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Christian Drosten glaubt nicht an zweiten deutschlandweiten Lockdown


"Man weiß jetzt ein paar Sachen besser"
Drosten glaubt nicht an zweiten Lockdown

Von dpa, sms

Aktualisiert am 21.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Christian Drosten: Er sieht einen Vorteil darin, dass man nun mehr über das Virus weiß.Vergrößern des BildesChristian Drosten: Er sieht einen Vorteil darin, dass man nun mehr über das Virus weiß. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)
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Virologe Christian Drosten geht von einer Zunahme der Corona-Neuinfektionen aus, jedoch nicht von einem weiteren Lockdown. Wenn, dann würde dieser nur einige wenige Sparten des Alltags betreffen.

Im Fall einer Verschärfung der Corona-Lage in Deutschland ist aus Sicht des Virologen Christian Drosten künftig nicht zwangsläufig mit einer Neuauflage des Lockdowns vom Frühjahr zu rechnen. "Es ist natürlich so, dass man nicht immer gleich einen deutschlandweiten oder regionalen Lockdown braucht, weil man jetzt schon ein paar Sachen besser weiß", sagte der Charité-Professor der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Er glaube, dass in Zukunft eher bestimmte Sparten des Alltags- und Berufslebens von Einschränkungen betroffen sein könnten. Damit verbunden sei aber auch die Frage nach Kompensation, wenn es wirtschaftliche Auswirkungen gebe.


Zum verbesserten Wissensstand im Vergleich zu Februar und März erklärte Drosten, es gebe bestimmte Situationen, bei denen inzwischen klar sei, dass dabei nur einzelne Fälle entstünden, aber "eigentlich wenig neu hochkocht".

Drosten nannte etwa "Eins-zu-eins-Situationen" im Berufsleben, in denen sich zum Beispiel nur zwei Menschen gegenübersitzen. Das könne man weiterdenken für kleine Gruppen. "Und insofern werden wir, glaube ich, nicht wieder so schnell so einen Lockdown haben", bilanzierte der Virologe. Einen solchen Schritt gehe man nur, "weil man nicht die Orientierung hat in den Maßnahmen". Das sei nun anders.

Politische Kommunikation gegen Corona-Müdigkeit

Als problematisch für die Entwicklung der Pandemie gelten mittlerweile insbesondere Situationen mit größeren Gruppen: Die Anwesenheit eines Infizierten kann unter Umständen auf einen Schlag für etliche Neuinfektionen sorgen.

Drosten bekräftigte gleichzeitig, dass er von einer weiteren Zunahme der Fälle ausgeht. Nach Mitteln gegen Ermüdungserscheinungen in der Bevölkerung bezüglich der Pandemie und den Verhaltensregeln gefragt sagte er: "Ich glaube, es sind eigentlich zwei Dinge, die dazu führen werden, dass die Allgemeinheit sich wieder mehr auch dieser Coronavirus-Thematik zuwendet und den Maßnahmen." Zum einen sei sorgfältige Kommunikation von Politik und Wissenschaft wichtig. "Der andere Effekt wird leider durch das Virus selbst kommen: Das Virus wird sich die Aufmerksamkeit wieder holen, weil einfach wieder Fälle kommen werden."

Robert Koch-Institut verweist auch auf Ressourcen

Das Robert Koch-Institut selbst trifft zwar keine Entscheidungen über neue Maßnahmen, allerdings fasst es regelmäßig die aktuelle Corona-Situation in Deutschland zusammen. Während der sogenannte R-Wert bei Lockerungen noch eine große Rolle spielte, betont eine Sprecherin des RKI jetzt auf Anfrage von t-online: "Der R-Wert ist generell nicht isoliert zu sehen. Die Fallzahlen in Deutschland, aber auch in anderen Staaten, sind zu beachten, ebenso der Anteil schwerer Krankheitsverläufe sowie Langzeitfolgen von Covid-19 und die Ressourcenbelastung des Gesundheitssystem."

Gesundheitsminister Jens Spahn vergleicht zudem die Situation heute mit der Situation im März. Die damals getroffenen Maßnahmen seien "genau das Richtige gewesen", erklärte er in einer Pressekonferenz. "Es waren teilweise harte, schwierige Entscheidungen." Aber es sei notwendig gewesen, um sich selbst und die Gesellschaft zu schützen. Mittlerweile habe man dazu gelernt, in welchen Bereichen es besonders viele Infektionen gebe wie bei Feiern und großen Veranstaltungen und wo die Infektionszahlen wie im Einzelhandel mit Hygiene- und Abstandsregelungen niedrig gehalten werden können. Deshalb gehe es zunächst weiterhin darum, lokal oder regional zu reagieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Robert Koch-Institut
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