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Israel-Gaza | Angehörige von Hamas-Geiseln appellieren an Bundesregierung


Hamas-Geiseln
"Haben nur wenig Zeit, um all die anderen lebend zu befreien"

Von dpa, afp, lw

Aktualisiert am 30.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Shoshan Haran: Die Deutsche wurde ebenfalls nach Gaza verschleppt.Vergrößern des BildesShoshan Haran: Die Deutsche wurde ebenfalls nach Gaza verschleppt. (Quelle: FABRICE COFFRINI/getty-images-bilder)
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Angesichts des Todes der deutsch-israelischen Hamas-Geisel Shani Louk erhöht sich der Druck auf die Bundesregierung. Die israelische Armee verzeichnet einen Erfolg in Gaza. Der Überblick.

Am Montag wurde bekannt, dass die Deutsch-Israelin Shani Louk beim Terrorangriff der Hamas vor rund drei Wochen getötet wurde. Derweil hat das israelische Militär eine Soldatin aus dem Gazastreifen entführt. Angehörige entführter Deutscher appellieren an die Bundesregierung. Die Ereignisse im Überblick:

Eine israelische Soldatin ist nach Militärangaben bei den Bodeneinsätzen im Gazastreifen befreit worden. Die am 7. Oktober von der Hamas entführte Frau sei in gutem Zustand und habe ihre Familie bereits getroffen, teilte die Armee in einem X-Post mit. Demnach war die Befreiung in der Nacht. Auf einem vom Militär verbreiteten Bild war sie in den Armen ihrer Familie zu sehen.

Israels Armee hatte am Wochenende eine neue Phase im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas eingeläutet. Neben massiven Luftangriffen weiteten die israelischen Truppen auch am Boden die Einsätze aus. Medienberichten zufolge sollen sie etwa drei Kilometer in den Gazastreifen vorgestoßen sein.

Mindestens 239 Menschen verschleppt

Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1.400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Mindestens 239 weitere wurden laut israelischer Armee in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere Deutsche. Die Armee geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind.

Unter den Entführten sind dem Militär zufolge mehr als 20 Kinder und Jugendliche. 40 weitere Menschen gelten seit den Terroranschlägen noch als vermisst. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die Identifikation noch nicht abgeschlossen. Unter den Getöteten und Vermissten sind nach israelischen Angaben Bürger von mehr als 40 Ländern.

Am Montag erregte die Nachricht vom Tod der Deutsch-Israelin Shani Louk großes Aufsehen. Die 22-Jährige war nach dem Angriff der palästinensischen Terrororganisation auf ein Musikfestival im Süden Israels nach Gaza verschleppt worden. Der israelische Staatspräsident Jitzchak Herzog sagte der "Bild", dass die junge Frau enthauptet worden ist. Mehr zum Fall Shani Louk lesen Sie hier.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete den Tod Louks auf X als Beleg für die "Barbarei" der Hamas. Die radikale Organisation müsse "zur Rechenschaft gezogen" werden. "Das ist Terror und Israel hat das Recht, sich zu wehren", betonte Scholz.

Video | Nach Hamas-Überfall vermisste Deutsche ist tot
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Quelle: dpa

Angehörige von deutschen Geiseln: "Die Uhr tickt"

Angehörige weiterer deutscher Geiseln haben derweil an die Bundesregierung appelliert, noch mehr für deren Freilassung aus der Gefangenschaft im Gazastreifen zu tun. Liri Romann, Bruder der entführten 36-jährigen Deutschen Yarden Romann, sagte dem "Tagesspiegel" nach der Nachricht von Louks Tod: "Das zeigt uns allen, dass wir nur wenig Zeit haben, um all die anderen lebend zu befreien." Seine Familie sei mit mehreren deutschen Regierungsvertretern in Kontakt gewesen und mit viel Mitgefühl behandelt worden.

Nach vielen "herzlichen Worten" müssten nun Taten folgen. "Es ist jetzt Zeit für die deutsche Regierung, mit allen möglichen Druckmitteln von der Hamas zu fordern, dass sie alle deutschen Staatsangehörigen sofort freilässt", sagte Romann.

Auch Shaked Haran, die ihren Vater verloren hat und deren Mutter, die deutsche Staatsangehörige Shoshan Haran, sowie weitere Verwandte verschleppt wurden, sagte der Zeitung, Shani Louks Tod müsse "allen vor Augen führen, dass die Uhr tickt". Weiter sagte sie: "Die deutsche Regierung muss alle verfügbaren Kanäle nutzen, um sicherzustellen, dass die deutschen Geiseln und ihre Angehörigen freigelassen werden."

"Ansage ist ganz klar"

Bundesjustizminister Marco Buschmann sagte dem Sender Welt-TV, die Bundesregierung unternehme alles, damit keine Geiseln getötet würden. Man stehe in ständigem Kontakt mit Israel und den Behörden dort, um zu helfen, die Geiseln freizubekommen. "Und die Ansage ist ganz klar: Alle Geiseln – die mit deutschem Pass, aber auch alle anderen – müssen bedingungslos so schnell wie möglich von der Hamas freigelassen werden", sagte der FDP-Politiker.

Die Hamas hatte am 20. und 23. Oktober jeweils zwei Geiseln freigelassen, zwei US-Bürgerinnen und zwei Israelinnen. Dabei spielten Katar und Ägypten eine Vermittlerrolle. Am Montag veröffentlichte die Terrororganisation ein weiteres Video von drei weiblichen Geiseln. Lesen Sie mehr dazu im Newsblog.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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