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Trump in London – Interview-Aufzeichnung: "The Sun" blamiert US-Präsidenten


Beim Lügen ertappt
Britische Zeitung "The Sun" führt Donald Trump vor

Von dpa, jmt

Aktualisiert am 15.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Trump und May bei der gemeinsamen Pressekonferenz: Erst kritisiert er May, dann will er sie nicht kritisiert haben.Vergrößern des BildesTrump und May bei der gemeinsamen Pressekonferenz: Erst kritisiert er May, dann will er sie nicht kritisiert haben. (Quelle: Kevin Lamarque/Reuters-bilder)
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US-Präsident Trump behauptet, ein Interview mit ihm sei "Fake News". Dann veröffentlicht die britische Zeitung den Audio-Mitschnitt. Eine Blamage mit Folgen.

US-Präsident Donald Trump hat mit einseitigen Äußerungen zur Brexit-Strategie das britisch-amerikanische Verhältnis schwer belastet. Die britische Premierministerin Theresa May habe den Brexit "verbockt", sagte er in einem Interview mit der Boulevard-Zeitung "The Sun". Ihr Rivale Boris Johnson hingegen wäre "ein großartiger Premierminister".

Die Gastgeber sind "not amused"

Später versuchte er, die Äußerungen zu relativieren – das Interview sei "Fake News". Er wurde aber vorgeführt. Die Zeitung veröffentlichte die Audio-Aufnahmen des Gesprächs. Der Schaden war angerichtet, das Vereinigte Königreich "not amused". Dazu trug auch bei, dass Trump am Nachmittag die 92-jährige Queen Elizabeth fast zehn Minuten im heißen Sonnenschein auf der Bühne am Schloss Windsor warten ließ, bevor er mit seiner Gattin erschien.

Ohnehin war die Stimmung rund um die britische Hauptstadt aufgeheizt. Zehntausende gingen in Londons Zentrum auf die Straße, um gegen die Politik des auf der Insel enorm unbeliebten US-Präsidenten zu demonstrieren. Bürgermeister Sadiq Khan hatte zum Ärger der US-Regierung erlaubt, eine überdimensionale, aufblasbare Puppe als Ballon über der Stadt fliegen zu lassen, die eine Karikatur Trumps als Baby in Windeln zeigt.

Bei den Gesprächen einigten sich Trump und die Premierministerin May darauf, nach dem für März 2019 angepeilten Brexit des Vereinigten Königreichs ein gemeinsames Freihandelsabkommen anzustreben. Das Weißbuch Theresa Mays sieht jedoch vor, dass es auch ein Freihandelsabkommen Großbritanniens mit dem Rest der EU geben soll.

Besonders im Bereich der für Großbritannien sehr wichtigen Finanzdienstleistungen könnte dies Sprengstoff liefern, weil sich das von Trump deregulierte System der Wall Street nicht mit den Anforderungen Brüssels deckt und die Londoner City dazwischen steht. "Stellen Sie nur sicher, dass wir zusammen Handel treiben können. Das ist alles was zählt", sagte Trump wörtlich.

May forderte Trump vor dessen Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin zu einem härteren Kurs gegen Moskau auf. "Was wichtig ist, ist dass er ihm aus einer Position der Stärke und einer Position der Einigkeit innerhalb der Nato-Partner gegenübertritt", sagte May. Die Nato-Länder müssten in der Russland-Frage mit einer Stimme sprechen. London wirft Moskaus Geheimdiensten vor, an zwei Attentaten mit Nervengas auf britischem Boden beteiligt gewesen zu sein. Der Kreml bestreitet das.

Trump verbringt das Wochenende in einem seiner Golfclubs in Schottland. Anschließend wird er nach Helsinki weiterreisen, wo er am Montag mit Putin zu einem Gipfel zusammentreffen will. Zeitgleich erhob FBI-Sonderermittler Robert Mueller Anklage gegen zwölf russische Geheimdienstler wegen einer mutmaßlichen Einmischung in den US-Wahlkampf – die Agenten hätten der demokratischen Partei schaden und Trump zum Sieg verhelfen wollen.

Trump selbst erklärte, sein Kurs gegenüber Moskau sei strikt, er strebe aber ein gutes Verhältnis mit Putin an. "Wir sind viel härter gegenüber Russland gewesen als jeder andere", sagte Trump. Die Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato sei ihm zu verdanken. Es bleibt abzuwarten, ob die Briten das beruhigen wird.

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