Schwere Vorwürfe gegen die Türkei "Ein faktischer Verbündeter des Islamischen Staats"

Drastische Worte wählt der tschechische Präsident hinsichtlich der Türkei. Das Land sei ein Verbündeter der Terrormiliz IS – Präsident Erdogan setze auf die Islamisierung des Staates.
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat mit der Aussage Aufsehen erregt, die Türkei mache sich zu einem "faktischen Verbündeten des Islamischen Staats", indem sie Kurden angreife. Das Außenministerium in Istanbul wies den Vorwurf in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung als Lüge und Verleumdung entschieden zurück.
Die umstrittene Aussage fiel laut der Prager Zeitung "Pravo" bereits am Dienstag bei einem Gespräch mit Bürgern in dem Dorf Vintirov (Wintersgrün). Der 74-Jährige kritisierte dabei auch seinen türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan, der seiner Ansicht nach "eher auf die Islamisierung der Türkei setzt".
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Tschechien und die Türkei sind eigentlich enge Nato-Partner. Die Kurden leben verstreut in mehreren Ländern: der Türkei, dem Iran, dem Irak und Syrien. Die Türkei betrachtet die auf syrischer Seite aktive Kurdenmiliz YPG als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terroristen. Für die USA hingegen sind sie wichtige Verbündete im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Zeman hatte in der Vergangenheit mehrmals mit islamfeindlichen Äußerungen für Empörung gesorgt.
- Nachrichtenagentur dpa