkeit
  • Verwirrtheit
  • Muskelkrämpfe
  • hohes Fieber
  • blutiges oder kaffeesatzartiges Erbrechen
  • Schleimauflagerungen im Stuhl
  • starke Schmerzen
  • blutiger Stuhl (zu erkennen an einer roten oder schwarzen Färbung)

Ferner gilt: Wenn sich Erbrechen und Durchfall nach 48 Stunden nicht bessern, sollten die Beschwerden immer ärztlich abgeklärt werden.

Bei schweren oder ungewöhnlichen Symptomen sollten erkrankte Personen den Gang in die hausärztliche Praxis nicht scheuen. Denn manchmal steckt hinter Brechdurchfall keine Infektion, sondern eine andere Ursache, die abgeklärt werden muss. Zudem kann es sein, dass eine Infektion schwer verläuft. Eine heftige Salmonellen-Infektion muss zum Beispiel manchmal mit Antibiotika behandelt werden.

Achtung

Hinter Erbrechen und Durchfall können sich diverse andere – auch ernste – Ursachen verbergen. Dazu zählen beispielsweise eine Blinddarmentzündung, eine Nahrungsmittelallergie oder eine Pilzvergiftung.

Drohende Austrocknung erkennen

Eine Austrocknung macht sich durch Symptome bemerkbar wie:

  • eine schlechte allgemeine Verfassung, Benommenheit
  • eingefallene Augen, Wangen oder Gesichtspartie
  • beschleunigte Atmung und Herzschlag
  • schlaffe Haut: Wird sie etwa am Arm leicht zusammengedrückt, bleibt eine Falte zurück
  • trockene Augen, Lippen und Zunge
  • starker Durst
  • dunkler Urin, fehlender Harndrang
  • eventuell Brustschmerzen, Muskelkrämpfe

Bei Anzeichen einer Austrocknung muss der entstandene Flüssigkeitsmangel umgehend ausgeglichen werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Magen-Darm-Infektionen". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Abrufdatum: 24.9.2024)
  • "Durchfall". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 8.2.2023)
  • "Norovirus-Gastroenteritis". Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.7.2019)
  • Hahn, J.: "Checkliste Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2018
  • Battegay, E.: "Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten". Thieme, Stuttgart 2017
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel
Themen



TelekomCo2 Neutrale Website