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Nordkorea weist US-Soldaten aus – Travis King nun in US-Gewahrsam


Unterlaubter Grenzübertritt
US-Soldat aus Nordkorea ausgewiesen und nun in Gewahrsam

Von dpa, lw

Aktualisiert am 27.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Kim Jong-un: Der nordkoreanische Machthaber verweist den US-Soldaten des Landes.Vergrößern des BildesKim Jong-un: Der nordkoreanische Machthaber verweist einen US-Soldaten des Landes. (Quelle: Yuri Smityuk/imago images)
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Ein US-Soldat hatte im Sommer unerlaubt die Grenze nach Nordkorea überquert. Er kam in Gewahrsam. Jetzt wurde er des Landes verwiesen.

Der im Juli aus Südkorea nach Nordkorea übergetretene US-Soldat Travis King ist von Pjöngjang ausgewiesen worden und befindet sich in US-Gewahrsam. "Ich kann bestätigen, dass der Gefreite Travis King sich in US-Gewahrsam befindet", sagte ein US-Regierungsvertreter am Mittwoch.

Zuvor hatte die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtet, King solle ausgewiesen werden. Der Soldat sei illegal in die Volksrepublik eingedrungen, hieß es zur Begründung. Wann er das Land verlassen soll, war zunächst unklar.

K. war am 18. Juli während einer zivilen Tour durch die Joint Security Area (JSA) an der stark befestigten Grenze zwischen Nord- und Südkorea über die Grenze gelaufen. US-Beamte hatten erklärt, dass King ihrer Ansicht nach die Grenze absichtlich überquert hatte.

Soldat soll verärgert gewesen sein

Einen Monat nach dem Vorfall, Mitte August, hatte sich Nordkoreas Machtapparat erstmals zum Verbleib des jungen US-Soldaten geäußert. Er habe bei Ermittlungen zugegeben, illegal nach Nordkorea eingedrungen zu sein, berichteten die staatlich kontrollierten Medien des abgeschotteten Landes damals. Er soll aus Verärgerung über "die unmenschliche Behandlung und die rassistische Diskriminierung in der US-Armee" nach Nordkorea übergetreten sein.

Pjöngjang zufolge äußerte der Soldat, ein Schwarzer, den Wunsch, in Nordkorea oder einem Drittland Zuflucht zu suchen, weil er angesichts "der ungleichen amerikanischen Gesellschaft desillusioniert" sei.

Die Darstellung Nordkoreas zu den angeblichen Motiven des Mannes ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Die USA hatten keinen direkten Zugang zu ihm.

"Es ist wohl halb wahr, halb Propaganda"

"Es ist wohl halb wahr, halb Propaganda", sagte der Nordkorea-Experte und frühere Forscher beim südkoreanischen Institut für Nationale Vereinigung, Park Young Ho, zu den angeblich gemachten Aussagen des Soldaten. Keiner wisse, was King wirklich wollte.

Die USA und Nordkorea unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Nordkorea, das vor allem wegen seines Atomwaffenprogramms international weitgehend isoliert ist, wirft den USA seit Jahrzehnten eine feindselige Politik vor.

Nach Angaben der US-Streitkräfte in Südkorea hatte der Soldat an einer kommerziellen Tour entlang des südkoreanischen Teils der entmilitarisierten Zone teilgenommen und dann die Grenze zu Nordkorea absichtlich übertreten. Wie das US-Verteidigungsministerium später mitteilte, hätte der Soldat eigentlich nach Hause zurückkehren sollen. In Südkorea hatte er demnach wegen einer Straftat eine gewisse Zeit in einer Haftanstalt verbracht.

Die sogenannte entmilitarisierte Zone trennt die beiden koreanischen Staaten voneinander. In den vergangenen Jahrzehnten überquerten mehrfach US-Amerikaner die Grenze zu Nordkorea ohne Erlaubnis. Dort wurden sie meist zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt und erst nach langen Verhandlungen wieder freigelassen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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