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Reisewarnung für Österreich: Sorge um Ski-Tourismus


Angst vor zweitem Ischgl
Sorge um Ski-Tourismus: Österreich meldet Corona-Rekordwerte


Aktualisiert am 25.10.2020Lesedauer: 3 Min.
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Bergwanderer mit Schutzmasken in der Lünserseebergbahn: In Österreich gilt die Maskenpflicht auch im Skilift.Vergrößern des Bildes
Bergwanderer mit Schutzmasken in der Lünserseebergbahn: In Österreich gilt die Maskenpflicht auch im Skilift. (Quelle: imago-images-bilder)

Nach dem Ischgl-Debakel im März hat Österreich die Corona-Krise gut in den Griff bekommen. Jetzt steigen die Infektionszahlen rapide an, die Bundesregierung hat eine Reisewarnung ausgesprochen.

Schlechte Nachrichten für alle, die auf einen Ski-Urlaub in den österreichischen Alpen gehofft haben: Die Bundesregierung hat für weite Teile der Alpenrepublik eine Reisewarnung ausgesprochen, nachdem sich die Corona-Lage in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land zugespitzt hat.


Am Freitag meldete das Gesundheitsministerium in Wien 2.571 Neuinfektionen an einem Tag – so viele wie noch nie bislang und der dritte Tagesrekord in Folge. Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen hat in Österreich erneut einen Rekordwert erreicht. 3.614 Fälle wurden am Samstag innerhalb von 24 Stunden gemeldet, nach 2.571 am Tag davor, wie das Innen- und das Gesundheitsministerium mitteilten. Die Zahl neu gemeldeter Fälle binnen sieben Tagen stieg auf 172,1 pro 100 000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts zurzeit bei 68,4.

Jetzt warnt das Auswärtige Amt in Berlin vor Reisen in die Bundesländer Wien, Tirol (mit Ausnahme der Gemeinde Jungholz) und Vorarlberg (mit Ausnahme des Kleinwalsertals / der Gemeinde Mittelberg), Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark.

Österreich: Maskenpflicht gilt auch in Skiliften

Am Sonntag (24. Oktober) treten außerdem verschärfte Hygienemaßnahmen der österreichischen Regierung in Kraft. Dann dürfen sich bei Veranstaltungen drinnen nur noch maximal zwölf Personen treffen, in Restaurants gilt die Maskenpflicht auch für Gäste (außer beim Essen). In Salzburg, Tirol und Vorarlberg gilt ab 22 Uhr eine Sperrstunde für Gastrobetriebe, im Rest des Landes liegt sie bei 1 Uhr nachts. Die Maskenpflicht gilt auch in Skiliften. Ski- und Snowboardschulen bilden Gruppen von maximal zehn Personen. Ausgelassenes Après-Ski mit Gedränge, singen und tanzen wird es unter diesen Bedingungen nicht geben.

Ist es also an der Zeit, die Hoffnung auf Winterurlaub in den österreichischen Alpen zu begraben? "Ein exponentielles Wachstum hat es an sich, dass es notgedrungen am Ende immer in einem Lockdown endet", warnte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) schon Mitte Oktober. Gleichzeitig wird diskutiert, wie Österreich für Urlauber offen und attraktiv bleiben kann. Schließlich trägt der Tourismus knapp sechs Prozent zur österreichischen Wirtschaftsleistung bei, ausländische Besucher gaben dort 2019 mehr als 20,4 Milliarden Euro aus. Und die Regierung war schon einmal erfolgreich mit ihren Corona-Maßnahmen.

Österreich hat aus dem Corona-Debakel von Ischgl gelernt

Abgesehen vom Ischgl-Debakel ist Österreich bislang glimpflich durch die Corona-Krise gekommen. Nachdem sich im März Tausende Urlauber in dem Tiroler Ski-Ort angesteckt und das Virus über ganz Europa verbreitet hatten, ergriff die Regierung in Wien strenge Maßnahmen. Das öffentliche Leben wurde heruntergefahren, Schulen, Universitäten und Geschäfte mussten schließen, der Reiseverkehr wurde stark beschränkt, die Urlaubssaison vorzeitig beendet.

Als eines der ersten Länder in Europa führte Österreich Anfang April die Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln ein. Die Infektionszahlen sanken deutlich und pendelten sich auf niedrigem Niveau ein, Auflagen wie die Maskenpflicht wurden zwischenzeitlich gelockert. Seit dem Sommer steigen die Zahlen wieder, erst langsam, zuletzt immer schneller.

Noch zeigt sich die Regierung in Wien zuversichtlich, einen zweiten Lockdown abwenden zu können. Die eingeleiteten Maßnahmen sollten ausreichen, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag in Wien. Er sei jedenfalls "sehr, sehr optimistisch".

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